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Sie spuckte Blut.
Er hatte sie doch wirklich geschlagen. Die könnte es nicht fassen. Erst log er ihr ins Gesicht, lachte und dann versuchte er ihre Emotionen hervor zu bringen. Doch dann schlug er sie, bis sie keine Kraft mehr hatte.
Er hockte sich neben sie, zog ihre Haare und damit ihren Kopf zurück.
>>Oh nein, du bleibst schön wach!<< sagte er mit drohender Stimme.
>>Zwing mich...<< keuchte sie mit letzter Kraft.
Er ließ sie los. Ihre schulterlangen braunen Haare waren voller Dreck, ihr sonst so hübsches und bleiches Gesicht mit den Sommersprossen war zerschrammt und blutete an manchen Stellen, ihr dunkles Oberteil war durchgeweicht vom nassen Gras, ihre dunkle Hose war kaputt gerissen und ihre Schuhe hatte sie verloren.
Silvia Crey lag am Boden und kämpfte dagegen an, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Der Mann ließ sie liegen und beobachtete ihren Kampf mit sich selbst. Er war groß, schlank, blass, hatte schwarze Haare, die ihm ein wenig ins Gesicht fielen, er trug lange, schwarze Kleidung, die genauso verdreckt waren wie die von Silvia. Er sah ihre Arme an, und sah, wie bleich ihre Haut war, im Gegensatz zu seiner. Er war nicht neidisch. Im Gegenteil, so könnte sie keiner über ihn lustig machen. Silvias Arme waren zwar verschmutzt, jedoch nicht so stark wie ihre Kleidung. Er verlor das Interesse an ihr und drehte sich um, um zu telefonieren. Er wählte eine Nummer und gerade als er anrufen wollte, würde er von hinten geschubst. Sein Handy fiel ihm aus der Hand und schlitterte davon. Er knurrte.
>>Oops!<< , machte Silvia, die sich auf ihn gestürzt hatte, >>Das war unbeabsichtigt.<<
>>Du kleines Miststück!<< fuhr er sie an.
>>Oh nein, so redest du nicht mit mir!<< sagte sie und boxte ihm in den Rücken. Er schrie auf und wollte wegrollen, doch sie saß fest auf ihm und fing an ihn zu kneifen. Als seine Stimme eine neue Stufe erreichte, nahm sie seine Haare und zog seinen Kopf nach hinten.
>>Schlaf gut, Miststück.<< damit knallte sie mit voller Kraft seinen Kopf auf den Boden und sein Körper zuckte zusammen. Dann, Stille. Keuchend stieg sie von ihm runter und starrte in den Himmel, bis sie Schritte hörte. Schnelle Schritte. Sie sprang auf und wollte auf die Person einschlagen, doch sie sah niemanden. Sie sah sich um. Keiner außer ihr und dem bewusstlosen Mann war niemand da. Sie stöhnte, als sich ihre Kopfschmerzen meldeten. Sie suchte nach dem Handy und fand es unter einem Busch. Sie hob es auf, ging zurück, nahm einen Fuß des Mannes und schleifte ihn hinter sich her in den nur ein paar Meter entfernten Wald.
Ein paar Minuten später kamen sie an ein kleines Holzhaus. Sie trat ein, schleifte den Mann hinen, ließ sein Bein auf den Boden plumpsen und schloss die Tür. Silvia schleifte den Mann in ein Zimmer, das keine Fenster hatte und nur zwei Stühle besaß. Sie setzte den Mann auf einen der Stühle, fesselte ihn mit Handschellen und seine Beine mit einem Seil am Stuhl fest. Dann verließ sie den Raum, schloss die Tür, schloss die Tür ab und wartete im Wohnzimmer darauf, dass er erwachte.

S. CreyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt