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Frisch geduscht und in Jogginghose und Pullover kam ich in die Küche, und bekam von allen Seiten erstaunte Blicke

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Frisch geduscht und in Jogginghose und Pullover kam ich in die Küche, und bekam von allen Seiten erstaunte Blicke.
„Ist was?", fragte ich gereizt, als keiner der vier mich aus den Augen ließ, während sie alle an ihren Tassen herumschlürften.
„Wir dachten schon, du kommst gar nicht mehr aus deinem Zimmer", grinste mein Dad im Vorbeigehen, während er seinen Teller auf der Theke abstellte.
Genervt blickte ich meine Familie und Noah an, bevor ich den Kühlschrank öffnete um nach etwas Essbarem zu suchen.
„Was ist denn mit ihr los?", hörte ich Matts flüsternde Stimme.
„Hey, das hab ich gehört!", zischte ich aufgebracht.
Plötzlich durchfuhr mich das brennende Gefühl von Wut, so stark, als könnte ich gleich einen Wutanfall bekommen.
„Beruhig dich mein Schatz. Matt und ich müssen jetzt ins Krankenhaus zur Nachuntersuchung. Ihr kommt hier zurecht?", fragte Mum in die Runde.
Ich nickte wiederwillig.
„Gut, dann bis später", sagte sie noch, bevor mein Vater mit ihnen das Haus verließ, und die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen ließen.
Erschöpft ließ ich mich auf der Oberfläche der Küchentheke fallen, wie ich es immer tat.
„Müde?"
Ich nickte und Noah lachte leicht.
Taten wir jetzt so, als wären wir ganz normale Bewohner dieses Hauses? Als wäre er einfach ein Mitbewohner?
Im nächsten Moment spürte ich wie jemand mir meine Sicht verdeckte, und ein vertrauter Geruch umhüllte mich.
„Bella?"
„Hm?"
„Alles okay? Also, mit dir und mir und ... allem?", fragte er zögernd.
Meine Stirn begann vor Hitze zu brennen. Ich wusste, diese Unterhaltung musste irgendwann kommen, aber wieso so bald? Konnte das nicht noch ein bisschen warten?
„Ähm... was sollte nicht okay sein?", stotterte ich.
„Ich meine... ich saß stundenlang an deinem Krankenbett und habe deine Hand gehalten. Und dann bist du aufgewacht und... danach bist du tagelang nicht aus deinem Zimmer gekommen. Und das... ich weiß nicht"
Energisch schüttelte ich den Kopf: „Nein. Es ist alles okay!"
Noah baute sich auf und sah mich mit glasigen Augen an: „Was habe ich falsch gemacht? Bitte, ich kann es wieder gut machen, wenn du mir nur sagst, was das Problem ist!"
„Du hast nichts falsch gemacht!"
Er schnappte nach Luft: „Warum tust du das dann? Meinst du, ich merke nicht, wie du mir aus dem Weg gehst?"
Seine Stimme klang zerbrechlich und rauer als sonst.
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Verdammt...
Er hatte doch kein Recht darauf? Er hatte kein Recht darauf, mich zu Rede zu stellen! Wir waren nie zusammen!
Ich setzte mich auf, inzwischen war ich wieder leicht gereizt.
„Das stimmt nicht! Weißt du, es dreht sich nicht immer alles um dich, um mich oder um uns. Wir hintergehen Menschen, wir machen Menschen", eigentlich hätte ich diesen Satz genauso stehen lassen können, aber ich schaffte es nicht. „traurig", fügte ich schnaubend hinzu.
Dann streckte ich zittrig meine Hand aus: „Freunde?"
An seinen Augen konnte ich ablesen, dass ich ihn verletzt hatte.
Ich wartete auf eine Reaktion seinerseits, doch er sagte nichts.
Bis sich seine Lippen zu einem sanften - und verdammt aufgesetzten - Lächeln verzogen, dass nicht seine Augen erreichte und er mir die Hand gab.
Für eine Sekunde schaute Noah mich einfach nur an, was mir irgendwann unangenehm wurde, weshalb ich seine Hand losließ, von der Theke hüpfte und schnell die Treppen hochrennen wollte, bis mir etwas einfiel.
„Ich muss noch in die Stadt etwas einkaufen. Brauchst du irgendwas?", innerlich verfluchte ich mich für diesen dummen Satz, und diesen blöden Versuch gut zu machen, was ich gerade gesagt hatte, aber eigentlich gar nicht so gemeint hatte.
„Nein, aber ich kann dich fahren", bot Noah an, was mich verwunderte.
„Ich ähm... ich weiß nicht", murmelte ich unsicher.
Ich kannte seine Seite der Geschichte nicht, aber dieser Versuch Zeit miteinander zu verbringen, ohne ihn an mich zu pressen und seine Lippen auf meine zu drücken und somit meine Prinzipien zu missachten, es... es fühlte sich an wie viele, kleine Messerstiche nie wieder verheilten.
„Freunde, schon vergessen?", grinste er genauso gekünstelt wie gerade.
Ich wusste, dass er sich in diesem Moment selbst für seinen dummen Vorschlag verfluchte, und dass er es eigentlich wieder zurück ziehen wollte.
Deshalb gab ich ihm eine Sekunde, in der allerdings nichts tat als mich anzustarren.
„Na gut", murrte ich leise und schlurfte die Treppen nach oben um mich umzuziehen.

„Na gut", murrte ich leise und schlurfte die Treppen nach oben um mich umzuziehen

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it's damn complicated.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt