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Mit zusammengekniffenen Augen sah ich auf und blickte ihm direkt in seine dunkelblauen Augen.

„Hau ab und lass mich in Ruhe" zischte ich und gab ihm die Möglichkeit nh Fliege zu machen, bevor ich richtig wütend wurde.

„Das hättest du wohl gerne, nh?" Er schaute mich triumphierend an, da ich endlich wieder mit ihm redete und ihn ansah. „Das kannst du aber vergessen" fauchte er zurück und kam noch einen Schritt näher. „Da hättest du vorher nachdenken müssen, bevor du mich so angepöbelt hast."

„Ganz toll! Du hättest deine komische Freundin auch einfach nicht direkt vor der Haustüre ablecken können!" schoss ich zurück. „Glaub mir, das möchte nämlich niemand sehen. Das hat ja ekelhaft ausgesehen!" Ich verzog angeekelt mein Gesicht.

„Meine Fresse! Nur weil du auf mich eifersüchtig bist, weil ich so eine heiße Freundin habe, musst du uns jetzt nicht beleidigen. Wie Niveaulos ist denn das bitte?" Er tippte sich mit seinem Zeigefinger mehrere Male gegen seine Stirn.

Ich lachte kurz sarkastisch auf. „Ich sollte eifersüchtig auf dich sein?" fragte ich ihn fassungslos. „Geht's dir noch gut? Wie kann man auf sowas wie dich eifersüchtig sein? Du bist einfach nur ein nach Aufmerksamkeit schreiender Niemand! Kein Schwein interessiert sich für dich und jetzt geh mir endlich aus dem Weg!" fauchte ich ihn an, schubste ihn kräftig und stolzierte dann weiter.

Warum gibt es nur so dumme Menschen auf dieser Welt?

„Du dumme Fotze!" Auf einmal schubste mich jemand von hinten, sodass ich einige Schritte nach vorne stolperte. „Du scheiß Fickfratze glaubst echt, du wärst der größte." Der Typ kam wieder schnell auf mich zu und wollte mich an meiner Lederjacke packen, jedoch hielt ich seine Hand gerade noch fest.

„Fass mich nicht an, du Ekel!" zischte ich ihn an, doch er nahm einfach seine linke Hand und umfasste, schneller als ich reagieren konnte, meinen Nacken. „We-" wollte dieser unmögliche Junge erneut ansetzen, doch auf einmal hupte uns ein Auto an und uns leuchteten Scheinwerfer an. Teddy.

„Alter, Mikey! Hör auf mit diesem Kerl herumzumachen und Steig ein!" schrie Ted uns durch das offene Fenster an.

Er musste die Situation definitiv falsch verstanden haben.

Ich verdrehte jedoch nur die Augen, während dieser Typ verwirrt und auch ein wenig geschockt steif genau so stehen geblieben war. „Finger weg! Jetzt!" motzte ich ihn nochmal an, schlug seine Hände weg und ging zu dem Auto meines Bruders.

„Danke Teddy" sagte ich zu ihm, als ich mich gerade angeschnallt hatte. „Dieser Kerl ist mir gerade derbe auf die Eier gegangen."
Ted schnaubte kurz auf, da er es hasste, wenn ich ihn Teddy nannte. „Das habe ich gesehen, dass dir der Dude auf die Eier gegangen ist" erwiderte er und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen.

Ich schüttelte grinsend meinen Kopf. „Ne der Typ ist mir wirklich auf den Sack gegangen und das nicht auf eine positive Art, da muss ich dich leider enttäuschen."

Mein großer Bruder zog seine Augenbrauen zusammen und sah mich auf einmal sehr ernst an. „Hat er dir gedroht? Hat er dir weh getan?" fragte er mich gleich und scannte mein Gesicht nach Verletzungen ab.
„Ne. Der wollte sich bloß ein bisschen aufmucken, das ist alles" beruhigte ich ihn und endlich sah er wieder auf die Straße und suchte meinen Körper nicht mehr nach blauen Flecken oder sonstigem ab.

„Gut. Aber warum wolltest du, dass ich dich jetzt schon abhole? Es ist gerade mal kurz nach ein Uhr? War die Party so scheisse?" brachte er es genau auf den Punkte. „Und wie! Alle sind nur in Grüppchen dagestanden und haben geredet... naja bis auf ein paar, die komplett aus der Welt waren" berichtete ich ihm.

„Und wo sind David, Dome und die Turteltäubchen?" An den Gedanken an meine Freunde schnaubte ich auf. „Molly und Cody waren nicht mal eine Stunde auf der Party, Dome hat sich wieder ein Mädchen aufgerissen und David höchstwahrscheinlich auch."
„Und du hast keinen abbekommen?" stichelte er mich und sah mich mit einem Schmollmund kurz an.

„Pff. Die Kerle auf der Party waren eh nicht mein Fall" versuchte ich mich zu verteidigen. „Naja" erwiderte Teddy. „Der Junge, der dir angeblich so auf den Sack gegangen ist, sah doch eigentlich ganz gut aus?"

Ich runzelte meine Stirn und dachte darüber kurz nach. „So genau habe ich mir den nicht angeguckt und außerdem hatte er mehr einen scheiß Charakter" behauptete ich und verbannte den Gedanken, dass er schon sehr gut aussah, schnell wieder aus meinem Kopf.

„Musst du wissen. Ich bin ganz froh, dass ich heute nur dich mit nach Hause fahren muss. Dann habe ich wenigstens jetzt noch eine ruhige Nacht." Ted grinste mich von der Seite an und bog in unsere Straße ein. „Sagst gerade du!" Ich schaute ihn empört an. „Ich konnte gestern fast die ganze Nacht kein Auge zumachen, weil diese Tussi wie eine Kuh gestöhnt hat!" Mein Bruder prustete daraufhin los. „Anna war echt nicht leise im Bett, aber so schlimm hat sie jetzt nicht gestöhnt" verteidigte er seinen gestrigen One Night Stand.

„Oh doch!" hielt ich dagegen. „Sie klang ungefähr so" sagte ich und fing an grausamst loszustöhnen. „Aaaaaahhhhh! Uuuuhhhhhhh! Ooaaaaashhhhhhhh! Boa ja, ja, JAAAAAAA! UUUHHHHAAAAAAAAAA!"

Mein Bruder lachte lauthals los und versuchte mir eine Hand auf den Mund zu pressen. „Hör auf!" schrie er, verschluckte sich dann vor lauter Lachen an seiner eigenen Spucke und hustete schließlich los.
Daraufhin fing ich zu lachen an und musste dadurch zu stöhnen aufhören.

„Ey!" schimpfte ich ihn. „Hör auf Teddy, ich muss mich konzentrieren!" behauptete ich und wollte gerade wieder ansetzen, doch da parkte Ted schon das Auto und hielt mir meinen Mund zu. „Aus jetzt!"

Immer noch lachend stiegen wir aus dem Auto und gingen in den ersten Stock, in dem sich Teddys und meine Wohnung befand. Unsere Eltern hatten beschlossen, als ich endlich mal achtzehn Jahre alt war, so ihr Leben so richtig zu genießen und reisten jetzt durch die Welt.

Sie kamen uns alle paar Monate mal besuchen und erkundigten sich oft, ob es uns auch gut ging, aber ansonsten ließen sie es sich gut gehen.

Ich gönnte es ihnen auch. Unsere Eltern hatten ein hartes Leben und hatten waren noch nie wirklich außerhalb des Landes und jetzt waren ihre beiden Kinder groß genug, auf sich alleine aufzupassen, also sind sie los in die große weite Welt.

Wenn ich ehrlich bin, genoss ich es, mit meinem Bruder alleine zu wohnen. Wir verstanden uns schon immer sehr gut und um den Haushalt musste ich mir auch so gut wie keine Gedanken machen, da mein Bruder ein kleiner Ordnungsfreak war.

In der Wohnung angekommen putze ich mir noch die Zähne, duschte mir schnell den ekeligen Partygeruch ab und viel dann auch schon ins Bett.








Hello! Wie geht's euch? Hier ist schon das zweite Kapitel 🤗
Habt ihr Geschwister? Und wenn ja, versteht ihr euch mir ihnen gut?

Was sagt ihr zu dem mysteriösen Typ? Denkt ihr, er wird in dieser Story noch eine größere Rolle spielen oder war er wirklich nur ein aufmüpfiger Nebencharakter?

Wie findet ihr Ted bzw Teddy? Hättet ihr ihn gerne als großen Bruder?

Dancing with the Devil!   (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt