Kapitel 2

198 18 4
                                    

Bella POV mit 5 Jahren:

Ich war bei Edward zu Hause. Wir durften, wie jeden Samstag Übernachten. Es war bereits Nacht doch es war noch nicht so dunkel, aber dunkel genug, um die Sterne zu sehen. Die Nacht war klar, keine Wolken, was in Forks ungewöhnlich war. Es war immer regnerisch in Forks. Wir lagen im Gras seines Gartens und sahen in den Himmel. Das Gras war ein wenig nass, doch es machte uns nichts aus. Unserer Köpfe berührten sich, da wir nah zusammen im Gras lagen. Wir suchten dabei Sternenbilder.

„Da ist ein Smiley-Gesicht“, sagte ich. Ich hob meine Hand und zeichnete die Umrisse in den Himmel.

„Da ist eine Rakete“, sagte Edward. Ich sah in die Richtung, in die er zeigte. Es sah aus wie ein durcheinander von Sternen.

„Da ist eine Blume“, sagte ich. Ich verfolgte die Linie, die den Stamm- und die Blütenblätter darstellte, meine Finger flatterten im Himmel.

„Du siehst nur Dinge die Mädchen mögen“, beschwerte sich Edward.

„Nun, du siehst nur immer Dinge für Jungen“, gab ich zurück. Ich dachte für eine Minute nach: „Edward, was ist der Unterschied zwischen Mädchen und Junge?“, fragte ich ihn.

„Oh, das ist einfach. Mädchen haben lange Haare und Jungen nicht.“, sagte er schlicht.

„Nein, weil meine Granny hat kurze Haare und ist trotzdem ein Mädchen“, antwortete ich. Edward runzelte die Stirn, während er nachdachte.

„Nun Mädchen mögen Mädchen Dinge. Wie Kleider, Puppen und Blumen. Und Jungen mögen Jungen Dinge, wie Fußball, Schlamm und Superhelden“, sagte er schließlich.

„Aber ich mag Fußball und Schlamm und Superhelden“, sagte ich leise. Ich war immer ein Wildfang, seit ich einen Jungen als besten Freund habe. „Heißt das, dass ich ein Junge bin?“

„Nein, das bedeutet nur, das du ein komisches Mädchen bist“, antwortete Edward. Ich schmollte und meine Unterlippe zitterte. „Nicht weinen Bella. Tut mir Leid.“ Er rutschte auf mich zu und legte einen Arm um meine Schultern.

„Was ist da oben Edward? In den Sternen?“, fragte ich.

„Himmel. Planeten. Aliens.“, sagte er mit einer gespenstischen Stimme. Ich zitterte.

„Was noch?“

„Ich weiß nicht. Tote Menschen.“

„Tote Menschen?“, wiederholte ich.

„Ja, als meine Granny starb, sagte meine Mutter zu mir, sie sei jetzt im Himmel. In den Sternen“, antwortete er schließlich. „Ich verstehe es aber nicht. Wenn sie im Himmel ist, warum kommt sie dann nicht einfach zurück? Ich vermisse sie.“ Ich umarmte ihn am Bauch. Seine Augen tränten und es sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen. Edward weinte nur ganz selten, daher wusste ich, dass er wirklich aufgebracht sein musste. Ich umarmte ihn fester.

„Vielleicht können sie es nicht“, antwortete ich. „Vielleicht müssen sie dort oben bleiben.“

„Aber warum müssen sie eigentlich von uns gehen?“ Jetzt fühlte ich, wie ich kurz davor war zu weinen. Ich weinte immer wenn Edward es auch tat.

„Ich weiß nicht, vielleicht haben sie keine andere Wahl.“

„Vielleicht.“

„Vielleicht können wir eines Tages nach oben zu den Sternen gehen und deine Granny sehen?“, schlug ich vor. Ich würde gerne mit Edward zusammen zu den Sternen gehen. Ich liebte es überall, solange Edward dabei war.

„Ich möchte das. Wir können eine Rakete nehmen und mit ihr herumfliegen. Und dann können wir deine Granny sehen.“ Er hatte ein Lächeln im Gesicht und er sah wieder glücklicher aus. Ich stand auf.

„Los, wir spielen jetzt, dass wir Raketen sind!“, rief ich. Ich begann herumzulaufen, die Arme waagerecht gestreckt und machte Raketengeräusche.

„Das ist ein Flugzeug, Bella“, sagte Edward, aber er lachte.

„Dann tun wir einfach so, als wäre es eine Rakete“, antwortete ich. „Niemand kann mich fangen!“ Ich begann schneller zu laufen, kicherte und Edward rannte mir hinterher. Er war immer viel schneller als ich. Er sagte immer, dass Jungen immer schneller laufen als Mädchen, doch das kann ich ihm nicht glauben. Denn ich war schneller als Mike Newton. Aber Mike Newton, war ja auch kein großer Junge.

„Hab dich!“, rief Edward. Er schlang seine Arme um meine Hüften und wir beide fielen lachend zu Boden.

„Edward?“, fragte ich, als ich wieder zu Atem gekommen war.

„Ja?“

„Liebst du mich?“, fragte ich. Ich hoffte es. Mama und Papa sagten auch immer ich liebe dich zueinander, da sie verheiratet waren. Und Edward und ich waren drauf und dran zu Heiraten, da ich bald sechs werden würde.

„Ja, du bist meine beste Freundin“, sagte er.

„Ich liebe dich auch“, antwortete ich. Ich gähnte und meine Augenlider begannen zu sinken. Ich legte meinen Kopf auf Edwards Brust.

„Nacht Edward“, sagte ich. Meine Augen schlossen sich und ich driftete von der Realität ab.

„Gute Nacht, Bella.“

Sind sie nicht niedlich?Und ich verspreche euch, dass sie bald Kapitel kommen werden, wo die Beiden dann schon siebzehn sind. Aber bis dahin.

Küsschen Lucie :*

When We Were YoungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt