Mittags legte ich mich im Schatten hin und starrte langweilig Löcher in die Luft. Nachmittags versuchte ich Essen irgentwo aufzutreiben, damit mein andauernder Hunger endlich gestillt wurde.
Komischerweise machte es mir sehr wenig aus, wenn Leute in meiner Nähe vorbeiliefen und mich ansahen.Meine Gefühle, meine Ängste und mein Alltag war komplett durcheinander gewürfelt worden und manchmal ertappte ich mich selbst dabei, wie ich komische Dinge machte.
Als ich abends nocheinmal etwas gegessen hatte, war ich zwar müde, aber es zog mich komischerweise nochmal zum Strand hin. Mist! Keiner da!dachte ich. Wie keiner da, ich suchte ja auch niemanden!dachte ich daraufhin.
Ich wanderte den Strand weiter entlang, wusste gar nicht mehr wie lang ich gelaufen war, als ich in der Nähe zwei Gestalten sah,die beide am Sandufer saßen und aufs mehr hinausschauten.
Viele male überlegte ich umzukehren, wurde dann aber doch neugieriger..Schritt für schritt näherte ich mich ihnen und auf einmal fiel mir auf, dass eines der Gestalten gar kein Mensch war sondern ein Tier.Das Tier war ein Hund. Vielleicht ein shepherd oder ein sennenhund genau konnte ich es noch nicht erkennen. Dann erkannte ich die andere Gestalt, auch wenn nur von hinten: Es war der Junge von Neulich.
Mein Herz klopfte so wild, dass ich Angst hatte, er könnte das in dieser Entfernung hören und meine Beine fühlten sich an, als würde ich auf stelzen laufen, so wackelig ging ich.Immerwieder überlegte ich, doch umzukehren, aber etwas zog mich zu dem Jungen hin. Als ich nur noch 5 meter von den beiden weg war, schloss ich die Augen und atmete tief ein und aus.. Da ich nicht Hallo sagen konnte, musste ich noch näher ran.
Ich näherte mich der Seite des Hundes, da ich vor Tieren weniger Angst hatte wie vor Menschen. Komischerweise saß der Hund still da und rührte sich kaum. Doch plötzlich fing er an, zu schnuppern und winselte und wurde unruhiger. Ich kniete mich hin und kroch langsam weiter.. Mein Gesicht drehte ich nicht zu ihnen, sondern eher weg von ihnen. Als ich es geschafft hatte fast neben ihm zu sitzen, drehte der Hund sich zu mir um, winselte lauter und beschnupperte mich. "Hey, was machen sie hier?" hörte ich die Stimme des Jungen, der mich entdeckt hatte. Ich erschrak innerlich und drehte mein Gesicht zu ihm um.
Ich sah, wie der Junge erstarrte und seine Augen mit funkeln anfingen.
"hi!"sagte er und auf seinem Gesicht legte sich ein leichtes Lächeln.
" Setz dich doch! " meinte er und nahm seinen Hund auf die andere Seite, sodass Platz für mich war.
Zögernd setzte ich mich in den Sand neben ihn, schaute aber aufs Meer.Erstmal war es schweigsam zwischen uns. Dann sprach der Junge:"Sorry, dass ich dich heute morgen so erschreckt habe, dass tut mir leid!"
Ich konnte nicht antworten, dass es nicht besonders schlimm gewesen war. Wie sollte ich antworten?NICHT SCHLIMM fing ich an in den Sand zu schreiben. Das Schreiben hatte ich vor ein paar Jahren von meinem Vater gelernt. Ich war erstaunt, dass ich es noch so gut konnte!
Ich blickte in das Gesicht des Jungen, komischerweise ohne zu zittern..
Auch der Junge blickte auf "Du kannst nicht sprechen?"fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
"Das tut mir Leid "murmelte er.
Ich tippte wieder auf das vorhin geschriebene Wort: NICHT SCHLIMM und schrieb noch ICH KENNE ES NICHT ANDERS SO.Der Junge nickte verständnisvoll "Sorry,das ich übrigens mich noch nicht vorgestellt habe.! Ich bin Leano. Das ist Abaro, mein Hund"
ALISHA, schrieb ich in den Sand.
"Englisch?"fragte er. Ich nickte.
"Alisha"wiederholte er.
Ich lächelte vorsichtig"wollen wir etwas am Strand entlanglaufen?"fragte er mich nachdem alle wichtigen Fragen geklärt worden waren.
Wieder nickte ich."Also gut "meinte er zufrieden, rappelte sich auf und wollte mir eine Hand geben um mich hochzuziehen.Doch ich zog meine Hände weg und sprang mit einem Satz auf. Leano nahm Abaro die Leine ab und dieser sprintete ins Wasser, wo er wenige sekunden später wieder herauskam und sich schüttelte. Leano lachte, ich grinste breit. Als wir ein Stück gegangen waren, zeigte leano seine Tricks mit Abaro und ich glaube., in diesem Moment stand mein Mund ziemlich weit und erstaunt offen, denn leano lachte.
Als es schließlich dunkel wurde, sodass man fast nichts mehr sehen konnte, machen wir uns auf den Rückweg.
"Du bist 16?stimmts"fragte leano während des Laufens. Ich nickte und zeigte auf ihn."Ich auch. Werde aber bald 17", sagte er."Wo gehst du in die Schule"fragte er mich daraufhin.
Ich schüttelte den Kopf.
"Du gehst in keine Schule?!. Aber du musst doch in irgenteine Schule gehen." wieder verneinte ich.
"Wo wohntst du denn? Hast du keine Familie?" Ich zeigte hinter die Dünen und hoffte er würde verstehen.
Aber er sah mich fragend an.
DA WOHNE ICH schrieb ich und zeigte wieder hinter die Dünen.In leanos gesicht war ein einziges Fragezeichen. "Alleine?" fragte er.
Ich nickte.
Keiner redete weiter. weitere Fragen hatten sich anscheinend auch geklärt.Aufeinmal stolperte ich über irgentetwas hartes und fiel zu Boden.
"Alles in Ordnung?"fragte leano und wollte mir wieder hochhelfen. Als ich ihn jedoch finster anblickte,nahm er seine Hände weg und lief weiter..
Scheiße! Scheiße! Scheiße!wie peinlich war das denn? Dachte ich mir und stellte mich wieder auf meine Füße. Langsam trottete ich den beiden hinterher.Als wir an meine Abzweigung kamen, verabschiedete ich mich von ihm und er sich von mir. Als ich halber Strecke war, drehte ich mich nocheinmal um und sah ihm hinterher. Er hatte etwas in mir dagelassen. Ein hüpfendes Herz, dass ganz verrückt danach war, uns noch einmal zu treffen.
Nochmal rannte ich zurück hinunter zum Strand an die Abzweigung und schrieb NÄCHSTES TREFFEN WANN? HAST DU ZEIT?
ALISHA in den Sand, in der Hoffnung er würde es sehen, bevor am nächsten morgen die Strandbesucher kamen.
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Love without words♥️
Teen FictionIch fühle wie das Meer lebt....und jeder Wellenschlag ist ein Teil meines lebens