Kapitel 8

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Als ich meine Augen öffnete, spürte ich die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Ich musste erst einmal realisieren, was gestern passiert war. Doch schnell würde mir klar, dass ich keine Zeit verschwenden darf. Der nächste Fluchtversuch muss durchdacht sein. Ich richtete mich auf und schaute durch den Raum. Jonathan war nicht da. Ich sprang auf und ging in das Badezimmer. Keiner zu sehen. Im Ankleidezimmer war ebenfalls keiner. Ich setzte mich auf die Kante des Bettes und überlegte. Denn ich hatte nicht mal frische Kleidung. Im Badezimmer lag immerhin eine Zahnbürste für mich bereit. Ich putze mir meine Zähne und sprang danach unter die Dusche. Als ich aus der Dusche herauskam, wickelte ich mich in ein Handtuch ein und ging in Jonathan's Ankleidezimmer. Ich wollte mir nur ein neues Shirt holen, doch meine Neugier war zu groß. Denn ich wollte wissen was hinter der Tür ist. Ich ging gerade auf die Tür zu und umfasste die Türklinke. Doch gerade als ich sie herunterdrücken wollte, legte jemand seine Hand auf meine Hand umfasste mich an meiner Taille. Mir lief sofort ein kalter Schauer über den Rücken. „Was habe ich dir gestern gesagt?", flüsterte Jonathan leise in mein Ohr. „E-Es t-tut mir Leid...", stotterte ich und drehte mich zu ihm um. Wir schauten uns tief in die Augen und ich spürte seinen warmen Atem erneut in meinem Gesicht. „Hier für dich..", flüsterte er und gab mir eine Tüte. Dabei ging er einen Schritt zurück und lächelte. Gerade als ich in die Tüte schaute, drehte er sich um und ging. Ich hörte das Schloss in die Tür fallen, doch ich dachte mir nichts dabei. In der Tüte befand sich Kleidung für mich. Ich zog die Sachen schnell an und ging an die Tür. Ich wollte aus dem Zimmer hinaus. Doch als ich versuchte die Tür zu öffnen, bemerkte ich das sie verschlossen ist.
Also hämmerte ich gegen die Tür und rief Jonathan. Doch keine Antwort.Ich war eingesperrt und verstand nicht warum. Deswegen hämmerte ich weiter gegen die Tür und schrie. Dann lies ich mich zu Boden sinken und spürte wie mir Tränen die Wangen herunterliefen. Doch es dauerte nicht lange und ich hörte wie sich zwei Personen stritten. Ich denke mal, dass es sich um einen Streit zwischen einer Frau und einem Mann handeln müsse. Die Stimme der Frau kam mir bekannt vor, doch erneut konnte ich sie niemandem zuordnen.
Man hörte Schritte und diese wurden immer lauter. Ich wischte meine Tränen weg und richtete mich auf, dabei starrte ich auf die Tür. Ich hörte wie jemand den Schlüssel in das Schloss steckte und beobachtete die Tür genau. Ruckartig flog die Tür auf und ein muskulöser Mann stand vor mir. Er mustere mich von oben bis unten an und ich hatte schreckliche Angst. Alles ging so schnell und der Unbekannte kam direkt auf mich zu und umfasste meinen Hals mit seinen Händen. Er begann mich zu würgen und ich ächzte nach Luft. Ich hatte Todesangst und versuchte mich zu befreien. Sofort versuchte ich ihm zwischen die Beine zu treten und ich hatte Erfolg. Er ließ mich los und ich konnte tief Luft schnappen. Doch der Unbekannte ließ nicht locker und fluchte:„Du verdammtes Miststück!". Er holte aus und verpasste mir eine Schelle. Ich flog sofort zu Boden und versuchte irgendwas in meiner Nähe zu greifen. Ich zog mich ein Stück weiter vor und griff nach der Nachttischlampe. Ich holte aus und haute ihm die Lampe über. Der Unbekannte fasst sich an den Kopf und ging paar Schritte zurück. Ich nutzte die Zeit und sprang auf, dabei entdeckte ich eine Whiskey Flasche. Sofort griff ich nach der Flasche und schlug auf den Unbekannten ein. Er fiel zu Boden und stöhnte vor Schmerzen auf. „Mistkerl", schluchzte ich.
Plötzlich kamen drei weitere Männer in das Zimmer. Sie kamen auf mich zu und gerade als einer zuschlagen wollte, wischte ich aus und versuchte ihn zu Boden zu schlagen...mit Erfolg. Doch gerade als die anderen beiden Männer auf mich zukommen wollten, betrat Jonathan das Zimmer.
„Was zur Hölle?!", schrie er auf. Die beiden Männer blieben ruckartig stehen und standen wie erstarrt.
„D-Dieser Typ hier..E-er k-kam ins Zimmer und ging auf mich los. Ich habe mich nur versucht zu wehren...", stotterte ich. Jonathan trat zu mir. „Darf ich ?", fragte er und zeigte auf meine  Hand. Ich nickte und er berührte meine Hand zärtlich.
„Du blutest... und.. was hat er dir angetan??", dabei deutete er auf meinen Hals und strich mir sanft mein Haar zur Seite.
Der Unbekannte richtet sich plötzlich auf. Jonathan drehte sich zu ihm und ich versuchte mich hinter ihm zu verstecken.
Jonathan ging einen Schritt auf ihn zu und kniete sich zu ihm nieder. Dabei griff zog er ihn an seinem Shirt hoch. „ Wenn du nicht mein Cousin wärst, würde ich dich sofort umbringen lassen. Aber du bekommst eine zweite und letzte Chance.", drohte er ihm. Jonathan richtete sich auf und sprach zu den anderen 2 Männern. Er flüsterte Ihnen irgendwas ins Ohr und die Beiden verließen sofort das Zimmer. Ich ging auf Jonathan zu und er brachte mich runter in einen Speisesaal. Eine ältere Dame betrat den Raum. Sie war Ärztin und schaute  sich meine Wunden an.
„Ich muss die Wunden reinigen. Brauchen Sie irgendwas gegen die Schmerzen?, fragte sie.
Ich verneinte.
Jonathan stand im Türrahmen und tippte irgendwas auf seinem Handy herum. Er wirkte genervt und gestresst zugleich.
„Alles in Ordnung, Jonathan?"
„Ja alles gut.", grinste er mir zu und packte sein Handy weg.
Plötzlich betraten mehrere Angestellte den Raum und brachten Speisen mit. Sie deckten den Tisch und gingen wieder.
„Hunger?", grinste er.
Während wir aßen, musterte er mich die ganze Zeit an.
„Worauf hast du heute Lust?", fragte Jonathan mich.
„Wie meinst du das ?"
„Naja, du möchtest doch wohl nicht den ganzen Tag drinnen bleiben oder ?"
„Natürlich nicht..", murrte ich ihn an.
„Also Freya, sag mir worauf hast du heute Lust. Oder sollte ich dich eher bei deinem echten Namen ansprechen, Emilia."

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