Heute wird vielleicht unser letzter Abend sein...ach, was rede ich denn da! Heute wird wahrscheinlich unser letzter gemeinsamer Abend sein. Danach ist alles aus. Die letzten ruhigen Minuten mit ihm,-oder auch nur Sekunden? "Harry? Wir müssen reden...", setzte ich an. Da er schon im Halbschlaf war, kam nur ein gedämpftes Murren. "Es ist wichtig.", redete ich weiter. "Ach honey, kann das nicht bis morgen warten?", gähnte er. Er wusste, ich hasste es, wenn Leute mich nicht ernst nehmen oder für unwichtig halten. Als er mich ansah, setzte er sich aufrecht hin und ich konnte ebenfalls vom Sofa kriechen. "Was'n los, Babe?", "Weißt du, am Anfang habe ich einen aufrichtigen, netten Mann kennengelernt, der eine unglaubliche Wärme, Ehrlichkeit und Charisma ausstrahlte. Der Ehre und Würde hatte.", jetzt saß Harry gespannt neben mir: "Viele haben gesagt , dass da nichts ist. Und so langsam habe ich meine Zweifel...an allem von uns. Vielleicht hatten sie recht, vielleicht hab ich nur dein Engelsgesicht gesehen und bin dahin geschmolzen, ohne auf die Wahrheit zu achten. Oder du hast mir ziemlich gut etwas vorgespielt.", er sah mich emotionslos an. Diese Augen, diese verdammten Augen. Sind leer. Ich habe gedacht, dass sie mir etwas vorspietlen, aber jetzt, wie ich diese...Leere sehe, zweifle ich an meiner halben Welt. "Dede, ich hab dir nie etwas vorgespielt.", setzte er an. "Harold, hör es dir einfach weiterhin an. Bitte.", er nickte bloß und ich meinte etwas in seinen Augen aufschimmern zu sehen. Angst...jedoch, vor was? "Ich denke bloß immer öfter, dass du nicht wirklich in meine Welt passt. Vielleicht leben wir uns einfach auseinander gelebt. Ich weiß es nicht. Ich kann es auch nicht mehr entscheiden. Ich fühle mich einfach hin- und hergerissen.", er sah mich verständnislos an und ich schämte mich kurz dafür, was ich ihm unterstellt habe. Es kann auch sein, dass ich mir wieder alles nur zusammen gespinnt habe. "Du hast ja nicht unrecht. Irgendwie treiben wir immer weiter auseinander. Unsere perfekte Welt bekommt Risse." "Vielleicht soll es so sein. Ich war noch nie für perfekte Sachen, wie dich, geschaffen.", mir rollte eine kleine Träne die Wange runter. Schnell wischte ich sie weg, damit Harry nichts mitbekam. Du musst jetzt stark bleiben, Denise!, rief ich mir selber zu. Aber Harry hatte es schon bemerkt: "Nein, lass. Weißt du, manchmal tut es gut zu weinen und manchmal muss man einfach weinen, auch ohne Grund.", und da merkte ich, dass er selber Tränen in den Augen hatte: "Und ich weine lieber mit dir zusammen, als allein.", die erste Träne floß ihm herunter. "Ich hab eigentlich nur noch eine Frage: Lienst du mich wirklich?". Er lächelte mich liebevoll an: "Kennst du diese Frage: Wenn du mich oder dich umbringen müsstest, wenn würdest du wählen?", erwatungsvoll schaute ich ihn an: "Naja, ich würde uns beide umbringen., weil ich es nicht aushalte, nicht mit dir in der selben Welt zu sein.", mit diesem Satz brachen bei mir alle Dämme und ich begann wirklich zu weinen. "Ich liebe dich aus vollem Herzen! Mit all meine Würde, Ehre, Wärme und Ehrlichkeit, die ich habe. Ohne dich stirbt der Funken in meinem Herzen. Und immer wenn ich vor dir stehe, sind meine Beine kurz davor wegzuknicken, wenn ich dich nur sehe, fühle ich mich so...unglaublich und unbeschreiblich! Wenn du mich berührst, schießt ein heißer Blitz durch meinen Körper! Und wenn du mich küsst, ist es als ob der Himmel zu mir runter kommt! Und ich werde nie genug davon haben!", beendete er, zog mich in seine Arme und küsste mich, wie nie zuvor.
Und somit lagen wir uns den Rest des Abends lang in den Armen des Anderen und weinten gemeinsam...
...und sind uns somit wieder näher gekommen.
Das letzte was ich merkte als ich einschlief, war, dass Harry zu mir sagte: "Bleibe bei mir; für immer! Ich brauche dich, meine kleine Denise!" und mir etwas an die Hand steckte.