~Kapitel 2~

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Sherlock Holmes richtet seinen Mantel und schreitet aus der offenen Haustür auf die Straße. Der Wind weht kalt und setzt sich wie Blei auf seinen Körper. Die Schneeflocken trudeln hinunter und setzen sich wie feine Kristalle auf seine schwarzen Locken. Mit schnellen Schritten und einer Präsentation und Eleganz, die für den DC absolut normal ist, setzt er seinen Weg Richtung Polizeipräsidium fort um Greg Lestrade aufzusuchen.

Der Detektiv seufzt leise und biegt um die Ecke der großen Straßen von London. Seine Gedanken hängen John nach und den letzten 2 Jahren.....wie es ihm wohl geht? Und Rosie? Er hat Kinder nie sonderlich gemocht aber Rosie ist Johns Tochter. Und somit ist sie einzigartig. Die letzten 2 Jahre war er damit beschäftigt gewesen JM Netzwerk zu zerstören, um John und die anderen zu schützen.

Ob er das verstehen würde? Warum er gegangen war? Und seinen Tod vorgetäuscht hatte? Sherlock schüttelt den Kopf und geht um die aller letzte Biegung. Vor ihm erstreckt sich das Präsidium in erschreckender große durch die Nacht und lässt es beinahe gruselig erscheinen. Zielstrebig greift er nach dem Tür Griff und tritt ein ohne dem Dienstpersonsal eines Blickes zu würdigen.

"Hey!" Sherlock dreht sich langsam um und zieht fragend eine Augenbraue hoch. "Ja?" Der Sicherheitsbeamte ist breit wie ein Schrank und zeigt eine ziemlich grimmige Miene. "Was wollen sie hier? Wenn sie eine Anzeige oder einen Verlust melden wollen bitte ich sie morgen wieder zu kommen. Wir haben geschlossen."

Theatralisch schließt Sherlock seine Augen und öffnet sie dann wieder um einen klaren Gedanken zu fassen. Gefasst sieht er den Beamten einen Moment lang aufmerksam an und grinst dann zu seiner Überraschung. "Ich könnte jetzt ihrer Anweisung Folge leisten, aber...", er macht eine kurze Pause und nickt dann, "ich könnte ihrer Frau auch erzählen, das sie ein Verhältnis mit der Sekretärin haben, wenn sie mich nicht sofort passieren lassen."

Der Blick des Sicherheitsmannes wird ungläubig und feine Perlen bilden sich auf seiner Stirn. "Wo..woher?...." Sherlock Holmes schüttelt den Kopf und dreht sich ohne ein weiters Wort um, damit er seinen Weg fortsetzen kann. Alles Idioten. Wäre es wichtig wenn er mitten in der Nacht das Präsidium aufsuchen wollte? Nein wäre es nicht. Aber was erwartet er auch von unlogisch denkenden Menschen?

Als er an der Türe von Lestrades Büro steht, öffnet er sie ohne zu zögern. Der Kommissar schreckt von seiner sichtlich verzweifelten Arbeit erst einmal nicht auf. "Marvin habe ich ihnen nicht schon hundert Mal gesagt das sie....." Weiter kommt er mit seiner Predigt nicht, denn als er den Kopf hebt verstummt er vor Fassungslosigkeit und Unglauben. "Sher.... Sherlock....Holmes?"

Die Unsicherheit des Kommissars bringt Sherlock zum Lächeln. "Offenkundig. Hallo Lestrade. Haben sie einen Fall für mich?" Lestrade blinzelt ein paar Mal sieht zu seiner Wiskey Flasche und dann wieder zu Sherlock. Dieser zieht eine Augenbraue hoch und schüttelt dann den Kopf als er den Gedankengang des Kriminalisten zu erraten scheint.

"Nein keine Sorge.", erklärt der Detektiv und lässt sich auf dem Stuhl vor ihm nieder. "Ich bin keine Einbildung und ich bin auch keine Folge eines alkoholischen Fiebers. Also....." Er grinst und schlägt die Beine übereinander. "Was haben sie mir neues zu berichten?" Allmählich erwacht Lestrade wieder aus seiner Starre und seine Miene nimmt eine Mischung aus Unglauben und Freude auf.

"Sherlock sie leben! Wo...wo sind sie die ganze Zeit gewesen?....nein wohl eher....wieso leben sie überhaupt noch? Wir haben ihre Leiche doch untersucht...." Sherlock schneidet ihm ungeduldig das Wort ab. "Nein Graham ich habe die Leiche gefaked, wie ihr es sagen würdet und mich aus dem Staub gemacht. Und um zu erklären wo ich war, ich habe Moriatiys Netzwerk zerstört. Noch Fragen?"

Lestrade schüttelt benommen den Kopf, doch dann hellt sich seine Miene auf. "Wer wusste es?" Sherlock überlegt einen Moment. "Niemand. Es wäre zu gefährlich gewesen." In ein paar Sätzen erklärt der CD dem Inspektor alles was vorgefallen war. Die Scharfschützen und Moriatiys Plan. Als er geendet hat ist Lestrade still. "Ich verstehe. Was ist mit John?"

Einen Moment entgleisen die Gesichtszüge des CDs doch dann lächelt er aufgesetzt. "Ich werde bei ihm vorbei schauen und bescheid geben." Lestrade starrt ihn an und schüttelt dann den Kopf. "Sherlock....du kannst nicht einfach in die Wohnung rein spazieren und sagen "hey John ich bin wieder da!" Vergesse nicht das du eigentlich tot bist."

"Das weiß ich doch Grell. Schließlich habe ich meinen Tod vorgetäuscht." Der Inspektor seufzt noch einmal und lehnt sich dann zurück. "John hat sehr darunter gelitten Sherlock. Er....sah furchtbar aus die letzten Tage und Monate nach deinem Tod und.....ich weiß nicht wie er dich empfangen wird." Nun hat er den CD doch ins Grübeln gebracht. Wie wird John reagieren?

Sherlock seufzt und steht auf. "Ich stehe ab heute wieder ganz zu ihrer Verfügung. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag." Mit diesen Worten dreht er sich um und will gehen. "Sherlock?" Der Detektiv dreht sich um und Lestrade lächelt. "Viel Glück." Der CD nickt und rauscht aus der Tür. Als er wieder auf der Straße steht geht er schnurstracks zur Bakerstreet. John hat genug gelitten. Viel zu viel. Seine Brust zieht sich zusammen als er an seine Tränen denkt die er wegen ihm vergossen hat.....es tut ihm so leid....aber er hat den Gedanken nicht ertragen John zu verlieren und alleine auf dieser Welt zu leben.

In der Bakerstreet brennt noch Licht als Sherlock auf der anderen Straßenseite steht und neugierig zu seiner alten Wohnung hinauf sieht. Um genau zu sein brennt in Johns Zimmer noch Licht, was aber gleich ausgeschaltet wurde. Er geht also schlafen. Mit einem Seufzer der Erleichterung geht er über die Straße und öffnet die Tür zur Bakerstreet 221b. Mit wehenden Umhang und leisen Schritten geht er die Treppe zur Wohnung hinauf und öffnet leise die Tür.

Stille. Kein Geräusch zerschneidet die ruhige Nacht. Langsam schließt er die Türe hinter sich und tritt in das aufgeräumte Wohnzimmer. Leise lässt er sich auf der Couch nieder und überlegt. Sollte er auf John warten? Oder zu ihm ins Schlafzimmer gehen? Er entscheidet sich für das erste und wartet geduldig und ruhig auf den Morgen. Nur für John. Jawn.

A promise ~ Johnlock Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt