~ˡᶤᵉᵇᵉ ᵇᵉᵈᵉᵘᵗᵉᵗ ᵏᵒᵐᵖʳᵒᵐᶤˢˢ~
Ich lachte leise. "Spinner", ließ ich verlauten und er kniff mich leicht in die Seite. "Das ist mein Ernst", meinte er mit Nachdruck. Wirklich? Das hatte er nie so gesagt. "Seit wann das denn?", fragte ich verblüfft. Soonyoung gab eine Mischung aus Lachen und Schnauben von sich. "Bestimmt schon seit der Oberstufe, vielleicht auch schon länger", meinte er.
Wow, okay. Und ich dachte ich sei hier der stille Bewunderer.
"Du hast sowas strahlendes, freundliches. Ich dachte, wenn jemand ein Engel heimlicher ist, dann du." Ich spürte nur wieder meine Wangen warm werden. "Uhm, danke?" Soonyoung grinste. "Da kannst du mal sehen. Du bist meine Passion", ließ er mich wissen. Er zog die Nase kraus und stupste mich mit ihr gegen die Wange. Er war so ein Dork. "Meine Obession." Ich schnaubte. "Oh, da kann ich ja froh sein, dass ich nicht kopfüber von der Decke hänge, weil ich versucht habe mit dir Schluss zu machen", meinte ich ironisch. "Du hast den Schlüssel stecken lasse, darum."
Mir entkam ein kleines, unterdrücktes Lachen und ich boxte ihn vor die Schulter. "Na schön, aber ich will nicht, dass du darauf verzichtest. Willst du es nicht wenigstens probieren?", fragte ich und er sah überlegend an die Decke. "Schon. Aber es ist nicht so, als ob Seoul nicht auch eine Akademie für Kunst hat und dann könnte ich bei dir sein." Ich seufzte. "Also wirst du nicht gehen, wenn ich nicht mitkomme", stellte ich fest. "Ich kann es mir nicht vorstellen, nein", erwiderte Soonyoung "aber so wollte ich es jetzt nicht formulieren, ich will nicht, dass du dich damit unter Druck setzt."
Ich nickte leicht. London und ich. Das konnte nicht gut gehen. Zumindest konnte ich es mir nicht vorstellen, dass es das tat. Aber auf der anderen Seite war ich bereit dazu gewesen mich von ihm zu trennen und ein gebrochenes Herz einzukassieren, also sollte ich vielleicht auch breit dafür sein mir London mal anzusehen. Wenn ich mal ganz genau darüber nachdachte, war das vielleicht sogar das kleinere Opfer, nach all dem, was ich in letzter Zeit durchgemacht hatte.
Zumindest gab das Gewitter endlich Ruhe und ich konnte mich ein bisschen entspannen. Ich seufzte leise und lauschte auf das beständige Trommeln des Regens an der Fensterscheibe. Soonyoungs Wärme tat ihr übrigens. Behaglich schlang ich einen Arm um ihn und machte es mir auf ihm bequem. "Nun, wenn du nicht ohne mich gehst... und ich auch nicht Schluss machen darf... dann geb ich London eben eine Chance. Selbst, wenn wir das durchziehen, dann wäre das ja auch nur auf Zeit, richtig? Auch so ein Studium geht vorbei." Soonyoung nickte. "Richtig." Zärtlich strich er mir durch die Haare und sah mich an. "Ich hab nicht vor für immer in London zu bleiben, dazu liebe ich Korea und meine Familie viel zu sehr. Schon alleine deswegen kann ich nicht für immer weg."
Ich nickte das ab. Genau das fühlte ich ja auch, nur hatte ich keinen guten Grund nach London zu gehen. Nunja, außer Soonyoung. "Wenn du London eine Chance geben willst, dann machen wir das so... wir gehen da hin für 3 Monate. Wir schauen einfach wie es läuft. Wenn du in den drei Monaten feststellst, dass du auch ein paar Semester da aushälst, dann ziehen wir es durch und du bringst dieses Opfer für mich", schlug er mit sanfter Stimme vor, "solltest du nicht klar kommen, dann gehen wir zurück. Alle beide. Dann bringe ich dieses Opfer für dich und gehe hier in Soul auf die Uni. Letztendlich ist diese Academy auch nur eine Schule und klar macht sie sich gut im Lebenslauf aber am Ende muss ich die Menschen mit meiner Kunst überzeugen und meine Kunst wird nicht automatisch besser, nur weil ich London war, weißt du?" Abermals nickte ich. Er hatte schon Recht. Bei Kunst ging es um so viel mehr. Man musste Menschen berühren und das schaffte mach nicht weil irgendwo studiert hatte, sondern weil man seine Seele in seine Kunst steckte.
Sollte irgendwann mal was von Soonyoung in den Museen hängen und sich Menschen seine Bilder anschauen, dann würde niemanden mehr interessieren, wo genau er studiert hatte, sie würden völlig unabhängig davon entscheiden, ob ihnen gefiel, was sie sahen oder eben nicht.
Ich lachte leise. "Ja, du hast Recht. Wir probieren es, wir schauen weiter und wenn es nicht klappt, dann ist das wohl auch kein Beinbruch und wir haben es wenigstens probiert." Ich lächelte und drückte Soonyoung einen Kuss auf die weichen Lippen. "Berühmt wirst du sowieso, denn du bist ein junger Gott am Pinsel", meinte ich und nun lachte Soonyoung. "Mit Sicherheit. Ich werde meine Bilder nicht für unter zwei Millionen Dollar verkaufen und von dem Geld kaufe ich uns eine Menge unnötigen, aber coolen Scheiß." Er lehnte seine Stirn gegen meine.
"Wenn ich erst mal reich und berühmt bin, dann fliegen wir mit meinem Privatjet einfach immer dahin, wo es gerade nicht gewittert."
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Thunderstorm
FanfictionSeokmin hasst Gewitter, um nicht zu sagen, er fürchtet sie. Normalerweise hat er das ganz gut im Griff, wenn er nur seinen Freund Soonyoung bei sich hat, der ihm ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe vermittelt. Doch Soonyoung ist nicht mehr da und da...