~Kapitel 3~

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Als John Watson die Augen aufschlägt, sticht ihm die Sonne unsanft ins Gesicht. Blinzelnd richtet er sich auf und fährt sich einmal über das Gesicht. Er hat diese Nacht schon wieder von Sherlock geträumt. Langsam machen ihn diese Träume wahnsinnig. Sherlock ist tot.

Seufzend steht er auf und tapst unsicher und müde aus dem Zimmer zur Küche. Die Uhr über dem Karmin zeigt 8:37 Uhr an und Kopfschüttelnd geht John in die Küche um sich einen Tee zu machen.

Als das vertraute Geräusch des Wasserkochers erklingt, setzt sich der Ex-Soldat an den Küchentisch und stützt den Kopf in die Hände. Er nimmt einen tiefen Atemzug und stutzt verwirrt. Der süßliche, chemische und herbe Geruch, der in der Luft liegt, kannte er nur zu gut.

Vorsichtig hebt er den Kopf und geht zögernd ins angrenzende Wohnzimmer. Die Tasse, die er schon in der Hand gehalten hat, um den Tee dort hinein zu füllen, fällt scheppernd zu Boden.

"Oh mein gott....", flüstert der ehemalige Soldat und hat die Augen vor Schreck weit aufgerissen. "Das ist nicht wahr. Ich träume nur. Schon wieder." Ein freudloses lachen erhellt seine Züge. "Offenkundig halte ich Sie für schlauer John."

Sherlock, der die ganze Nacht auf dem Sofa gesessen und sehnsüchtig auf John gewartet hat, erhebt sich nun und macht 2 Schritte auf John zu. Der weicht panisch zurück. "Komm mir nicht zu nahe!" ruft er panisch und seine Stimme hat einen hohen Klang angenommen. "John...ich bin es doch."

Sherlock kann sich die plötzliche Panik des Soldaten nicht erklären. Zaghaft streckt er eine Hand aus um seine Schulter zu berühren, doch John schüttelt übermütig den Kopf. "Fass mich nicht an!" Erschrocken zuckt der Meisterdetektiv zurück und schaut verunsichert zu seinem besten Freund.

"Sonst verschwindest du wieder.....", gibt John zitternd Auskunft und Sherlock beginnt Stück für Stück zu begreifen. "Du denkst ich wäre ein Traum.", stellt er fest und entscheidet sich kurz entschlossen. Mit zwei großen Schritten hat er den Raum durchquert und schließt den mittlerweile schluchzenden Doktor in seine Arme.

Dieser hält den Atem an, als er in Sherlocks Armen liegt. Fassungslos und überrascht fühlt er die Wärme, die von Sherlock ausgeht und lässt sich fallen. Auch wenn es ein Traum sein sollte.....so schön war er noch nie gewesen. Sherlock hat John noch niemals in die Arme geschlossen. "Sherlock?" Johns Stimme klingt gedämpft. Oh gott dieser Duft macht ihn verrückt. "Mhm?"
John klammert sich an ihn. "Kommst du mich öfter besuchen?" Er hebt den Kopf und sieht Sherlock verlegen an. "Ich vermisse dich."

Sherlock sieht ihn an, Miene vollkommen ausdruckslos. "Ich vermisse dich auch John." Ein kleines Lächeln umspielt die Lippen des Doktors und langsam löst er sich aus der Umarmung. "Möchtest du einen Tee?"

Sherlock betrachtet seinen Blogger einen Moment und nickt dann nachdenklich. "Gerne."
John denkt ich wäre nur ein Spiel seiner Fantasie. Aber die Frage ist dann....wie sehr muss er unter meinem Tod gelitten haben, das er das nicht einfach glaubt und sich freut mich wieder zu sehen?
Die Gedanken rasen in Sherlocks Kopf und er entscheidet sich, das ganze erst einmal so stehen zu lassen.

"Gehen wir gleich einkaufen?", fragt John schüchtern. Verwundert sieht er ihn an. "Natürlich." Er lächelt und stellt eine Tasse auf den Küchentisch, wo Sherlock sich dann nieder lässt. Dann nimmt John selbst Platz.

"Du musst ein Traum sein.", spricht John seine Gedanken aus und sieht Sherlock traurig an, während er einmal an seinem Tee trinkt. "Wieso John?" Der Doktor knetet nervös die Hände. "Sherlock ist niemals einkaufen gegangen. Und er hätte mich auch niemals begleitet."

Die Erkenntnis, das Sherlock John wie einen Gegenstand und nicht wie einen Menschen behandelt hat, macht den Detektiv unbeschreiblich zu schaffen. Wie sollte er jemals die Gefühle für John in den griff bekommen und dazu stehen?

Die beiden Freunde trinken ihren Tee aus und John erhebt sich um alles weg zu räumen. "Kommst du Sherlock?" Seine Gesichtszüge verraten, das er schmerzen empfindet wenn er diesen Namen ausspricht. "Ich komme John."

Schnell greift sich der Doktor alles nötige zum einkaufen und geht dann die Treppe hinunter auf die Straße. Lächelnd dreht er sich zu Sherlock um. "Rosie vermisst dich ganz schrecklich." Sherlock zieht eine Augenbraue hoch. "Wirklich?" Der emahlige Soldat nickt und öffnet die Türe zum Supermarkt.

"Sie ist schon 4 und fragt öfters nach dir." Das überrascht den CD nun doch. "Faszinierend." John lächelt und legt zu der Milch und den Eiern noch Bacon hinzu. Seid wann isst John Bacon? Dazu gesellen sich noch Tee, Taschentücher und Kekse.

"Rosie hat komische Essgewohnheiten.", informiert John ihn und fängt an die Ware abzurechnen. "Sie war eine zeit lang sogar untergewichtig." Sherlock weiß nichts darauf zu sagen. Als sie schließlich das Geschäft verlassen seufzt John auf.

"Ich vermisse die Fälle mit dir." Der Detektiv sieht seinen besten Freund an und bringt sogar ein kleines Lächeln zu Stande. "Ich auch. Komm. Ich glaube Rosie wird schon wach sein." John nickt und geht einen Schritt schneller.

Als die zwei Freunde schließlich an der Bakerstreet ankommen und die Treppen hinauf steigen, stellt sich ihnen Miss hudson in den weg. Blitzschnell huscht Sherlock die Treppen hinauf und verschwindet gerade noch in die Wohnung, bevor Miss Hudson ihn entdecken kann.

"Hallo John!", begrüßt sie ihn fröhlich und stutzt. "Was sehen sie so die Treppe hoch?" John überlegt einen Moment und entscheidet sich dazu nicht die Wahrheit zu sagen. "Ich dachte ich hätte was gehört." Sie lächelt und öffnet ihre Türe. "Nun gut. Ich komme Rosie gleich holen. Bis später!"
"Bis später Miss Hudson.", nuschelt er verlegen und eilt die Treppen hinauf.

Sherlock sitzt schon in seinem Sessel. "Warum bist du weg gelaufen?", fragt John ein wenig perplex und stellt die Einkauftüten in der Küche ab. "Ist das nicht Offenkundig John? Sie sollte mich nicht sehen." Nun starrt John seinen besten Freund an. "Sie kann dich gar nicht sehen. Du bist nur ein Spiel meiner Fantasie."

Das trifft Sherlock. Er schließt die Augen und nickt. "Geh nach Rosie schauen." John runzelt die Stirn geht dem Befehl aber nach. Eine Weile ist es still als John hinauf gegangen ist um seine Tochter zu holen. Doch dann ist gepolter zu hören. Ein kreidebleicher John steht im Türrahmen. In der Hand hält er einen roten Zettel. "Sherlock! Rosie ist fort!"

A promise ~ Johnlock Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt