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Kaum hatten sie das Haus betreten, fing es auch schon an wie aus Eimern zu regnen. Sie stellten die Sachen in eine Ecke und Dan nahm die Sehne vom Bogen, was ca zehn Minuten dauerte.
>>Warum nimmt du sie ab?<< fragte Silvia.
>>Wenn die Sehne die ganze Zeit auf dem Bogen gespannt ist, leiert sie aus und kann den Pfeil nicht mehr soweit nach vorne schnellen lassen.<< erklärte er, während er alles in eine Box einräumte. Sie nickte und gähnte anschließend. Dan lachte.
>>Ist da etwa jemand müde?<<
>>Lass mich in Ruhe, das Bogenschießen war scheiße anstrengend und der Regen klopf so laut an, da werde ich müde und kann sehr gut schlafen.<< sie rieb sich die Augen.
>>Awww!<< machte er. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu.
>>Ich hasse dich, weißt du das?<<
>>Ach, sag sowas nicht, jemand könnte es falsch aufnehmen!<<
>>Wer denn? Du? Du kennst doch die Wahrheit, mein Freund.<<
>>Tu ich das?<<
>>Wenn du schlau bist, ja. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht.<<
>>Gute Nacht. Ich wecke dich morgen wieder, versprochen!<<
Sie bekam den letzten Satz kaum noch mit. Sie hatte nicht mal die Kraft sich um zu ziehen. Sie fiel ins Bett und zog die Decke bis über den Mund und schlief direkt ein. Dan sah den Regentropfen an den Fensterscheiben zu, wie sie die Scheibe herunter rannen. Andere fanderen es spannend, doch er fand es langweilig und schlief dabei auf der Couch ein.

>>He, Schlafmütze! Wach auf.<< sagte eine Stimme. Er kannte die Stimme. Sie gehörte Lisa. Er blintzelte. Er hatte sie weder eintreten noch kommen hören. Er runtzelte die Stirn.
>>Was ist denn los? Ich hab dich nicht mal kommen hören.<< gab er zu. Er setzte sich auf der Couch auf und sie setzte sich.
>>Ich war leise. Bitte mach dir jetzt keine Sorgen, aber Silvia ist weg. Sie ist wohl weggegangen, als du geschlafen hast.<<
>>Was?! Wie, sie ist weg? Sie ist schlafen gegangen. Sie ist wahrscheinlich nur in ihrem Zimmer.<<
>>Nein, ich habe Überfall nachgesehen. Sie ist weg.<< Er sprang auf und rannte zu Silvia's Zimmer. Es war leer. Er riss die Tür zum Badezimmer auf, leer. Er ging in die Küche, leer. Er stürmte nach draußen und rief nach ihr. Keine Antwort. Er fiel auf die Knie.
>>Was hab ich getan, dass sie weg rennt?<< flüsterte er.
>>Du hast ihr ein Leben geboten, in der sie nur in Gefahr ist, du warst nie für sie da, wenn sie dich brauchte, du warst egoistisch aber hast die eingeredet, dass es für ihr bestes ist. Das hast du getan. Muss ich dir noch mehr sagen? Oder reicht es?<< sprach sie. Er sah sie wütend an und stand schnell auf.
>>Das sind Lügen! Sie wollte dieses Leben, mit mir. Ich war immer für sie da und sie hat sich mir auch immer anvertraut! Ich war nie egoistisch, im Gegenteil, ich habe alles getan um ihr das Leben einfacher zu machen und sie glücklich zu sehen! Du hast keine Ahnung was ich alles getan habe für sie!<< sie lächelte.
>>Dan. Wach auf.<< ihre Stimme veränderte sich und er erkannte die Stimme seiner Schwester.

S. CreyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt