[#011] - ganz nett? super nett!

84 5 1
                                    

Pandorya Pov

Lange umarmte ich Laura, während sie bitterlich an meiner Schulter weinte.
Es fühlte sich komisch an der Person Trost zu geben, die sich vor kurzem noch gegen einen gestellt hat, doch es war richtig. Es gab keinen Grund sie in diesem Augenblick fertig zu machen, zu mal sie in diesem Moment schon fertig genug ist.
Ich löste mich wieder von ihr und sah ihr in die Augen.
„Bist du alleine?", fragte ich leise und fürsorglich.
„Ich habe niemanden.", schluchzte sie.
„Frag dich mal warum!", ertönte Valle's Stimme genervt und ich konnte es kaum glauben.
„Valentin, ganz ehrlich. Halt doch jetzt einfach deinen Mund.", schnauzte ich ihn an.
Er schüttelte nur den Kopf und ging Richtung Kelly und Mirella, die Abstand von ganzem Geschehen nahmen, weil sie sich betrunken damit nicht auseinandersetzen wollten.
„Komm mit zu uns. Ich weiß, es klingt komisch und ich weiß auch nicht ob das gut endet, aber... ich möchte niemanden - also auch nicht dich - in so einer Situation alleine lassen."
„Danke, Tatjana. Ich würde gerne mitkommen. Vielleicht können wir ja mal reden? Ich fühle mich als müsste ich dir einiges erklären und mich für einiges entschuldigen.", sagte sie.
„Dann komm, ab ins Auto."
Ich öffnete ihr die Tür zur Rückbank und sie stieg ins Auto.
„Brauchst du dahinten Gesellschaft oder kann ich nach vorne gehen?"
„Geh ruhig nach vorn, ich schaffe das hier schon.", sagte sie und ich nickte.

„Kelly, Mirella!", rief ich die Beiden und sie kamen zu mir.
„Wir fahren jetzt, wollte ihr auch bei uns schlafen?"
Die Beiden nickten eifrig und es war mir auch nur recht.
„Ich lehne die Tür nur an, kommt einfach nach."
„Danke, Maus.", sagte Mirella, fiel mir um den Hals, drückte mir einen Kuss auf den Mund und die zwei zischten ab.
Hatte sie mich gerade wirklich auf den Mund geküsst?
Ich verschwendete keinen weiteren Gedanken an die Situation und stieg in den Wagen.

Daheim angekommen setzte sich Laura geplättet auf die Couch, Erik hatte sich ins Bett gelegt und ich brachte Laura etwas zu trinken.

„Was willst du trinken."
„Alkohol. Ich darf es jetzt und ich brauche es jetzt."
Ich setzte mich zu ihr aufs Sofa und holte eine Flasche Wein unterm Tisch her.
„Ein guter Rotwein aus der Provinz? Hat auch 13%."
„Gib schon her.", lachte sie leicht und nahm mir die Flasche ab.
„Über was wolltest du eigentlich mit mir reden?", fragte ich.
Sie nahm ein paar Schlücke Wein und sah mich an.
„Ich wollte dir nur sagen, dass du toll bist. Ich weiß, es hat sich immer anders angehört und das war auch Absicht, aber du bist es.
Du passt super gut zu Erik und ich freue mich für euch beide. Ich kam nur nicht damit zu recht dass du besser bist als ich. Aber du bist eine Person fürs Herz. Es tut mir leid."
„Laura. Ich bin froh, dass du auf mich zukommst und dich entschuldigst. Du hast mir den schönsten Tag in meinem Leben versaut. Wir werden jetzt nicht auf einmal beste Freunde werden, aber ich kann dir verzeihen."
„Das bedeutet mir viel, ich finde nämlich eigentlich ganz nett."
„Ganz nett?", fragte ich ironisch wütend nach.
„Super nett!", lachte sie und ich grinste sie an.
Es fühlte sich komisch an und ich war immer noch wütend auf Laura, aber ich wollte sie jetzt nicht damit zusätzlich belasten.
Es stand fest, dass ich nochmal mit ihr reden musste, wenn ich wollte, dass wir uns verstehen.
Doch jetzt musste ich sie ablenken und es funktionierte.
„Danke, dass du da bist. Hier mit mir sitzt. Danke."
Sie sah mich an.
„Kein Problem, mach ich doch gerne."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 04, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

"Ich liebe dich auch, Herr Hasenberg."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt