Warum? Warum bin ich anders? Ich bin doch eigentlich ein ganz normales Mädchen. Oder? Ich weiß es nicht. Was wenn ich mir das alles nur einbilde? Schon wieder versinke ich in meinen Gedanken.
,,Happy? Alles gut?"
,,Was? Ähm klar ich hab nur nachgedacht" .
Oh man ich sollte echt mit dieser Tagträumerei aufhören. Vorallem im Französischunterricht! Es ist ruhig im Klassenraum...naja zumindestens einigermaßen. Einige meiner Mitschüler sind über ihre Hefte gebeugt, andere Malen, sind am Handy, schlafen oder reden leise mit ihren Banknachbarn.,,Was sollen wir machen", frage ich Melina, die mich auch aus meinen Gedanken gerissen hatte.
,,Keine Ahnung, ich hab nicht zugehört" antwortet sie. Melina ist meine beste Freundin. Ich glaube sie ist eine der wenigen Menschen, die bedingungslos immer hinter mir stehen werden. Außerdem hat sie den gleichen bescheuerten Humor wie ich und ich hab schon unfassbar viel mit ihr erlebt.,,Mir ist langweilig", sag ich. ,,Dann pass doch mal im Unterricht auf!", schlägt Melina vor. ,,Ne, kein Bock...können wir tik tak toe spielen?" ,,Ok", erwiedert Melina und kramt ein Schmierblatt aus ihrem Rucksack. Sie zeichnet das Spielfeld und macht das erste Kreuz. Ich will gerade meinen Stift ansetzen, als ich von unser Lehrerin ein warnendes: ,,Hannah und Melina!" höre. Hannah ist mein richtiger Name, allerdings nennen meine Freunde mich Happy. Ich weiß nicht mehr wirklich seit wann ich diesen Spitznamen hab, aber jetzt würde ich auch nicht mehr darauf verzichten wollen. Ich weiß um ehrlich zu sein nichtmal wirklich ob ich glücklich bin oder mir das nur einrede. Ich hoffe einfach ich bin es. Wahrscheinlich klingt das komisch, aber ich glaube, dass man erst weiß was echtes Glück ist, wenn man es einmal erfahren hat. Genauso wie Liebe. Aber ist das nicht alles subjektiv? Definieren wir das nicht alle irgendwie anders? Und schon wieder passiert es. Ich versinke schon wieder in meinen Gedanken. Mitten im Alltag. Diesmal ist es der monotone Pausengong, der mich aus meinen Gedanken reißt. Ich packe also erleichtert, diese Schulstunde ohne einzuschlafen überstanden zu haben, meinen Kram zusammen und verlasse zusammen mit meinen Klassenkameraden den Raum.
Nach weiteren 3 Schulstunden erklingt der so befreiende letzte Gong. Schuleaus. Endlich. Ich gehe zusammen mit Melina aus dem großem Gebäude raus, immer mit dem Strom aus aufgrund des bevorstehenden Wochenendes beglückten Schülern. Freitagsnachmittags, so wie diesen, fahre ich meistens nach Hause und schlafe erstmal. Doch heute nicht. Heute geh ich mit zu Melina. Bei ihr zuhause rieche ich schon den so verlockenden Duft nach Pfannkuchen. ,,Hallo, Mädls!" begrüßt uns ihr Vater, der am Herd steht. ,,Hi", antworten wir im Chor. Ermüdet lasse ich mich in ihrem Zimmer auf dem Bett fallen. Erstmal WhatApp checken. Wie erwartet hatte mir niemand was wirklich wichtiges geschickt. Nur etwas Spam im Klassenchat. Das wird mir echt irgendwie fehlen, wenn wir ab nächstem Jahr nicht mehr in Klassen unterichtet werden. Klar, ich freu mich auf die 11. Klasse und darauf, in 2 Jahren endlich mit der Schule fertig zu sein aber irgendwie macht es den Tag etwas erträglicher, wenn man etwas hat, worauf man sich verlassen kann.
,,Essen!", ruft Melinas Vater. Wir begeben uns also in die küche, wo schon die auf einem Teller gestapelten Pfannkuchen liegen. ,,Greift zu, schließlich müsst ihr euch ja für das Konzert heute Abend stärken". Das Konzert. Ein Event, auf das ich schon so lange warte. Ich hoffe einfach, dass es genauso wird, wie ich es mir vorstelle- wenn nicht sogar besser. Ich habe die Tickets quasi zu meinem 16. Geburtstag bekommen, obwohl dieser ja erst in ein paar Tagen ist. Wir mampfen also vergnüglich unsere Pfannkuchen und erzählen Melinas Papa derweilen vom Schultag. Als wir aufgegessen haben, räumt meine beste Freundin die Teller vom Tisch und wir verschwinden in ihrem gemütlichem Zimmer. ,,Ich fahr nochmal nach Hause um mich ein bisschen frisch zu machen für das Konzert", sage ich. ,,Ja, klar. Ich komm dann so um 7 zu dir ok?" ,,Ok, tschau".
Drei stunden später steht Melina vor meiner Haustür. ,,Bist du schon fertig?", fragt sie. ,,Klar, ich muss nur noch schnell meine Tasche holen, warte hier!", erwiedere ich, während ich schon auf dem Weg in mein Zimmer bin. Handy, Schlüssel, Geld...ich denke ich müsste alles dabei haben! Nun also los! ,,Tschüss, Mama", rufe ich in unsere Wohnung hinein, bevor ich die Tür von außen schließe. Draußen spür ich die angenehme Sommerwärme. Ich liebe es wenn Abends das Licht langsam orange wird, und man die Sonne untergehen sieht. Wir nehmen den Bus und die U-Bahn bis zum Konzertgelände. Schon von weitem können wir die Schlange vor dem Konzertgelände sehen. Seit einigen Monaten hängen die Konzerttickets an der Pinnwand an meinem Schreibtisch und jetzt ist es soweit! Wir beide strahlen und reihen uns schließlich in die Menschenmasse ein.
Hallu,
Das ist der erste Teil von meiner neuen Story. Mal sehen wie regelmäßig neue Teile kommen, aber da ich gerade Ferien habe, wird es wohl in nächster Zeit häufiger welche geben:) Ich würde mich über ein Vote freuen (wenn's euch gefällt lol).
-N
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[Happy] life
Teen FictionEs geht um Happy, ein fast 16 jähriges Mädchen, dessen Leben sich nach einem Abend plötzlich verändert. In der Geschichte geht es um Verlust, Verwirrung, Angst, Verzweifeln, Selbstakzeptanz und ums ,,Anders sein". In Happys Charakter und Gedanken st...