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Ich war ein Idiot

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Ich war ein Idiot.
Ich war ein Arschloch.
Und ich hatte sie verletzt.
Ich wusste das.
Es war eines der weniger Dinge die ich wusste: Ich wusste, dass ich sie verletzt hatte.
Dass ich mich verhalten hatte wie der letzte Mensch.
Dass irgendwas mit ihr nicht stimmte, und dass noch viel mehr mit mir nicht stimmte.
Ich wusste, dass ich manchmal extrem eifersüchtig war. Und dass es für mich überhaupt keinen Grund gab, zu denken sie hätte mich mit meinem Bruder betrogen.
Ich wusste, dass ich viele Fehler mache.
Und ich wusste, dass ich immer erst im Nachhinein verstand, was ich angerichtet hatte.
Ich wusste, sie mit dieser Nora zu provozieren war eine beschissene Idee.
Aber ich hatte nicht weit genug nachgedankt, um das zu realisieren.
All das war mit inzwischen klar.
Aber würde sie mir verzeihen?
Sollte ich mich überhaupt entschuldigen, oder würde das alles noch schlimmer machen?
Und wenn ja, wie sollte ich mich entschuldigen?
Und wenn nein, könmte ich sie je wieder vergessen?
Könnte sie mich je vergessen?
Oder hatte sie mich schon vergessen?
Hatte sie schon mit mir abgeschlossen?
Und wenn nicht, wie konnte ich mich verbessern?
Ich machte andauernd Fehler. Und ich bereute es.
Aber ich wusste nicht wie ich es besser machen sollte.
Bella war so ein lebensfroher Mensch, der sich manchmal über unnötige Dinge aufregte und wütend wurde, und dessen Feuer sich durchgehen in ihren Augen spiegelte. Sie nahm jeden in ihrer Umgebung mit ihrer Stimmung mit. Egal ob positiv oder negativ.
Wenn sie lachte, lachten alle.
Und wenn sie weinte, weinten alle mit.
Selbst wenn sie wütend war, nahm sie mich mit ihrer Wut mir. Und das obwohl ich es liebte, wenn sie wütend war. Ich liebte es sogar mit ihr zu streiten.
Ich mochte das Gefühl, dass sie sich Gedanken um mich machte. Ich mochte es, wenn sie Eifersüchtig war.
Und ich mochte die Art, wie ich mich in ihrer Gegenwart fühlte. Wenn sie neben mit lag, wusste ich, dass sie mich liebte. Sie musste es nichtmal sagen. Ihre Blicke, ihr Lachen und ihre Berührungen ließen mich geliebt fühlen.
Es war wunderschön.
Aber ich selbst konnte das nicht.
Ich fühlte mich wie eine Salzsäule, die die meiste Zeit nur emotionslos im Raum stand, und nicht wusste, wofür sie gut war.
Das war schon immer so. Meine Eltern waren noch nie besonders herzlich gewesen, und deshalb hatte ich solche Dinge nie gelernt. Bisher war mir das egal gewesen. Niemand war so wichtig, dass ich etwas nettes hätte sagen oder tun sollen.
Natürlich hatte ich ab und zu etwas auf dem Herzen, aber meine Gefühle wollten nicht aus mir raus, und deshalb beließ ich es dabei.
Aber ich liebte Bella.
Ich liebte sie über alles.
Und ich konnte es ihr nicht vermitteln.
So sehr ich es auch versuchte. Ich konnte nicht.
Noch nie war ich ein Romantiker, und bei Liebesfilmen überzog meine Haut sich immer schon mit einer unangenehmen Gänsehaut, ausgelöst von Fremdscham und Unwohlsein. Und ein „ich liebe dich" waren auch nur drei dumme, aneinandergereihten Worte, die am Ende des Tages nichts bedeuteten.
„Ich liebe dich", sagt man sich nur einmal ernsthaft. Vielleicht zweimal.
Aber dann hat es seine Wirkung verloren.
Dann sagt man zur Verabschiedung jedes Telefonats: „ich liebe dich".
Und jedesmal wenn man sich voneinander verabschiedet.
Aber dann hat es doch gar keine Bedeutung mehr.

it's damn complicated.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt