der gejagte Jäger

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Andreas pov.

Eine Woche ist nun vergangen, seit ich dieses Mädchen getötet habe.
Gähnend zippte ich durch das Fernsehprogramm, während die Langeweile mich überkam. Ich hätte gerne länger mit ihr gespielt, aber das setzt voraus, dass ich sie am Leben lassen würde. Ich spitzte die Ohren als ich auf den Nachrichtenkanal stoß.
,,...das Opfer hat die schweren Verletzungen überstanden und wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen. Der Täter wird immer noch gesucht, laut der Polizei, doch sie sind ihm dicht auf der Spur.."

Schock überkam mich, während ich die Fernbedienung in meiner Hand unbemerkt zerbrach.
Hat diese Göre etwa überlebt?
Ich starrte auf den Nachrichtensprecher, er konnte unmöglich das gerade gesagt haben, ich hab ihr die Kehle durchgeschnitten.
Ein unbehagendes Gefühl kam hoch, tief in mir wusste ich dass ich es nicht richtig durchgezogen habe, aber warum?

Eine neue Art von Lust erklimmte mein Bedürfnis und ich fing an zu grinsen,was sich in ein wohl krankhaftes Lachen wandelte.
Ich will sie haben, dachte ich mir.
Die Kleine wird mein eigenes Spielzeug.
Und dazu brauchte ich antworten.

Lacey pov.

Wir warteten immer noch auf dem Revier, da fast alle Polizisten damit beschäftigt waren den sogenannten убийца крови(ubiytsa krovi), besser gesagt der Blutmörder aus Russland, zu suchen.
Der Name passte mehr zu ihm, als ich es mir wünschte. Ich sah seufzend zu dem Kriminalpolizisten, der gerade auf mich zukam.
"Tut mir leid, dass sie hier warten müssen, doch wir setzen jeden ein um ihn zu finden, da sind sie hier am sichersten."sagte er während ich nur den Kopf schüttelte. "Kein Ding, wirklich. Ich hab eh nichts besseres zutun." Dass schien ihn zu erleichtern. Er hatte sicherlich besseres zutun, als eine 18 Jährige zu babysitten.

Als er etwas sagen wollte, ertönte sowas wie ein Störgeräusch und die Stimme, von vermutlich einem Polizisten, ertönte aus dem Funkgerät.
,,Kommissar Jenz, wir haben ihn gefunden."

Andreas pov.

Vielleicht wollte ich sie gar nicht mehr tot sehen?
Sofort schüttelte ich den Gedanken ab. Ich hatte zwar Spaß mit ihr, jedoch baute ich keinerlei Bindungen zu meinen Opfern auf.
Ich fuhr die Straße entlang wo die Kleine wohnte, um sie mir für alle mal zu schnappen. Bisher sah ich keine Bullen, also fuhr ich weiter.
Ich schaute in den Rückspiegel und erblickte in der Ferne einen Polizeiwagen. Kann auch Zufall sein, doch ich wusste sie waren mir schon auf den Fersen.

,,Verdammt..sie hat doch nicht schon ausgesagt, oder?" Ich dachte nicht das ich hier in Deutschland Schwierigkeiten bekomme. Ich bog rechts ab und gab Gas.
Ein glück is der Wagen nicht auf mich angemeldet.
Ich raste auf eine rote Ampel zu, als ich nochmal checkte, ob die Bullen brav hinter mir waren. Sie schalteten ihr Blaulicht ein, als würde das irgendwas bewirken.
Mit voller Wucht fuhr ich in die fahrenden Autos hinein, die von rechts kamen. Ich rammte einige und riss sie in den Unfall hinein, während ich selbst aus der Frontscheibe raus flog.
Alles ist so einfach, wenn man nicht sterben kann. Ich rollte mich elegant ab und rannte die Straße hinunter, wo ich plötzlich von Polizisten überrascht wurde, die schon auf mich gewartet hatten.

,,Ah blyat.."entkam es mir, sie hatten wohl geplant mich zu umzingeln. Ich hob die Hände als sie die Waffen auf mich richteten. Ich konnte ja schlecht preisgeben dass ich kein Mensch bin, also musste ich mitspielen fürs erste.
Der eine Polizist sprach mit jemanden über Funk, und kam dann zu mir rüber um mir Handfesseln anzulegen.
Vielleicht finde ich auch mehr über dieses Mädchen heraus.
Ich lies mich festnehmen und ins Auto setzen, bevor sie dann zum Revier los fuhren, wo mein liebes Opfer bestimmt schon wartete.

Lacey pov.

Anna wurde mittlerweile nach Hause gefahren, während ich hier bleiben musste um ihn zu identifizieren. Mein Herz pochte wie verrückt, ich hatte ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache.
Ich saß am anderen Ende des Ganges, als er reingebracht wurde. Es war nur kurz, doch unsere Blicke trafen sich und mein gesamtes Blut erfror, bis ich wegschaute, jedoch spürte ich  wie er immer noch zu mir rüber starrte. Dann hörte ich wie er hochgebracht wurde, womöglich in das Vernehmungszimmer.

Der Kommissar stand dabei die ganze Zeit neben mir und bat mich ihm zu folgen, was ich auch tat. Wir gingen in den Raum nebenan vom Verhör. Als ich hineinging verstand ich auch warum.
Durch ein Einwegspiegel konnte ich den Raum, in dem mein Entführer saß, erblicken. Mit ihm waren noch zwei andere Polizisten im Verhörzimmer und versuchten ihn zum reden zu bringen. Kommissar Jenz sah zu mir rüber und ich nickte. ,,Ja..ja das ist er."sagte ich vorsichtig aber bestimmt.
Plötzlich sagte er was.
,,Ich rede nur mit der Kleinen." Während er das sagte, wanderte sein Blick zum Spiegel und starrte mir direkt in die Augen, wobei er anfängt zu grinsen. Panik stieg in mir hoch, er konnte mich doch gar nicht sehen!? ,,E-eh.."fing ich an, doch Herr Jenz legte eine Hand auf meine Schulter. ,,Keine Sorge so weit lassen wir es nicht kommen."
,,Ich hab kein Problem damit."sagte ich, wobei er mich verwirrt ansah. ,,Das können wir nicht zulasse-" Ich unterbrach ihn. ,,Sie haben keine Beweise und kein Geständnis, damit steht Aussage gegen Aussage. Ich will nicht, dass er wieder rauskommt. Wenn ich ein Geständnis aus ihm raus bekomme.."
Er dachte eine Weile nach. ,,Ich  besprech mich mal mit meinen Kollegen."

Es dauerte eine Weile bis ich zum Verhörraum gebeten wurde. Vor der Tür stehenbleibend, erklärte mir der Kriminalpolizist, dass ich in Begleitung von einem Polizisten sein werde, falls etwas passierten sollte. Ich nickte einfach, ich wollte das so schnell wie möglich hinter mir bringen.
Und da öffnete er auch schon die Tür, wo mir eine Schwelle an mordlustiger Aura entgegenkam, was mir sofort eine Gänsehaut bereitete. Zögernd betrat ich den Raum, deutlich eingeschüchtert von seiner Präsenz.

Andreas pov.

Da war sie. Wie sie versuchte, die Tatsache, dass sie eingeschüchtert ist, zu verstecken. Ein Polizist folgte ihr natürlich und schloss dann die Tür. Sie setzte sich gegenüber mir, wobei ich sie nur angrinste.
,,Warum wollten sie nur mit mir reden?"fing sie an, weshalb ich anfing zu lachen. ,,Du musst mich nicht siezen, Kleine, das ist doch so unpersönlich.."sagte ich mit einem Schmunzeln, während sie etwas zurückweichte. ,,Beantworte meine Frage." Zufrieden zupfte ich an den Fesseln, die mich am Tisch festhielten, wenn auch kein Hindernis für mich wären. ,,Ich war verwundert, wie du überlebt hast. Du hast ein ganz anderes Interesse in mir geweckt."

Ich sah die Angst in ihren Augen, sie weiß ich könnte jetzt jeden Moment aus den Fesseln ausbrechen und sie töten. Doch das würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie richtete sich zu mir auf und schaute mich ernst, aber auch irgendwo spielerisch an.
,,Mhm..ich hatte wohl Glück. Und genau das wird dein Unglück sein."

Murder. Stalker. Lover.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt