Ayato x Reader 10

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Als ich ihn endlich eingeholt habe, schlage ich mir meinen Händen um mich. Mit nur einer Bewegung drückt er mich von sich weg und hält mich zurück. Ich fuchtel wie wild mit meinen Armen herum, erreiche ihn aber nicht. Er fängt nur an, lauthals zu lachen, als Yui von hinten kommt und meinen Namen ruft. Ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung und Ayato nutzt dies aus, um zu verschwinden. Wie kann man nur so blöd sein, Argh.
"Hey, was ist passiert?", fragt Yui nur verwundert.
"Nichts, ich war nur eine ganze Nacht mit Ayato im Keller eingesperrt, weil er einfach so mal Bock darauf hatte."
"Meinst du etwa den Keller, in den Kanato jeden Abend geht?"
"Ja, es war total dunkel und es hat dort moderig gerochen. Ayato hat mich glauben lassen, dass dort niemand so schnell vorbeikommt."
"Ayato ist schon ein kleiner Sadist." Yui lacht.
Ich fange an, aus Spaß zu schmollen und sage: "Das ist nicht witzig. Ich dachte, das wäre mein Ende." Yui schlingt ihre Arme, immer noch lachend, um mich und führt mich in ihr Zimmer.
"Hast du wenigstens schlafen können?", fragt sie mich.
"Tatsächlich schon, Ayato hat mir eine Decke gegeben, dann scheine ich relativ schnell eingeschlafen zu sein. Es war trotzdem relativ kalt."
"Ist ja auch kein Wunder, du hast schließlich im Keller geschlafen. Ich hoffe, du hast dich nicht erkältet!"
"Nein quatsch." Ich stemme meine Arme an meine Hüfte und sage total überzeugt: "Ich bin sehr selten Krank, ich habe ein sehr starkes Immunsystem." Yui klopft mir auf die Schulter.
"Dann ist's ja gut!"
Gemeinsam machen wir uns für die Schule fertig.
Ich verstehe immer noch nicht, wieso ich trotzdem in die Schule muss. Ich meine ist ja nicht so, als wäre ich nur eine Beute zum Stillen des Durstes eines dämlichen Vampirs. Was ist nur aus meinem friedlichen Leben geworden? Auf einmal wurde ich in eine mir bis jetzt unbekannte Welt gerissen. Eine Welt, die mein Leben auf den Kopf gestellt hat und ich nehme es einfach so hin. Ich habe mich damit abgefunden, das Futter für jemanden zu sein und dass ich meine ganzen Ziele, die ich mir früher gesetzt habe, niemals erreichen werde. Ich werde nie wieder mit meinen Freundinnen shoppen gehen können oder meine Eltern sehen können. Ich werde niemals einen Freund haben und mit ihm mein Leben teilen. Ich lebe einfach nur noch vor mich hin, ohne Hoffnungen und Ziele. Was macht mich denn noch menschlich?
"y/n?", höre ich Yui auf ein Mal sagen. "Geht es dir gut? Ist alles ok? Du schienst gerade gedanklich Abwesend zu sein." Ich schüttle meinen Kopf und verdränge, was ich gerade gedacht habe.
"Nein, alles gut. Tut mir leid, ich bin wohl noch etwas müde." Ich lächle schwach. Yui nimmt mich in den Arm und sagt: "Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, wenn etwas nicht stimmt, oder?" Ich bringe nur noch ein lautloses "Danke" hervor.
"Dann lass uns jetzt losgehen, wir kommen sonst zu spät zur Schule!" Yui packt meinen Arm und zieht mich in das Auto. In der Schule angekommen setze ich mich an meinen gewohnten Platz und warte auf den Lehrer. Mehrere Minuten vergehen und langsam wagen wir es zu bezweifeln, dass der  Lehrer noch kommt. Dann öffnet sich auf einmal die Tür und ein großgewachsener Mann erscheint. Ich habe ihn noch nie gesehen, aber er sieht echt attraktiv aus. Er ist recht breit gebaut, aber nicht zu muskulös. Er hat blondes, fast weißes Haar, welches er in einem Zopf trägt. Seine Seiten sind kurzrasiert und seine dicke, schwarze Brille passt perfekt zu seinen markanten Gesichtzügen. Seine Augen leuchten grün und er hatt an seiner Lippe unten rechts ein Piercing, welches seinen Look vervollständigt. Seine lockersitzende, schwarze Jeans und sein leicht aufgeknöpftes, weißes Hemd stehen ihm unglaublich gut.
"Guten Abend, ich bin Mr. Tanaka. Ich bin euer neuer Chemielehrer. Freut mich euch kennenzulernen. Ich entschuldige mich für meine Verspätung, aber ich hatte noch was zu erledigen." Mit seiner tiefen, rauchigen Stimme habe ich nicht gerechnet. Es verschlägt mit kurz den Atem. Kurz später konnte ich mich aber wieder auf den Unterricht konzentrieren, wo wir da weitergemacht haben, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Gott sei Dank hat unser früherer Lehrer die Unterrichtseinheiten gut protokolliert, sodass Mr. Tanaka keine Probleme beim Einstieg hatte.
Nach dem Unterricht drehten sich alle Gespräche um ihn. Er scheint ein sehr kompetenter Lehrer zu sein, obwohl er recht jung scheint. Vielleicht verbessern sich meine Noten in Chemie jetzt endlich!
"Mr. Tanaka scheint echt nett zu sein!", höre ich Yui sagen.
"Ja, und er sieht echt unglaublich gut aus!"
"Da hast du absolut recht! Schade, dass er unser Lehrer ist." Yui säufzt.
Ich kichere: "Sonst hättest du was mit ihm angefangen?" Sie guckt verlegen.
"Äh, ja. Ich meine, du nicht?"
"Du hast ja recht, ich glaube das würde jedes Mädchen tun!" Wir lachen gemeinsam.
"Was würde jedes Mädchen tun?" Höre ich eine bekannte Stimme fast schon flüstern. Ich drehe meinen Kopf und gucke Ayato erstaunt an.
"Ach, wir haben nur einen neuen, wirklich sehr gut aussehenden Lehrer." Yui grinst Ayato an und ich gucke sie erschrocken an. Versucht sie mich gerade in die Scheiße zu reiten?
Ich spüre förmlich den furiosen Blick von Ayato auf mir.
"Ach ja? Kannst du mal mitkommen?" Bevor ich antworten kann, packt er mich am Arm und schleift mich mit sich in die Abstellkammer der Schule.
"Ayato, das war doch nur ein -"
Bevor ich meinen Satz beenden kann, schießt der stechende Schmerz durch meinen Körper. Ich hatte schon vergessen, wie sehr das schmerzt. Ich kneife die Augen zusammen und hoffe, dass er bald fertig ist, an mir herumzuknabbern. Aber er saugt immer weiter und es scheint kein Ende zu nehmen.
"Ayato, das reicht!" - Er saugt weiter.
Gefühlte Ewigkeiten später setzt er endlich ab. "Ahhh, ich habe das viel zu lange nicht mehr gemacht!" Er wischt sich die Lippen ab, während ich keine Kraft mehr habe und zusammenklappe. Ich bringe kein Wort mehr über meine Lippen und kann keinen Muskel mehr bewegen.

Ayato x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt