"Kookie? Kommst du?"
Holte mich eine bekannte tiefe Stimme aus meinen Gedanken, worauf sich mein Blick direkt zu dessen Besitzer wendete."Hm?"
"Wir sind gleich da, mach jetzt nicht schlapp."
Er kicherte süß und auf seinen Wunsch hin setzte ich mich sofort wieder in Bewegung.Keine zwei Minuten standen wir auch schon vor seinem Haus.
Dieses kleine gemütliche Haus am Rand der Nachbarschaft, das ich gelernt habe, zu lieben.
Als hätte seine Mutter gewusst, dass wir angekommen waren, öffnete sich auch schon die Tür und die junge, eigentlich ziemlich hübsche Frau stand im Türrahmen, wie immer ein breites Lächeln auf dem Gesicht - eines, das mich sehr an Taehyung erinnerte.
"Jungkook! Schön dich zu sehen, komm doch rein", sie öffnete die Tür weiter und, gefolgt von Taehyung, betrat ich das Haus, "Mensch, groß bist du geworden, wie lang hab ich dich nicht mehr gesehen?"
Sie redete weiter und weiter, aber das störte mich herzlich wenig, ich war daran gewöhnt, da es früher schon so war und Taehyung schließlich auch viel redete. Irgendwie fand ich es ja auch süß.
"Setz dich, das Essen ist gleich fertig. Wie geht's deinem Vater, hat Taehyung das Geschenk gebracht?"
Ich zog den hölzernen Stuhl nach hinten und setzte mich darauf, meinen Blick weiterhin auf die Frau gerichtet.
"Mein Vater... Er und ich haben uns vorhin gestritten, er ist jetzt weg gegangen.", wo er hin gegangen war ließ ich aus, "Also, nein, das Geschenk hat er nicht bekommen, aber Tae hat es gebracht."
Ich lächelte und sah kurz zu dem Jungen neben mir, welcher mein Lächeln unbeholfen erwiderte, er wusste, was in mir vorging und wie es bei mir zu Hause aussah.
Seine Mutter hatte keine Ahnung.
Gerade stellte sie das Essen auf den Tisch, da kam auch schon ein Mann die Treppen herunter und setzte sich neben Taehyung an den Tisch.
"Ah, gerade rechtzeitig zum Essen."
Freute sich seine Partnerin, als sie sich ebenfalls am Tisch niederließ."Bedient euch."
Sie zeigte zu mir und Taehyung, worauf wir beide uns natürlich sofort Essen auf den Teller schaufelten.Das Abendessen war entspannt, die Atmosphäre echt schön und ich hatte wirklich Spaß, mehr als ich gehabt hätte, wäre ich daheim geblieben.
Nicht viel später, gerade 20 Minuten, wir mussten schließlich alle verdauen, machten Taehyung und ich uns daran, den Weihnachtsbaum zu schmücken. Jeder andere hätte es einen Tag vorher gemacht, aber bei seiner Familie war es Tradition, den Baum nach dem Essen zu schmücken und dann die Geschenke darunter zu legen.
Eine schöne Idee, wie ich fand, besonders am heiligen Abend brachte das das Gefühl der Familienzusammengehörigkeit und Geborgenheit.
Ich war eigentlich kein kitschiger Mensch, aber selbst ich musste zugeben, dass mir warm um's Herz wurde, als ich sah, wie Taehyung sich hochstreckte, auf die Zehenspitzen stand, um den goldenen Stern auf die Spitze des Tannenbaums zu setzen.
Er trat zurück und betrachtete unser Werk, bevor er glücklich lachte und in die Hände klatschte.
"Schau mal, Kookie, wie schön der geworden ist!"
Vorsichtig, fast zögerlich, legte ich dann einen Arm um seine Taille und zog ihn lächelnd zu mir ran.
"Ist er echt. Das haben wir gut hinbekommen."Der Ältere sah weg und nickte. Tat, als ob ich nicht schon gesehen hätte, wie seine Wangen sich verfärbt hatten.
Schmunzelnd ließ ich ihn los und wie auf Knopfdruck rannte er die Treppen hoch, um die Geschenke für seine Eltern zu holen, welche er dann auch schon behutsam unter den Baum legte.
Ich hatte mich auf der Couch niedergelassen und beobachtete von dort aus die Bescherung.
Die ganze Zeit schmückte mein Gesicht ein Lächeln, während ich Taehyung beobachtete, dessen Augen selbst bei den kleinsten Geschenken glücklich leuchteten, fast schon so hell wie die Lichter am Baum hinter ihm.Es war wunderschön. Er war wunderschön.
"Tut mir Leid, dass du nur zusehen musstest...", murmelte der Ältere, während er sich seinen Pulli über den Kopf zog, "Hätte ich früher gewusst, dass du kommst, hätte ich dir was gekauft."
Ich schüttelte nur den Kopf.
"Schon gut, Tae, mach dich für sowas nicht verantwortlich. Kannst ja nichts dafür, dass ich einfach so bei euch ins Weihnachtsfest platze.""Wieso denn reinplatzen? Ich hab dich ja eingeladen."
Lächelnd winkte er ab und ging dann zum Fernseher, schaltete ihn an und ließ ihn leise im Hintergrund laufen, während er und ich uns bettfertig machten.
Gerade liefen Nachrichten.Ich strampelte mir mit Mühe meine schwarze skinny jeans von den Beinen, die, wie ich fand, meine Oberschenkel ziemlich gut betonte und gab mir Mühe, meinen Blick nicht über Taehyungs Körper streifen zu lassen, was sich als ziemlich schwer erwies, wenn er ohne Oberteil hier herumlief.
"Ich geh dann schnell Zähneputzen, ja?"
"Mh, mach das..", gab ich Taehyung zur Antwort, welcher schon im Bad verschwunden war. In der Zeit ging ich an meine Tasche und kramte mein Ladekabel heraus, mein Handy war auf kritischem Batterielevel.
"...Vor einer halben Stunde ungefähr alarmierten Nachbarn die Feuerwehr, welche sofort anrückte. Das Haus steht mittlerweile fast komplett in Flammen."
Ich sah verwundert zum Fernseher auf. Ein Hausbrand.
Auf dem Bildschirm erschienen Videoaufnahmen der Löscharbeiten und ich konnte fast meinen Augen nicht trauen.War es, das was ich dachte?
Heftig schüttelte ich den Kopf, blinzelte ein paar Mal.
Das konnte nicht sein, niemals.Ich rutschte näher an den Fernseher heran. Ich hatte mich nicht getäuscht.
Sofort sprang ich auf und rannte zu Taehyung ins Bad.
"Tae!",
schrie ich, zerrte den verwirrten Jungen nach draußen, der Arme hatte nicht einmal Zeit, seinen Mund richtig auszuspülen."Um Himmels Willen, was ist denn los?"
Er schien aufgebracht zu sein. Verständlich."Mein scheiß Haus brennt, jetzt mach schon."
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«Hey Kookie» ۷ƙơơƙ
FanficJungkook und Taehyung waren ehemalig beste Freunde. Bis jemand Neues in Taehyungs Leben trat und ihm den Kopf verdrehte. Jungkook zog kurz später weg, mehrere Jahre hatten die beiden keinen Kontakt. Nach einer Ewigkeit des Wartens bekommt Jungkook e...