The Society || Campbell FF

Folge IV

"..aber eins würde ich doch gern wissen wollen, wo ist deine ach so tolle Schwester?", fragte ich Allie, als wir unten in der Küche waren. Ja ich war nicht gut auf sie zu sprechen, da sie Allie immer in den Schatten drängte.
Mir fiel auf, dass Allie inne hielt, ich sah ihr kurz in die Augen, die weinerlich erscheinen, daraufhin dreht sie sich um, stützte sich am Waschbecken ab und sah aus dem Fenster.

"Sie...Sie...", fing sie an und man merkte daß Zittern in ihrer Stimme.

"Oh nein...", ich verstand sofort und hielt mir die Hand erschrocken vor den Mund. Ich wollte Allie es nicht weiter aussprechen lassen.

"Es tut mir so leid...", ging ich dabei auf sie zu und legte meinen Arm behutsam um sie.

Grade als wir das Gespräch vorsetzen wollten, kam ein aufgebrachter Will hereingestürmt.

"Allie !! Wir haben ein Problem.!", flog er sofort mit der Tür ins Haus, wie man so gut sagt.

Allie wischte sich ihre vereinzelten Tränen weg und drehte sich um, was ich ihr gleich tat.

"Was ist los, Will?!", wollte sie wissen, doch zu einer Antwort kam er nicht mehr.

"Wie schön, dass wir alle nun vollzählig sind", ertönte Campbell's gespielt freundliche Stimme. Neben ihm sah man Harry Luke und die anderen Jungs der Mannschaft neben ihm aufgreiht stehen.

"Was willst du Campbell?!", wurde Allie wieder sicherer und mutiger in ihrem Ton.

"1. Liebe Cousine habt ihr etwas von mir, was ich gerne wieder haben würde und 2. müssen wir uns ernsthaft unterhalten.", sagte er ernst und verschränkte die Arme beängstigend vor die Brust.

"Was immer du suchst, es ist nicht hier!", tat sie unwissend. Es konnte sich meinen Erachtens nur um Elle handeln.

"Dann hast du ja sicher nichts dagegen, wenn die Jungs sich hier Mal umsehen!", war es eher als Befehl herauszuhören als sich eine Erlaubnis einzuholen von ihm.

Allie blieb ruhig und Campbell machte mit seiner Hand ein Zeichen, dass die Jungs los gehen ließen. Er kam näher auf uns zu und anstatt Allie zu beachten, beachtete er mich.

"Lilou ich sehe, du bist erst neu hier, deswegen trifft dich, was Allie hier anrichtet keine Schuld - also lasse ich dir noch die Wahl - schließe dich uns an.", schaute er mir dabei direkt in die Augen.
Ich sah zwischen ihm und Allie hin und her, ich hatte doch überhaupt keine Ahnung was hier vor sich ging, wie konnte er dann von mir verlangen, innerhalb von wenigen Stunden, die ich hier war, mich auf irgendeine Seite zu drängen?

"Danke Campbell, aber ich würde lieber noch etwas darüber nachdenken...", antwortete ich ihm.

"Richtig, ich vergaß, du hattest einen langen Weg hinter dir, wie mir zu Ohren kam. Aber du weißt meine Türen stehen immer offen für dich, daran hat sich nichts geändert.", kam leicht die Seite durch, die ich kannte, wenn er in meiner Nähe früher war.
Ich nickte wissend - als dann 'seine' Jungs wieder kamen - mit Elle im Schlepptau.

"Hier!", sagte Luke und übergab sie förmlich an Camp'.

"Keine Sorge, es wird alles wieder gut. Du darfst nur nicht mehr abhauen", stand er vor Elle und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

Autsch! Dafür, dass ich wusste, das Campbell es nur spielte, tat es trotzdem irgendwie nicht gut es mit anzusehen.
Vorallem, da wir uns nie freiwillig getrennt hatten, sondern der Umzug es sozusagen unterbrach.

"Nehmt sie mit!", sprach Harry nun ernst nach langer Stille.

"Bitte was?", war ich entsetzt.

"Du bist nicht gemeint, sondern unsere beiden Wahlfälscher", sagte er und deutete auf Will und Allie.

"Was erzählst du da?", wandt sich Will zu Wort.

"Jetzt tut doch nicht so, als wenn ihr nicht wüsstest, was Harry meint. Ihr habt die Wahlzettel manipuliert, damit es so aussieht, dass nur ihr gewinnt. Luke hat euch dabei gehört", sprach Campbell.

Ich war geschockt und auch Elle schien ziemlich geschockt.

"Das stimmt überhaupt nicht! Was spielt ihr hier für ein abgekapertes Spiel? Luke sag doch Mal was!", forderte Allie.

"Es stimmt... Ich hab sie und Will darüber reden hören.", gestand er.

Ich sah zu Allie, die nicht mehr wusste was sie sagen sollte und nur mit dem Kopf schüttelte um mir zu zeigen, dass es nicht wahr war. Aber konnte ich ihr glauben? Ich wusste einfach nicht genug um urteilen zu können.

"Das ist die wahre Allie, die immer im Schatten ihrer Schwester stand und nun mit allen Mitteln versucht nach ihrem Tod, den Platz einzunehmen.!", wurde Campbell gemeiner.

"Nun ist gut hier, es wird Zeit zu gehen", beendete Harry die Unterhaltung und schickte die Jungs zu Will und Allie um diese fest zu nehmen.

Sie wurden beide abgeführt. Ich stand hier wie entsetzt, Campbell schien das zu bemerken und bat Elle schon Mal mit Harry und den anderen mit zu gehen, während er hier blieb. Bei mir.

"Ich kann deine Verwirrung verstehen. Allie, die erste die dich hier empfangen hat, deine beste Freundin von früher - aber glaub mir, sie ist nicht mehr die, die sie vorgibt zu sein", wollte er mir einreden.

Ich sah ihn an.

"Und wer gibst du vor zu sein bzw. wer bist du?", würde ich ernster.

Er schien verwirrt über meine Frage, antwortete aber dennoch.

"Campbell!!"

"Das definiert dich super, aber Camp, dass ist nur dein Name - nicht das was dich ausmacht, dass ist etwas, was dir deine Eltern gegeben haben und nicht das, was du dir angeeignet hast.", sagte ich.

Er sah mir tiefer in die Augen.

"Du hast Recht! Jetzt wo ich dir in die Augen sehe, erinnere ich mich wer ich bin, wenn du da bist", sagte er mit einem Hauch Leidenschaft.

"Ich denke, dass war ein guter Anfang. Aber Camp', geh jetzt bitte. Deine Kleine wartet sicher schon auf dich!", deutete ich ihm an.

"Vergiss sie!", hauchte er mir entgegen und legte seine Hand auf meine Wange und streichelte diese mit seinem Daumen.
Wir hatten zwar kein Silvester, aber das Feuerwerk war dennoch spürbar.
Tief sahen wir uns in die Augen.
Ich wusste immernoch, was ich für ihn fühlte, seit ich wieder hier war, aber er durfte es nicht so leicht haben, sonst würde ich mein Ziel nicht erreichen.
Er kam mit seinem Gesicht näher an meins, bereit mich zu küssen, doch ich zog mich mit aller Macht aus dieser Position und trat zwei Schritte zurück.

"Für wen hälst du mich bitte, dass du mir sagst 'vergiss sie', wenn sie doch präsent ist.", wurde ich zorniger, kam wieder einen Schritt auf ihn zu und gab ihm eine Backpfeife.
Sein empfinden war anders, um ihm in die Schranken zu weisen und die Macht über ihn zu bekommen, musste ich so handeln. Er mußte spüren, dass er nicht alles mit einem machen konnte wie er wollte. Er hielt sich seine Hand an seine Wange und lächelte schellmisch.
Etwas mit Campbell anzufangen bzw. ihm Dinge anschaulicher zu machen, musste man ihn mit seinen psychopatischen Waffen schlagen.

Er leckte sich fordernd über seine Lippe.

"Wir sehen uns, später.", verabschiedete er sich nun und ging.
Als er an der Tür stand, blickte er nochmal zu mir und schüttelte belächelt mit dem Kopf.
Ich wusste genau, was er dachte.
- Sie ist heiß wie Feuer - ich verbrenne mich wieder an ihr -