[#010] - nicht verdient

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Pandorya Pov

Vollkommen geplättet warf ich mich aufs Sofa und schloss meine Augen.
Ich fühlte mich elend und es drehte sich alles.
„Hey, Maus.", erklang Mirellas Stimme etwas wackelig, da diese ebenfalls etwas von dem hochprozentigen Alkohol zu sich genommen hatte.
Behutsam strich sie über meinen Kopf.
„Ich bin so wütend.", sagte ich nach einigen Sekunden Stille als ich meine Augen wieder geöffnet hatte.
„Ach Tati, ist doch verständlich.", beteuerte Kelly und setzte sich ebenfalls neben mich.
„Ich mag nicht wütend sein. Nicht auf Erik."
„Maus, schau mal. Wenn er nicht sieht, was hier abgeht, musst du halt mal wütend sein. Das wird euch ja nicht auseinander bringen.", versuchte Mirella mir gut zuzureden.
„Sie hat recht, das geht nicht, was hier grade passiert ist."
„Ich liebe euch Idioten.", flüsterte ich leicht lachend und sah zu ihnen hoch.
Sie lächelten mich an.
„Und wir stehen hinter dir und Valle natürlich auch."
Ich nickte.
Langsam schloss ich meine Augen wieder und schlief ein.

Ein kontinuierliches Klingeln weckte mich.
Müde tastete ich nach meinem Handy, berührte jedoch nur Mirella und Kelly, welche mich wir Autos ansahen und kurz darauf in Gelächte verfielen.
„Wo ist mein Handy.", sagte ich schläfrig und immer noch etwas beeinträchtigt vom Alkohol.
Kurz darauf wurde es mir in die Hand gelegt und ich sah auf das Display.
Fünf verpasste anrufe von Erik.
Ich richtete mich auf.
Als ich erneut ein Blick auf mein Handy warf, erkannte ich die Uhrzeit.
3 Uhr morgens.
Leicht stöhnend lehnte ich mich gegen Kelly, welche betrunken ihre Arme um mich legte und mich festhielt.
„Na ruf zurück!", sagte Mirella und grinste mir frech zu.
So betrunken sie auch war, hatte sie recht.
Es wählte und ich stellte auf Lautsprecher, nachdem die Beiden mir versichert hatten sich ruhig zu verhalten.
„Hase?", ertönte die Stimme meines Mannes.
„Was ist?"
Meine Stimme brach leicht bei dem ersten Wort und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich hatte glatt vergessen, was passiert war.
„Laura's Baby ist tot."
Stille.
Erschrocken sahen wir drei auf mein Telefon und beobachteten wie die Sekunden fortwährend weiter liefen.
Tot?
„Tot?", rief Mirella.
Sie hatten mir zwar versprochen, leise zu sein, doch ich konnte ihr diese Nachfrage nicht übel nehmen.
„Ja, es hat den Sturz nicht überlebt und jetzt habe ich einen genervten Valentin und eine todtraurige Laura im Auto sitzen."
Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf.
Ich hatte Mitleid mit Laura, sogar sie hatte das nicht verdient.
Trotzdem kam die Wut in mir auf und ich konnte es kaum fassen.
„Hallo? Hase, sag doch bitte was, ich bin überfordert."
Erik klang weinerlich und verzweifelt.
„Ich komme.", brachte ich nach einer erneuten Stillephase heraus und legte auf.
Ich hasste diese Situation, doch ich musste zu meinem Hasen.
Er bat mich um seine Hilfe und ich wollte sie ihm geben, ich musste sie ihm geben.
„Wie willst du denn jetzt dahin kommen? Wir sind betrunken!", rief Kelly.
„Wir schnappen uns die Fahrräder, hier werden wir nicht kontrolliert."
Etwas skeptisch und doch verständnisvoll nickten die Beiden und wir begaben uns auf den Weg zu Erik.

„Hase!", schrie ich als wir an der Klinik ankamen und ich ihn dort stehen sah.
Er lehnte am Auot und raufte sich die Haare.
Ich stieg von meinem Fahrrad ab und rannte in seine Richtung.
Als er mich erkannte, lief er zu mir und schloss mich in seine Arme.
Leicht zitternd standen wir da.
Langsam löste ich mich aus seinen Armen, sah zu Laura ins Auto und öffnete die Autotür.
Mit einem weinerlichem Blick sah mich Laura an.
Ich nahm ihre Hand und zog sie behutsam aus dem Wagen.
Lange sah ich sie einfach nur an und sagte nichts.
„Tatjana.", brachte sie leise hervor und ich zog sie an mich ran.
„Es tut mir leid.", flüsterte ich ihr zu und hielt sie beschützend und tröstend in meinen Armen.
„Das hast du nicht verdient, Laura."

Here i am, once again.
Ich hoffe euch gefällt der Part und jaa.
Stay tuned ! :))

"Ich liebe dich auch, Herr Hasenberg."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt