Lucina - The Revenge

Kapitel 6

Mein Atem stockte und ich musste aufpassen mich nicht an meiner eigenen Spucke zu verschlucken.
Hat er gerade etwa in meinem- Nein! Das geht doch gar nicht! Das ist unmöglich!

Doch auch nachdem ich mir meine Augen rieb und tief Luft holte, der schwarze Panther und die entspannte Mrs Hanington standen immer noch da und schauten mich ähnlich fragend an. Das ich mal so viel Emotion in den Augen eines Panthers sehen konnte...

"Lucy?", holte mich nun Mrs Hanington aus meiner Starre zurück.
Ich schaute sie fragend an, hielt sie für eine Irre.
"W-was zur Hölle!", fing ich an zu schreien, "Was soll das! Was haben Sie beide mir für Mittel gegeben!"

"Lucy jetzt bitte du musst ruhig bleiben.", hörte ich wieder Jacks Stimme in meinem Kopf.

Mit erhobene Finger wand ich mich zum Panther neben mir: "Du! Du, du-! Argh!"
Verzweifelt rauf ich mir meine Haare und mustere die beiden Gestalten vor mir.
Nach einer kurzen Weile Stille meldete sich Mrs Hanington zu Wort, diesmal ließ ich sie ausreden: "Lucy, bitte hör uns zu es ist wichtig. Wir wollen dir nichts Böses. Darf ich es dir jetzt erklären?"
Stumm nicke ich. Es hat ja alles Gegenwehr keinen Sinn. Das hier alles scheint echt zu sein und wohl auch in irgendeiner Weise etwas mit mir zu tun haben.
Warum war ich auf einmal so ruhig!?

"Also Jack hier neben mir ist, wie wir schon geklärt haben, ein Gestaltwandler. Er kommt von einer Organisation die sich ganz einfach The Revenge nennt. Diese kennen nur jene, welche in jeglicher Form auch immer magisches Blut in sich tragen und diese Magie auch anwenden können."

Ich behielt mein Nicken bei und musterte immer wieder beide, während mir im Kopf nur ein großes Fragezeichen rumschwirrte.

Dann wurde mir klar was sie da gerade meinte: „Sie wollen mir gerade also sagen, dass es sowas wie Magie gibt.", ich holte tief Luft um mir die richtigen Worten im Kopf zurecht zu suchen, ohne selber wie eine Verrückte zu klingen, „Und genau diese Magie also in mir rumschwimmen soll?"

Der Panther und Mrs Hanington nickten beide. Ich glaube mir war noch nie ein bizarreres Bild unter die Augen bekommen.

„In meinem Blut?", fragte ich nochmal nach nur um mich zu vergewissern.
Wieder einstimmiges Nicken.
Dann tat ich etwas, was wahrscheinlich alle im Raum inklusive mich selber überraschte.
Ich lachte, schallend und ehrlich.
Ich lachte darüber, dass ich wirklich für einen kurzen Moment den beiden Glauben geschenkt hatte. Wahrscheinlich war das Essen unten in der Cafeteria fauler gewesen als erhofft und nun fantasierte ich manisch. Wahrscheinlich benebelte es meine Gedanken komplett, was meine eben fallen gelassene Ruhe erklärte.

Mrs Hanington fing sich zu erst aus ihrer Verwunderung und setzte ihre sonst so strenge und ernste Miene auf, welche mein Lachen verstummen ließ: „Nun gut, da du uns beiden keinen Glauben schenken willst, dann verlasse jetzt den Raum."
Ich zog meine Augenbrauen hoch und schaute sie fragend an.
„Du verschwendest nur Zeit unser aller. Jake bleibt bis morgen Nachmittag, wenn du dich bis dahin nicht entschieden hast ob du uns Glauben schenkst, dann fährt er ab ohne das du auch nur eine Information über das Dahinscheiden deiner Eltern und deiner Schwester bekommst. Wenn doch, dann werden wir dir soweit wir es selber wissen alles erklären und du wirst mit Jake mitfahren."

In meinem Kopf schwirrten plötzlich so viele Fragen herum das mir fast das atmen schwer fiel. Sie beide wussten was mit meiner Familie geschehen ist?! Und sie sagten es mir nur wenn ich Ihnen Glauben schenkte! Das ist Nötigung! Oder Erpressung!
„Nein ist es nicht, es ist eine einfache Entscheidung.",tönte Jakes Stimme in meinem Kopf.

„Jetzt Verlass dieses Zimmer, schließe die Tür hinter dir und gehe in dein Zimmer.", sagte Mrs Hanington wieder streng zu mir gewandt, während sie mit dem Finger Richtung Tür zeigte.

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