10

1 1 0
                                    

Nachdem sie gefrühstückt haben, gingen sie hinters Haus. Wo ein winziger Wasserfall in einem Bach mündete. Zehn Meter neben dem Wasserfall stand eine Zielscheibe. Silvia trug einen Köcher mit Pfeilen aus Metall, während Fan einen riesigen Bogen in den Händen hielt. Sie reichte ihm einen Pfeil und legte den Köcher dann auf den Boden. Dan stellte sich hinter sie und setzte den Pfeil schon an die Sehne, als er ihr den Bogen reichte. Sie hielt mit der rechten Hand den Pfeil locker fest und hielt den Bogen mit den linken Hand. Dan erklärte ihr, dass sie mit Daumen und Zeigefinger das Pfeilende an der Sehne des Bogens einklemmen sollte und den Pfeil selbst an dem metallischem Mittelteil mit dem Daumen der linken Hand auflegen. Dann kam das wichtigste: Die Haltung. Sie stand automatisch ein wenig breitbeinig, was ganz gut war, da sie besser zielen konnte. Dan erklärte ihr noch, dass sie den Arm, nach dem nach hinten  spannen der Sehne mit Hilfe von Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, soweit nach hinten ziehen soll wie es nur ging. Er betonte, dass der Bogen, bzw das Ende des Pfeils, unbedingt auf Augenhöhe und bis zur Schläfe gezogen werden musste. Er ließ los und hört auf zu reden. Sie atmete ein, zog den Pfeil bis neben die Schläfe, hielt die Luft an, zielte und ließ den Pfeil dann los. Sie schoss vorbei. Jedochkonnte sie jetzt aus atmen und hatte niemanden verletzt.
>>Hey, das war doch schon echt gut!<< munterte er sie auf.
>>Danke. Hast du beim ersten Mal getroffen?<<  wollte sie wissen.
>>Nein, ich habe sehr sehr lange gebraucht um auch nur einmal zu treffen, und die Scheibe stand nicht weit entfernt! Du hattest  viel mehr Abstand zur Scheibe und hast nur knapp verfehlt, das soll schon was heißen! Wenn du's weiter probierst, wirst du spätestens morgen schon treffen.<<
>>Hast du was dagegen wenn ich für den Rest den Tages übe? Du hast bestimmt eh zutun, oder? Nicht das ich dich loswerden will, ganz im Gegenteil! Ich will dich nur nicht von irgendwas abhalten...<<
>>Nein, ich habe heute nichts vor. Und natürlich kannst du üben! Ich kann dir helfen und die Pfeile einsammeln wenn du daneben schießt. Was hälst du davon?<<
Ihre Augen leuchteten und sie wurde ein bisschen rot im Gesicht.
>>Das würdest du für mich tun?<<
>Natürlich! Du bist meine Schwester und bedeutet mir einfach alles!<< lachte er. Sie lächelte.
>>Gut, dann lauf, Sklave! Hol den Pfeil!<< kommandierte sie ihn rum. Er schüttelte den Kopf und zeigte auf den Köcher.
>>Da sind noch neunzehn Pfeile drin. Verschieß die erstmal, Dummerchen.<< sie zuckte mit den Schultern.
>>Einen Versuch war es wert!<<
>>Idiot.<<
>>Bist nicht besser.<<
>>Oh? Bist du dir da sicher?<<
>>Sehr.<<
>>Mist.<< er schüttelte gespielt verletzt den Kopf. Dann gab er ihr einen weiteren Pfeil, sodass sie weiter schießen konnte und gab ihr ein paar Tipps, wie sie besser und schneller treffen konnte. Manche nahm sie an und manche nicht. Als sie kurz vor Sonnenuntergang die Zielscheibe traf, warf sie die Arme in die Luft und umarmte ihn.
>>Danke für die Hilfe. Du bist der beste!<<
>>Immer wieder gerne!<< er schloss sie fest in seine Arme. Es zogen graue Wolken auf, weshalb sie schnell die Zielscheibe abbauten und die Pfeile in den Köcher steckten, während Silvia den Bogen unter den Arm klemmte und sie wieder ins Haus gingen.

S. CreyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt