~7 - étreinte chaleureuse~

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Eine Weile später, es war schon dunkel, verließen Taehyung und ich das Lokal und ich sah grübelnd in den indigofarbenen Himmel.

"Was ist los?"
Taehyung stupste mich an, was mich zu ihm sehen ließ.

"Ich weiß nicht, ob ich heim gehen soll oder nicht."

Er nickte verständnisvoll.
"Hmm.. Dein Vater wird wahrscheinlich eh schon schlafen, hast du 'nen Schlüssel?"

"Jep."
Ich holte meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und wedelte damit vor seinem Gesicht herum.

"Dann geh' doch heim, wenn du rein kommst."
Der Silberhaarige zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder von mir ab.

Autsch.

Ich dachte, es würde etwas wie 'Wenn du nicht nach Hause willst, kannst du gerne bei mir übernachten.' kommen, aber da erwartete ich augenscheinlich zu viel.

Ich summte nur ein leises 'Mh' und lief mit den Händen in den Jackentaschen weiter.

Eine Weile herrschte Schweigen und nur unsere Fußschritte und der durch die Bäume wehende Wind waren zu hören.

Aus dem Augenwinkel konnte ich beobachten, wie sich ein Lächeln auf Taehyungs Gesicht schlich als er zum sprechen ansetzte.
"Ich freu mich so, dass du zurück auf meine Schule kommst. Alle meinen, sie hätten dich vermisst. Selbst Ji- Uhm.. Jisung meinte, er freut sich, dich wieder zu sehen."

Er versuchte, sich zu retten, das merkte ich. Dumm war ich schließlich nicht und wusste, dass er ursprünglich Jimin sagen wollte.

"Aha."
Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange und lief mit dem Blick starr geradeaus gerichtet weiter.

"Und noch mehr freue ich mich, dass wir beide wieder Kontakt haben!"
Er hüpfte etwas auf und ab und nun zwang sich schon ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Wenn er wollte, konnte er echt niedlich sein.

"Ich mich auch..."
Gab ich mit leiser, tiefer Stimme zurück und leckte mir einmal über die Lippen.
"Bringst du mich heim?"

"Mhm!"
Taehyung nickte kurz und lief weiter, es sah fast aus als würde er bei jedem Schritt ein Stück hüpfen, als würde er auf Wolken laufen.

Aus einem unbekannten Grund wurde mir warm, als ich ihn so glücklich sah. Vielleicht weil ich wusste, dass es an mir lag?

Nach ein paar weiteren Minuten laufen, standen wir auch schon vor dem Haus meines Vaters.

Ich ging mit Taehyung zur Tür.
"Ich geh' dann rein, nh?"
Sagte ich leise, da es doch schon spät war und ich niemanden wecken wollte.

"Es war schön, mit dir den Tag verbringen zu können..", meinte der Junge vor mir und lachte verlegen. Ich wusste selbst ohne, dass ich es sah, dass er rot geworden war und schmunzelte leicht.

Er nahm einen Schritt auf mich zu und öffnete die Arme etwas, sah mich mit fragendem, unsicheren Blick an.

Warum nicht, dachte ich und zog ihn in eine Umarmung.

Ich spürte, wie er zufrieden seufzte und sich unbewusst an mich schmiegte.
"Danke...", hauchte er und ich hob verwirrt eine Augenbraue.

"Wofür denn?", raunte ich.

"Na, dass du mir noch eine Chance gegeben hast, nachdem ich so scheiße zu dir war.", nuschelte er in meine dünne Jacke. "Und... dafür..."
Er drückte mich einmal kurz, was mich erneut lächeln ließ.

"Es ist okay, Tae. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Und mittlerweile ist mir klar geworden, dass nicht du sondern Jimin daran Schuld war. Ich verzeihe dir." Meine Stimme blieb sanft, während ich ihm beruhigend über den Rücken strich, was er zu genießen schien.

Nach kurzer Zeit lösten wir uns aus der Umarmung und lächelten uns gegenseitig an, wobei er mich schon wieder so sehr an den kleinen Jungen von früher erinnerte, mit dem Boxgrinsen und den vor Lebensfreude leuchtenden Augen.

Eine Verabschiedung später drehte ich mich schon um und schloss leise die alte Holztür auf, welche beim Öffnen knarzte.

Ich betrat das Haus und schloss besagte Tür direkt hinter mir, trottete im Dunkeln die Treppen hoch und in mein Zimmer, in welchem ich mich auf mein Bett fallen ließ.

Was ein Tag.

Dachte ich, an die Decke starrend. Irgendwann zog ich mir meine Schuhe aus, welche ich dann ohne zu schauen in irgendeine Ecke schleuderte.

Ich setzte mich auf und zog mich bis auf die Boxershort aus, bevor ich mich längs ins Bett legte, mich zudeckte und die Augen schloss, um endlich etwas Schlaf zu bekommen.

Jedes Mal, wenn ich meine Augen schloss, erschien jedoch eine gewisse Person mit flauschigen silbernen Haaren und Boxgrinsen vor meinem inneren Auge.

Das konnten ja tolle Träume werden.

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-bubble tea🍡

«Hey Kookie» ۷ƙơơƙWo Geschichten leben. Entdecke jetzt