Moments

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Leise schloss ich die Tür und machte das Licht aus. Harry geht es heute besonders schlecht. Er musste seine Karriere nach ein paar Jahren abbrechen,da er krank wurde, die Diagnose war Krebs. Am Anfang hatte er noch gute Chancen, 65% Heilungschance, aber es ging ihm immer schlechter. Die verschiedenen Therapien schlugen nicht richtig an und er hatte viele Nebenwirkungen. Nun stand es fest: die Chemo wird aufgegeben. Lang hatte er nicht mehr. Ich finde es einfach unfair, er hatte so lange gekämpft, so viele Schmerzen auf sich genommen, er hatte alles aufgegeben! Nur dafür, am Ende doch zu sterben? Ich konnte sowieso nichts machen,  die Ärzte sagten, die Chance ist so gering, der Aufwand lohnt sich nicht mehr. Ich ging zu ihm und setzte mich auf sein Bett. Ich spürte wie er versuchte mich runterzuziehen. Ich gab nach und legte mich neben ihn. Früher konnte Harry mich überall hinziehen, wo er wollte und egal wie sehr ich mich dagegen sträubte. Heute hat er schon so an Kraft verloren, dass ich mithelfen musste, wenn er versucht mich runterzuziehen. "Harry, du weißt doch, dass der Arzt gesagt, es ist nicht gut wenn jemand so nah bei dir ist." "Dieser Typ hat keine Ahnung, außerdem bist du nicht jemand. Du bist die jenige, für die ich kämpfe! Alles was ich noch möchte ist einfach bei dir sein...", ich liebe seine Stimme immernoch, auch wenn sie der kräftigen, rauen Stimme vor 2 Jahren nicht mehr gleicht. Nun ist sie heiser und sehr leise. "Ich liebe dich.", murmel ich und gebe ihm einen leichten Kuss. Er zog wie immer wenn er etwas nicht glaubte oder sich etwas fragte die Augenbrauen zusammen und die kleine Falte dazwischen bildet sich: "Love, was ist los mit dir?" "Wie meinst du das?" "Du wirkst heute soanders...", ich grinste leicht. Er merkt immer schnell, wenn etwas ist. Ich kenn keinen anderen Menschen, der eine Feinfühligkeit wie Harry besitzt: "Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dich irgendwann allein gehen lassen muss, ich würd am liebsten für immer neben dir liegen." Sein Lächeln erscheint und die Grübchen bilden sich. Er nahm mit seiner zitternder, kalten Hand meine und trotzdem schien ein heißer Blitz durch meinen Körper zu fahren. Er legte unsere Hände auf seinen Brustkorp ab. "Merkst du nicht, dass wenn du anwesend bist, mein Herz stärker schlägt als sonst? Ich weiß, meine Zeit schwindet und ich hab nicht mehr viel übrig davon, aber mit dir scheint es eine kleine Ewigkeit zu sein.", kleine Tränen floßen mir wie ihm aus dem Auge. Er hat Recht, sein schwaches Herz versucht so stark wie möglich zu  schlagen. Wenn wir doch bloß noch einen Tag länger hätten. Harry ist innerhalb von einem Jahr von 80 Kilo auf 56 gekommen. Er besteht nur noch aus Haut und Knochen. Ich kann mir noch seinen gut gebauten Körper vor ein paar Jahren vorstellen. Hätten wir es bloß schon damals gewusst. "Weißt du, allein deine Stimme, du selbst, deine Liebe ist einfach der Grund warum mein Herz noch schlägt.", aufeinmal ging die Tür auf. Ein Arzt guckte hinein: "Miss, Sie dürfen gar nicht hier sein." "Aber ich will es!", sprach Harry sofort. "Shh, ganz ruhig. ICh klär das, Liebling. Atme einfach für mich weiter:", beruhigte ich ihn und ging zu Arzt. "Sie dürfen nicht im Zimmer sein, das tut Mr. Styles nicht gut." "Wissen Sie, Sie haben Harry vielleicht aufgegeben, aber ich nicht. Ich habe es auch nie geglaubt, aber sein Herz schlägt stärker wenn ich da bin und er ist glücklich. Lassen Sie ihn das doch für die letzten Tage sein." "Stunden." "Was?", der will doch nicht sagen, dass..." Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, aber der Zustand verschlechtert sich immer weiter. Es bleiben ihm nur noch einige Stunden. Ich habe die Famillie schon verständigt." "Und was ist mit Niall, Louis, Zayn und Liam?" "Wen?" "Seine Freunde, beste Freunde! Los, als erstes Niall, er braucht am längsten, dann sofort die anderen.Sagen Sie ihnen, so schnell wie möglich sollen Sie hier sein!", meinte ich und ging zurück zu Harry. Ein paar Stunden noch. Oh mein Gott, ich hab Harry noch für ein paar Stunden, dann ist er für immer weg. "Malin, komm her. Ganz ruhig.", meinte Harry und wollte sich aufsetzen. "Komm, ich helf dir.", meinte ich völlig aufgelöst. Als er saß nahm er mich in den Arm. "Harry, du...du.." "Shh, ich hab's gehört." "Sie werden alle hier sein Harry, das verspreche ich dir!", am liebsten würde ich alles scchließen und die letzten Stunden mit ihm allein sein. Einfach mit ihm sein, nicht erinnert werden.  Aber meine Entscheidung ist nicht relevant, ich bin nur seine Freundin. Famillie geht ja vor, und der Rest kommt auch noch. Bis die anderen da sind, dauert es noch bestimmt eine Stunde. Wir fingen an, uns ein Leben auszumalen, auch wenn wir wussten, es passiert nie. Mit den Händen gestikulierten wir unsere Geschichte, erzählten Quatsch und ernsthafte Sachen, wollten leise sein, uns die Lungen raus schreien, lachten, waren glücklich und weinten doch die ganze Zeit dabei. Harry macht es glücklich, doch mit dem Gedanken, dass ich später alles allein machen musste, machte es für mich schwerer. Die Anderen waren da. Zuerst Harrys Famillie, ich wollte eigentlich raus gehen, aber er hielt meinehand fest und sagte, ich sei ein Teil seiner Famillie. Später konnten sie sich losreißen und gingen raus. Dann kamen seine Freunde. Ich wollte wieder gehe, aber Harry meinte, ich muss bleiben, ich bin seine beste Freundin. Es waren nicht nur seine alte Band, wie ich es geeordert hatte. Nein, es waren auch Leute aus der X Factor Zeit, Ed und die Jungs von 5 SoS. Sie alberten rum und konnten sich einge Tränen verkneifen. Als am Ende alle aus Louis, Zayn, Niall und Liam gehen wollten, weinten sie doch. Nur noch wir 6 waren drinnen. Plötzlich waren alle Dämme gebrochen, Louis fing an zu weinen und kurze Zeit heulte Zayn Rotz und Wasser. Niall liefen stumm die Tränen wie Bäche runter. Liam konnte sich auch nicht länger halten und klammerte sich an Nialls Hals. Harry saß währendessen mit Tränen auf dem Bett und lächelte. Alle  umarmten ihn nochmal und gingen dann immernoch weinend raus. "Malin, denk immer daran: Ich werde dich auf alle Ewigkeiten lieben!", sein Atem wurde schwerer: "Vielleicht holst du noch mal alle rein. Bitte.", ich legte ihn wieder hin und ging zu den anderen. Harry nahm dabei sein Handy in die Hand tippte etwas darauf ein. Als alle wieder drin waren, sahen wir, dass die beste Seele, die es gibt, nicht mehr unter uns war. Sein Handy-Display war noch an. Ich nahm es ihm aus der Hand und las seinen letzten Tweet durch:

Aufwiedersehen, ich werde euch alle schrecklich vermissen, ihr seit das Beste auf dieser Erde. Ihr werdet alle in meiner Erinnerung bleiben. Ich hoffe wir sehen uns im Himmel. Harry x

Harold Edward Styles

geboren am 1. Februar 1994

gestorben am 23. August 2014

Harry, du bist die beste Seele, die diese Welt je gesehen hat... 

Lyrics 4 UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt