Licht

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Lacey pov.

Rückblende vor 10 Jahren

,,Man Leo lass das!"sagte ich verzweifelt, während er meinen Ball hochhielt. Es war der einzige Ball den ich hatte und Mama hatte auch nicht genug Geld mir einen neuen zu kaufen. Er lachte mich nur aus, wobei mir die Tränen kamen. ,,Was ne Heulsuse, es will eh keiner mit dir spielen, also warum brauchst du den Ball!?" Das traf mich tief, und ich konnte das Weinen nicht mehr zurückhalten, trotzdem versuchte ich weiter an den Ball ranzukommen. Er ließ das natürlich nicht zu und warf ihn schließlich weg, auf die Straße neben uns.
,,Nein!!"schrie ich, da ich Angst hatte, dass er kaputt gehen könnte, durch ein Auto.
Also rannte ich hinterher, um ihn noch zu kriegen.
Ein Quietschen und Geschrei war zu hören, doch ich nahm nur das Knacken in meinem Körper war, bevor ich mehrere Meter nach vorne geschleudert wurde. Mir wurde schwarz vor Augen, ich wusste nicht was passiert ist. Da war dieses Auto..

Plötzlich verstummten auch alle Stimmen um mich herum. Nein, ich will nicht sterben! Ich-..
wie aus dem Nichts, erschien ein grelles Licht, worauf ich nur fasziniert hinstarrte. Ich blinzelte und befand mich in einem hellen Raum, mit Menschen die weiße Kleidungen trugen.
,,S..seid ihr Engel?"krächzte ich heraus, ich bemerkte erst jetzt wie trocken mein Hals war. Die Personen drehten sich verwundert und erleichtert zugleich zu mir um. ,,Nein Kleines, aber ein Engel hat dich beschützt. Ein Glück."

Meine Sicht wurde klarer und ich erkannte, dass ich in einem Krankenhaus bin. ,,Oh.."kam es von mir, bevor meine Augen wieder zu fielen. Ich war müde und erschöpft, dazu kamen die Schmerzen wieder hoch. ,,Ruh dich aus Kleines. Deine Mutter wird bald da sein."sagte die Ärztin, bevor ich einschlief.

Stunden später wachte ich wieder auf, den Blick suchend nach meiner Mutter. Doch nur die Ärztin war da.
,,Wo ist meine Mama?"fragte ich schüchtern. Der Blick den sie mir gab gefiel mir nicht. ,,Lacey, richtig? Nun also..wir konnten deine Mutter nicht erreichen."fing sie vorsichtig an. ,,Aber sie macht sich bestimmt Sorgen." Ich nickte nur. Was ich noch nicht wusste, war dass sie mich schon längst im Stich gelassen hat.

Rückblende vorbei

,,Sie ist wach! Holt den Chefarzt, los.."
Benebelt blinzelte ich, da mich das helle Licht blendete, worin ich gehüllt war. Wo war ich?
Bin ich schon Tod? Warum kam mir genau diese Erinnerung hoch?
Ich hörte einige Stimmen um mich herum, jedoch konnte ich sie schwerer erkennen. Sie waren gedämpft und die Lautstärke schwankte von leise und unverständlich bis zur puren Überforderung meiner Sinne. Ich riss mich zusammen und versuchte die Augen offen zu halten, um mich an das Licht zu gewöhnen.

,,Sind sie wach junge Frau?" Ich wollte nicken doch ein Schmerz durchfuhr mich, dazu bemerkte ich einen fetten Verband um meinem Hals. ,,Ruhen sie sich bitte aus. Sie haben einiges durchgemacht." Da traf es mich wie ein Blitz.

Er hat mich gefoltert.
Und ich habe überlebt.
Mein Herz fing an zu rasen, sobald er weiß dass ich lebe, wird er wieder nach mir suchen. Doch im inneren fing ich an zu lächeln, ich hab überlebt.
Die Maschine an die ich angeschlossen war, piepte wie verrückt, es maß wohl meinen Herzschlag. Der Arzt kam zu mir rüber. ,,Bitte beruhigen sie sich, sie sind hier in Sicherheit."
Nein, nirgendswo bin ich sicher vor diesem Monster. Sie wissen es nicht, doch ich weiß ganz genau was er war.

Ich versuchte zu schlucken, mein Hals war gefühlt ausgetrocknet wie die Sahara und es tat höllisch weh, dazu liege ich bewegungsunfähig hier im Bett, einbandagiert. Ich versuchte zu sprechen. ,,Wgh...lan..ge....war ich.."ich musste eine Pause einlegen.
,,..bewusstloo..s.."

Der Arzt lächelte mich leicht an. ,,4 Tage lagen sie im Koma. Wir haben mit ihnen für ihr Leben gekämpft. Sie können stolz sein sowas überlebt zu haben." Ich schloss die Augen und beruhigte mich. ,,Mhm..."gab ich von mir, ich würde mich dann wohl einer Aussage wieder stellen müssen sobald ich vernehmungsfähig bin.
,,Wir stellen sie noch für einige Zeit unter Beobachtung, doch ich muss sagen das ihr Wunden sehr gut und auch schnell verheilen, ich kann ihnen versichern dass sie bald wieder auf den Beinen stehen können."
Ich gab ihm die Zustimmung, indem ich meine Hand zu einem "Daumen hoch" umformte. ,,Nun gut, dann werde ich in einigen Stunden nochmal nach ihnen sehen. Schön viel Ruhe wünsch ich ihnen."sagte er und ging, während eine Krankenschwester auf mich aufpasste.

Eine Woche später

Ich saß auf dem Bett und war an meinem Handy. Ich hatte nicht viele Freunde, die sich Sorgen machen würden aber ich hatte eine beste Freundin, mit der ich schon wie verrückt schrieb. Ich hatte ihr alles erzähl, bis auf dem Teil mit der Vampirsache natürlich, worauf sie sich sofort treffen wollte, um mich zur Polizei zu begleiten. Nachdem das geklärt war, stand ich vorsichtig auf und lief zum Bad.
Im Spiegel sah ich mich genauer an.

Meine Augenringe sagten einiges über meinen Zustand aus, die Verbände an meinem Hals, meinen Armen uns eigentlich am gesamten Körper fast, ließen mich zerbrechlich dastehen. Ein Glück war es etwas kühler, so um die 20 grad, also konnte ich entspannt eine Jacke drüber ziehen.

Angezogen und fertig gepackt, machte ich mich auf dem Weg zur Polizeistation, wo schon meine beste Freundin auf mich wartete. ,,Lacey! Oh mein Gott ich kanns net glauben."sagte sie während sie mich fest in den Arm nahm, worauf ich schmerzerfüllt aufkeuchte. Sofort ließ sie mich los und schaute besorgt und schuldig. Ich zeigte auf den Verband am Hals, den sie wohl offensichtlich nicht ganz wahrgenommen hatte.

,,Ich hab überall Verbände..also..pass bitte etwas auf, Anna." Sie starrte mich geschockt an und entschuldigte sich mehrmals, was ich nur runter spielte. ,,Keine Sorge. Komm lass uns rein gehen."
Darauf betraten wir das Gebäude, wo mich Kommissar Jenz schon begrüßte. ,,Schön das sie es überstanden haben."sagte er, während er seine Hand hielt die ich zur Begrüßung schüttelte. ,,Mhm. Was brauchen sie von mir?"

Einige Stunden vergingen wieder,
Anna verzweifelte schon am gesamten Thema, naja sie ist ein Softie halt. Obwohl sie mir Beistand leisten wollte, wollte ich sie nicht verstören.
Ich bekam Zeugenschutz und habe den Polizisten eine ausführliche Beschreibung und sogar ein eigenes Phantombild geliefert. Einer meiner einzigen Talente zahlte sich wohl endlich aus.

,,..Lacey?"
Ich wurde aus den Gedanken rissen und drehte mich zu Anna, die mir schon auf die Schulter tippte.
,,Was ist?"
Sie musterte mich und seufzte dann.
,,Ich weiß du hast ne Menge durchgemacht, aber ich hab das Gefühl das du viel kälter bist plötzlich. Ich meine, nach dem Fall mit Teo-"
,,SPRICH, nie wieder seinen Namen aus."fuhr ich sie an worauf sie zusammenzuckte. Darauf hielt ich mir den Mund, sie hatte recht.
Etwas hat klick gemacht.

,,Tut mir leid.."murmelte ich. Ich wusste selbst nicht was es war. Er hat einen komischen Effekt auf mir, es war anders als bei meinem Ex.
Plötzlich spürte ich wie Anna mich sanft umarmte, was mich etwas entspannte. Sie flüsterte mir zu:
,,Sie werden ihn bestimmt kriegen."

Murder. Stalker. Lover.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt