Rennen!

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Ich bin müde.
Ich kann nicht schlafen.
Starr blicke ich an die weiße Wand,
wünsche mir die Dunkelheit würde mich holen kommen.

Meine Beine wollen rennen.
Meine Gedanken heulen, wie der Sturm vor meinem Fenstergitter.
Mein Mund entweicht ein Schrei.
Sie suchen mich erneut. erneut ...

Näher, immer näher!
Ich höre ihre Schritte, sehe die großen verzerrten Schatten.
Gleich, gleich haben sie mich erreicht
ich muss ihnen entkommen!

Rennen!
Ich renne ,
Ich schreie erstickt,
spüre ihren kalten feuchten Atem in meinem Nacken.

Finde keinen Ausweg,
Alles verschlossen, alles versperrt.
Sie greifen nach mir, streifen meine nackten Arme.
Ihre Krallen ziehen rote Linien auf der weißen Haut.

Schneller! Schneller!
Ich kann nicht mehr,
meine Beine geben nach.
Gib nicht auf, du musst rennen!

Eine Schauer huscht über meinen Körper,
Sie halten mich fest, werfen mich nieder.
Mein Körper an die kalten Fließen gedrückt,
Zittert unaufhörlich unter ihren Händen.

Lasst mich doch gehen, flehe ich.
Lasst mich los, lasst mich fort!
Ihre Fratzen kommen mir näher,
Höre die dunklen, hämisch lachenden Stimmen an meinem Ohr.

Sie ziehe mich hoch,
nehmen mich in ihre Mitte.
Tragen mich fort.
Bin ihre Gefangene wie jede Nacht erneut.

Ich will weinen, ich will schreien.
Ich will fort von hier, von diesem Ort.
Habe so Angst vor dem was gleich kommt ...
Ich wünschte ich konnte alles vergessen und rennen ...

~27.05.2019

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