Folge VII

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Nächster Tag.
Ich war gerade dabei in die Cafeteria gehen zu wollen, als die Haustür ruckartig aufgerissen wurde.
Leicht erschrocken darüber, was wohl jetzt passieren würde, drehte ich mich zur Tür.

"Ihr seid frei!!", War das erste, was ich sagte als ich Allie und Will erblickte. Sofort stürmte ich auf die beiden zu und schloss sie in eine Dreierumarmung.

"Wie auch immer du es geschafft hast Lilou, danke!", fing Will als erster an.

"Ach ich hatte noch etwas gut bei Camp'.", sagte ich so, als wenn es das einfachste auf der Welt wäre.

Allie bedankte sich ebenfalls.
Ich gab den beiden etwas Zeit um Mal ordentlich Schlaf zu finden, also ließ ich sie allein und begab mich auf den Weg.

"Lilou?!", hörte ich eine mir bekannte Stimme laut rufen.
Ich drehte mich in die Richtung aus der es kam.

"Harry?!", fragte ich verwirrt, als ich einen völlig aus der Puste ankommenden Harry neben mir sah.

"Du musst schnell mitkommen!", sagte er, während er sich mit seinen Händen auf seinen Knien abstützte.

"Du bist ja völlig aufgebracht, was ist denn los?", stellte ich fest.

"Keine Zeit, los jetzt.!", sagte er und ehe ich mich versah griff er nach meinem Handgelenk und setzte wieder zum Rennen an, wo mir nichts anderes übrig blieb als mit ihm mit zu rennen.

Wir rannten und rannten, als er vor seinem Haus inne hielt.
"Was soll ich hier?!", wurde es mir langsam zu blöd.
Doch ich bekam keine Antwort, er zog mich mit ins Haus und dann sah ich schon, was eigentlich das Problem war.

"CAMPBELL! HÖR AUF!", schrie ich ihn an, als ich bemerkte, wie er Grizz anging. Als er meine Stimme hörte, drehte er sich um.
Seine Adern am Hals pochten und in seinem Gesicht sah man wie er kurz davor war die Beherrschung zu verlieren, er war komplett in seiner Welt, aber als ich ihm direkt in die Augen sah, spürte ich, wie er anfing sich zu lockern.

"Grizz sag nichts mehr. Egal was er zuvor gesagt hat, bitte!!", flehte ich Grizz beinahe an. Aber Gott sei dank stimmte Grizz mir nickend zu nichts zu sagen.

"Camp' sieh mich an.", tat ich alles um seine Aufmerksamkeit weiter zu bekommen.

"Lilou?!", sagte er noch mit Wut in seiner Stimme.

"Lass uns raus gehen okay?!", tat ich weiter was ich konnte um ihn runter zu bringen.
Alle anderen im Raum sahen nur zu.
Wer auch immer noch alles da war, war mir egal, solange sie ruhig blieben.
Camp's Blick wanderte mehrfach zu mir, als er die Kontrolle wieder bekam und nicht mehr zu Grizz schauen musste.

"Okay...", sagte er und kam auf mich zu.
Er legte seinen Kopf an meinen und ich vertiefte das Ganze und legte meine Hände beruhigend an seine Wangen. Ich nahm wahr, dass er seine Augen dabei schloss um ihm ganz nah zu sein, tat ich das Gleiche. Keiner um uns Rum traute sich etwas zu sagen, denn jeder bemerkte, dass ich die Situation im Griff hatte.
Als wir uns nach einigen Minuten lösten und langsam die Augen wieder öffneten, sahen wir uns tief in die Augen. Ich lächelte ihn an, was er zurück erwiderte, dann nahm ich ihn bei der Hand und zog ihn mit mir raus.
Eine Weile gingen wir wortlos, bis wir an einem See ankamen, an den wir uns hinsetzten. Ich wartete und wartete und wartete...

Bis endlich etwas von ihm kam.

"Danke.", kam es aus ihm heraus, als er starr auf den See hinaus blickte. Ich wusste, dass es noch nicht der Moment war um etwas zurück zu sagen, also hielt ich inne.

"....ich hätte ihn umgebracht...", setzte er fort.
Ich rückte etwas näher zu ihm und legte mein Kinn auf seine Schulter.

"...Willst du mir sagen was los war?", fragte ich vorsichtig.
Er drehte seinen Kopf und sah mich an. Ich hörte sein Herz schneller schlagen.
Doch drehte er seinen Kopf wieder in Richtung Wasser. Es herrschte einen Moment Stille, er schien sich zu sammeln.

"...Ich war auf dem Weg zu Harry, als ich meinen Bruder und Grizz sah, wie sie sich betatschten und küssten... als ich dann sah, dass Grizz auch auf den Weg zu Harry war, nahm ich die Gelegenheit wahr.", erzählte er dann monoton.

"...Diese Schwu*****n!", brodelte es wieder in ihm.
Ich drückte ihn etwas damit er wieder runterkommen konnte.

"... Camp', ich weiß das es dir nicht darum geht, dass dein Bruder auf Männer steht oder um Grizz.", fing ich vorsichtig an.
Er sah wieder zu mir.
Ich nahm meinen Kopf von seiner Schulter, damit ich ihn besser angucken konnte, bei dem was ich jetzt sagte.

"...ich weiß, dass du willst, dass Sam den gleichen Schmerz fühlt, den du gefühlt hast, als ich wegzog...", setzte ich fort.

Er sah mich weiterhin an.

"...ich weiß, dass du Sam die Schuld daran gibst, dass mein Bruder tot ist und wir deswegen umgezogen sind....(kurze Pause).... aber Sam trifft keine Schuld. Dean hat versucht Sam zu retten, er hat Sam vor dem Auto gerettet, weil Sam es nicht kommen gehört hat. Es war ein Unfall!", beendete ich es.

Ich sah in Campbell's Augen, wie sich Tränen bildeten.

"... unterdrück es nicht!", forderte ich ihn beruhigend.

Und kaum sprach ich es aus, liefen ihm seine Tränen. Ich zog ihn mit dem Kopf zu mir. Seine Arme umarmten mich und er schluchtzte.

"....Dean liebte deinen Bruder, er war auch bereit für ihn zu sterben. Dass meine Eltern den Tod nicht verkraften hat nichts mit Sam zu tun, dass musst du verstehen Campbell", erklärte ich ihn.

Er löste sich aus meiner Umarmung und wischte sich die Tränen weg.

"... Ich hab es nie verkraftet, dass du nicht mehr bei mir warst.", gestand er mir.

"...denkst du, dass es mir besser ging? Nein natürlich nicht.!", gestand auch ich ihm.

"...Jetzt muss erst so eine Scheiße passieren, damit wir uns wieder nahe sind!", sagte er ernst.

"....ich bin bei dir und ich bleibe bei dir, aber nicht, wenn du Elle soweiter weh tust.", redete ich ihm ins Gewissen.

"...Wir sollten zurück gehen", sagte er und stand auf. Er reichte mir seine Hand entgegen, die ich annahm, damit er mir hoch helfen konnte.

Den Heimweg redeten wir noch über ganz normale Dinge.

"...ich muss noch was erledigen.
Treffen wir uns in einer Stunde bei mir?", fragte er.

"Okay...", antwortete ich ihm und dann ging er auch schon.
Als er etwas weiter weg war, sah er nochmal zurück zu mir und lächelte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 05, 2019 ⏰

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The Society || Campbell FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt