Der beste freund meines Bruders

Verwirrung

Sicht Manu

"Komm schon!", sagte Maurice, während er mich vom Stuhl hochzog und ins Wohnzimmer lief. Leicht verwundert rannte ich ihm also hinterher. Plötzlich prallte ich gegen ihn. Er war einfach mitten im Weg stehen geblieben. Ich merkte, wie ich das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Zum Glück packte Maurice gerade so meinen Arm, so, dass ich nicht stürzte. "Hey, mach doch die Augen auf wenn du läufst!", lachte er. "Es ist erst Tag drei, da wollen wir doch noch keine Unfälle!", redete er weiter. Manu, jetzt bloß nicht rot werde. Egal was du tust, niiiicht rot werden! Na klar und was passierte natürlich? Richtig, ich wurde nicht nur rot, sondern knallrot. Maurice hielt mich immer noch fest, obwohl ich längst wieder sicher stand. "Na komm!", meinte er, während er mich an der Hand zum Sofa zog und mich einfach drauf schubste. Er kniete sich vor den Schrank und kramte irgendein Spiel raus. Danach reichte er mir einen Contoller, wobei er mich erneut leicht an der Hand berührte. Bilde ich mir das nur ein oder sucht der heute unbedingt Körperkontakt? Neeeee, Manu,mach dir mal keine Hoffnungen. Hoffnungen? Was sollte oder wollte ich denn hoffen? Ich mach mir viel zu viele Gedanken. "Wasn los?So weit weg heute?", fragte mich Maurice. "Ne, alles gut", erwiderte ich. "Manu?" "Ja?" "Bist du verliebt?",fragte er. "Hä?", jetzt verstand ich nichts mehr. "Du benimmst dich halt so", antwortete er mir. "Echt!?" Völlige Überforderung. Das hatte man deutlich an meiner Stimme gemerkt. "Jaha, aber bistes jetzt oder nicht?", fragte er neugierig, ohne mich anzusehen. "Nö", meinte ich nur. "Lügner. Oder du weißt es noch nicht", sagte er, diesmal grinsend. "Hmmm" Ich wollte jetzt nicht darüber reden, vor allen Dingen nicht mit der Person, die es eventuell betrifft. War ich jetzt in Maurice verliebt oder nicht? Keine Ahnung. Ich versuchte, mich aufs Spiel zu konzentrieren, was aber nicht wirklich gelang. "Kleiner, du bist wieder in Gedanken", meinte Maurice plötzlich. "Oh, sorry", entschuldigte ich mich. Er pausierte das Spiel und legte den Controller weg. "Kein Ding. Passiert doch jedem mal!", meinte er, während er seine Hand auf meine Schulter legte. Ich antwortete nicht, sondern konzentrierte mich darauf, meine normale Gesichtsfarbe beizubehalten. Klappte nicht so, wie ich wollte. "Mann Manu. Versuch mal, es zu verstehen", sagte er, während er seine Hand wieder weg zog und nach dem Controller griff. Als er sich wieder zurücksetze, berührten sich unsere Schultern. Welches Wunder auch immer Schuld war, ich wurde nicht rot deswegen. "Was soll ich kapieren?", wollte ich verwirrt wissen. "Musst du schon selbst merken." Kann der Typ nicht einfach Klartext reden? Ist das so schwer? Genervt stöhnte ich auf. "Süß", kam von ihm. "Hä? Was ist daran jetzt süß?", wollte ich wissen. "Wie ungeduldig du bist. Ich finde sowas halt niedlich", erklärte er sich. "Du bist auch nicht normal!", meinte ich grinsend. "Bitte was? Nicht normal?", fragte er verwirrt. "Absolut nicht normal", wiederholte ich mich. "Na warte!", knurrte er, als er sich auf mich schmiss und anfing mich zu kitzeln. "Alter!", stieß ich unter lachen hervor. "Bitte!Nicht!"  "Selbst Schuld, mit der Rache musst du jetzt klar kommen!", entgegnete er nur und machte weiter.

Sicht Maurice

Ich kitzelte ihn echt ziemlich lange durch. Ich und nicht normal? Pah! Irgendwann ließ ich ihn dann aber doch los, ging aber nicht von ihm runter. Während er sich beruhigte, sah ich in sein Gesicht. Er hatte schon Tränen in den Augen vor lachen. Seine Atmung normalisierte sich wieder und auch sein Gesicht nahm eine gesunde Farbe an. Er sah mich ebenfalls an, als er bemerkte, in was für einer Situation er steckte. "Ähm, k-könntest du bitte runter gehen?",stotterte er errötend.  "Hm...neeee", sagte ich. "Hä?", fragte er. "An die Aussicht könnte ich mich gewöhnen", erklärte ich grinsend. "W-was m-meinst du?", fragte er. Ich grinste ihn nur an, an seinem noch röter werdenden Gesicht erkannte ich nämlich, das er ganz genau wusste was ich meinte. "War nur Spaß!", meinte ich lachend. Ne,eigentlich meinte ich das ernst. Ich könnte mich wirklich daran gewöhnen, aber ich will den armen Jungen ja nicht überfordern. Der war nämlich, obwohl ich gerade eben von ihm runter ging, immer noch ne Tomate. "Mann Manu! Beruhig dich mal! Ich will nichts von nem kleinen Kind!", meinte ich lachend. "Ich bin nicht klein!", entrüstete er sich. "Aha? Dann darf ich was von dir wollen?", fragte ich. "Hä?", meinte er sichtlich verwirrt. Jetzt hatte ich ihn in der falle. Ja oder nein, was anderes könnte er nicht antworten. Nein würde er bestimmt nicht sagen, seinen Reaktionen zu urteilen. Und wenn er ja sagen würde...stop...warum wollte ich das überhaupt? An der jetzigen Situation würde es nichts ändern. Und überhaupt, was tat ich da eben? Ich hab ihn absichtlich überfordert. Ich hab mich auf ihn gesetzt und dann so dumme Scheiße gelabert! Was war das? Das wollte ich doch gar nicht! Das hatte ich mir doch selbst geschworen! "Antworte nicht, war nur Spaß!", meinte ich schnell und verließ das Wohnzimmer. Shit! Ich hatte ihn zu sehr bedrängt. Wenn ich jetzt alles versaut hätte...

Sicht Manu

Was war nur mit Maurice los? Erst machte der so bescheuerte Witze und fragte mich was, worauf er dann doch keine Antwort wollte? Und dann flüchtete der quasi einfach? Mann, verwirrender geht's nicht. Idiot! Okay, vielleicht wollte ich ja was von ihm, aber sollte ich mir jetzt Hoffnungen machen oder nicht? Was wollte er? Verdammt, Scheiße labern und abhauen kann ich auch! Wenigstens ist er noch im Haus, nicht so wie heute Morgen. Was auch immer da mit ihm los war... Kann dieser Typ vielleicht einmal nicht verwirrend sein? "Manu?", fragte er plötzlich leise hinter mir. Ich hatte ihn gar nicht reinkommen gehört. "Was!", fuhr ich ihn an. Ich war echt sauer. Sauer und...naja verwirrt. Und er war dran Schuld! "Ich... also ich wollte nicht...tut mir leid!"  "Was? Was wolltest du nicht?",schrie ich. "Ich...ich wollte dich nicht so bedrängen und die Scheiße die ich gelabert hab tut mir auch leid!", entschuldigte er sich. Er hörte sich echt verzweifelt an, aber darauf wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Ich verstand selber nicht, was hier los war, also warum sollte ich dann seine Entschuldigung annehmen? Das sah ich überhaupt nicht ein."Schön für dich", meinte ich also nur, stand auf und wollte an ihm vorbei gehen. Ich merkte noch eine Hand an meinem Arm. "Manu...bitte...",flüsterte er. Verdammtes Kribbeln! Ich riss mich los und ging einfach in mein Zimmer.Ich hatte gerade die Tür geschlossen, da klopfte er auch schon an. "Manu..können wir reden?", fragte er leise. "Verdammt Maurice! Gib mir mal bitte etwas Zeit okay?Ich komm schon irgendwann raus!", meinte ich nur. "Na gut...",hörte ich noch. Ein gedämpftes Schniefen drang noch durch die Tür,dann wars ruhig. Gegangen war er aber auch nicht, das hätte och gehört. Mir egal. Sollte er doch vor der Tür warten. Ich nahm mir trotzdem genug Zeit zum nachdenken. Ich war sauer, ja. Aber eigentlich mehr auf mich als auf ihn. Weil ich absolut nicht verstand, was hier abging. Weil ich seine Gefühle nicht verstand. Und weil ich nicht mal wusste, was ich fühle. Leicht seufzend setzte ich mich also aufs Bett und dachte nach. Über heute, über gestern...einfach über jeden Tag, an dem Maurice eine Rolle spielte. Auch an Tage, die weit zurücklagen. Irgendwann musste ich ja eine Antwort finden.

Hey^^ Als ich das Kapitel geschrieben hab, war ich selbst auch mega verwirrt. Ich hatte erst keine Ideen, aber jetzt ist mein Kopf voll davon. Wahrscheinlich lag das da dran, dass ich nächste Woche meinen Abschluss habe und danach alleine in die Oberstufe gehe....einfach alle meine Freunde sind nach den Ferien nicht mehr jeden Tag bei mir! Irgendwie hab ich mega Angst, aber meine Fanfiction lenkt mich ab...Ich hab schon voll viele Pläne für neue FF's, aber das hat ja noch Zeit bis diese hier fertig ist^^ Naja, Realtalk Ende. BYE^^