Bella POV mit sechs Jahren:
Wir waren in unserem ersten Schuljahr. Unsere Klasse war nicht sehr groß, insgesamt waren es nur 18 Kinder. Alle meine Freunde waren ebenfalls mit mir in der Klasse: Jessie, Angie, Alice und Edward natürlich. Ich und Alice wurden aber erst vor kurzem Freunde. Alice war nicht wirklich Edwards Schwester. Sie war seine Cousine. Aber Alice Eltern starben beide, sie gingen hinauf zu den Sternen und dann kamen sie in den Himmel. Deswegen konnte sie bei Edward und seiner Familie leben. Wir wurden sofort Freunde. Bei weitem nicht so eng wie Edward und ich, aber sie kommt gleich nach ihm. Sie wollte immer, dass ich Kleider und Pinke Sachen anzog, aber ich fand Jeans, T-Shirts und Overalls viel gemütlicher. „Jungenklamotten“, wie Alice immer dazu sagte.
„Komm Bella“, kicherte sie und packte meine Hand. Sie trug ein hübsches Rosa Kleid mit Blumen darauf. Sie hatte einen Barbie Schulpack. Ich hatte Overalls und ein blaues T-Shirt mit einem Schmetterling darauf an. Auf meinem Schulpack waren Welpen zu sehen. Ich griff nach Edwards Hand, da er zu meiner rechten Stand und wir rannten zu dritt in unser Klassenzimmer.
„Auf dem Gang wird nicht gerannt“, schimpfte uns unsere Lehrerin Frau. McDonald. Daraufhin mussten wir kichern, aber wir verlangsamten unsere Schritte. Wir hingen unsere Rucksäcke an einen Hacken und gingen hinein.
„Bella, wie kommt es, dass du nie Kleider anziehst?“, schmollte Alice. Sie war ein bisschen kleiner, wie ich und Edward. Sie streckte ihre kleine Unterlippe nach vorne.
„Ganz einfach, Kleider sind nicht bequem“, antwortete ich. Sie streckte mir die Zunge raus und zog ein beleidigtes Gesicht.
„Ich finde, Bella sieht in Hose viel schöner aus, als in einem Kleid“, verteidigte Edward mich. Alice schmollte ihn an.
„Okay Kinder, es ist Zeit anzufangen“, sagte Frau McDonald. Wir fingen mit unserem Unterricht an. Ich konnte schon die meisten Bücher in unserer Klasse lesen und Frau M. sagte, dass ich schon die Bücher der Stufe zwei lesen könnte. Nachdem ein halber Tag vergangen war, ließ uns Frau. McDonald in der Pause auf den Spielplatz gehen, welcher in einer Halle gebaut wurde. Aber wir mussten schnell laufen, da es angefangen hatte zu regnen. Als wir drinnen ankamen, war es sehr lustig, denn Frau. McDonald hatte viele gute Ideen für Spiele, die wir ausprobierten. Danach liefen Alice und ich zu einem Spielhaus und Edward folgte uns.
Wir drei redeten und spielten mit Bauklötzen, als mir plötzlich etwas einfiel.
„Hey Edward?“
„Ja, Bella?“
„Erinnerst du dich noch daran, als du sagtest, dass du mich heiraten wirst, wenn wir sechs sind?“
„Ja…“
„Wir sind sechs Edward.“ Alice Kopf wanderte zwischen mir und Edward hin und her. Sie schien vor Aufregung fast zu Platzen.
„Du willst immer noch heiraten Bella?“, fragte er.
„Nur wenn du willst“, sagte ich und wurde rot. Etwas was mir oft passierte.
„Ich habe noch zu tun“, sagte er. Er grinste sein schiefes Lächeln. Einer seiner zwei Vorderzähne fehlten.
„Ich auch“, antwortete ich und grinste schüchtern zurück.
„Kann ich deine Hochzeit planen Bella? Oh bitte, oh bitte, oh bitte!“, bat Alice.
„Was willst du tun?“, fragte ich verwirrt.
„Nun ich muss alles dekorieren. Und du musst echt hübsch aussehen und wir brauchen jemanden, der das Gelübde spricht und alles!“ Sie stand auf und begann vor Aufregung auf und ab zu hüpfen.
„Okay“, sagte ich unsicher. Alice quietschte und umarmte mich.
„Wir können sie direkt hier im Spielhaus machen. Und ich werde noch Emmett und Jasper einladen.“ Emmett Cullen, war Edwards älterer Bruder, er ging in die zweite Klasse. Jasper und Rosalie Hale gingen beide in die zweite Klasse und waren auch mit uns befreundet. „Und Jessie und Angie auch.“
„Ich kann gehen, um sie zu fragen und du kannst Bella fertig machen“, sagte Edward.
„Ok. Und jetzt geh, du darfst Bella nicht sehen, bis sie fertig ist“, sagte Alice und schob in zu Tür hinaus. Sie zog mich ins Bad.
„Okay Bella, wir müssen dich jetzt besonders hübsch machen.“ Sie öffnete meinen Pferdeschwanz und ließ meine Haare sanft um meinen Hals fallen.
„Was willst du tun?“, fragte ich nervös. Sie starrte mich an und schürzte ihre Lippen. Sie schlug die Hände zusammen.
„Ich habe es! Bleib du hier!“ Sie rannte blitzschnell aus dem Bad und kam nach ein paar Minuten mit einem langen weißen Kleid wieder. Es war mit viel Glitzer und Steinen besetzt. „Es ist von der Dress-up Box“, erklärte sie. Ich zog es über meine Overalls. Es war ein wenig zu lang, aber es war schön. Es hatte lange weiße Ärmel mit aufgeplusterten Schultern und erreichte den Boden. Alice riss etwas Klopapier ab, wickelte es in meine Haare und ließ es meinen Rücken hinunter fallen.
„Es ist ein Schleier“, sagte sie mit Stolz in der Stimme. „Und jetzt bleibe hier und warte bis ich komme um dich zu holen, dann können du und Edward heiraten!“ Sie rannte mitsamt dem Klopapier aus dem Raum und ließ mich alleine. Ich war mir nicht sicher, ob mir diese Hochzeitsdinge wirklich gefallen würden, doch wenigstens tat ich es mit Edward. Ich fragte mich, ob ich danach auch in Edwards Haus wohnen durfte.
Dann wäre ich jeden Tag mit Alice und Edward zusammen. Jemand klopfte an der Tür.
„Alice?“, rief ich nervös.
„Ja natürlich. Kann ich reinkommen?“
„Jup.“ Sie rannte hinein. Sie hatte Löwenzahn in ihren Händen. „Für was sind die denn?“, fragte ich.
„Die Braut hält immer Blumen. Dann wirft sie, sie zu ihren Freunden“, erklärte Alice. „Bist du bereit zu Heiraten, Bella?“, fragte sie voller Aufregung. Ich nickte nervös. Sie zog mich aus dem Bad und in das Spielhaus hinein. Edward stand an einem Ende, neben ihm Emmett, welcher ein großes Lehrerbuch in der Hand hielt und lächelte. Emmett war das größte Kind im gesamten zweiten Jahrgang. Das gesamte Spielhaus wurde mit weißem Klopapier abgedeckt und an den Türen und Fenster wurde ebenfalls etwas drangehängt. Jeder saß auf dem Boden mit Löwenzahn in der Hand. Rosie, Jessie, Angie und Jasper waren alle da und schauten mich an. Rosalie war wirklich schön mit den langen blonden Haaren, welche sie zu zwei Zöpfen geflochten hatte. Sie hatte ein mint grünes Kleid an und war größer als die anderen aus meiner Klasse. Jasper war groß und blond und winkte Alice zu, als er sie hinter mir sah. Jessie hatte wirklich dickes, lockiges Haar. Angie sah mich scheu, in ihrem weißen T-Shirt und ihrer schlichten Jeans an.
Alice stand hinter mir und hielt das Klopapier, das meinen Schleier darstellen sollte. Sie strahlte.
„Okay. Ich werde euch zwei heute verheiraten“, sagte Emmett mit einem Grinsen.
„Also ihr zwei müsst nebeneinander stehen.“ Ich stand neben Edward.
„Und ihr müsst euch an den Händen halten“, wies er uns an.
„Warum sollen wir das tun?“, jammerte ich.
„Weil ich das so sage“, rief Emmett. Ich verdrehte die Augen und legte Edwards Hand in meine. Emmett öffnete das große Lehrerbuch: „Okay. Willst du Edward, deine Kindergartenfreundin Bella für immer und ewig zur Frau nehmen und bis das der Tod euch scheidet?“, fragte Emmett.
„Was?“, fragte Edward sichtlich verwirrt. Er sah Emmett an und drückte meine Hand. Emmett verdrehte die Augen.
„Sag ich will“, befahl er.
„Ich will“, wiederholte Edward.
„Jetzt Bella. Willst du deinen Kindergartenfreund Edward für immer und ewig zum Mann nehmen, bis das der Tod euch scheidet?“
„Muss ich sagen, dass ich will?“, fragte ich flüsternd. Emmett nickte und ich hörte Rosie kichern. „Ich will“, sagte ich lauter.
„Okay. Ich verkünde, dass ihr beiden jetzt offiziell Verheiratet seid und du darfst die Braut jetzt küssen“, verkündete Emmett. Edward und ich machten dumme Gesichter.
„Ich muss ein Mädchen küssen?“, sagte Edward angewidert.
„Ich muss einen Jungen küssen?“, sagte ich im gleichen Ton. „Ich könnte Läuse bekommen“, mir schauderte.
„Macht es einfach. Ihr müsste es tun um zu heiraten“, sagte Emmett. Ich sah zu Alice, welche mir lächelnd zunickte. Also schloss ich meine Augen, Edward beugte sich zur mir hinunter und drückte seine Lippen sanft auf meine. Dann löste er sich schnell wieder und wir wischten uns unsere Münder ab.
„Ihhh“, sagte ich.
„EW“, rief Edward.
„Okay. Und jetzt muss Edward Bella nach Draußen tragen, damit sie auf Hochzeitsreiße gehen können“, wies uns Emmett an. Edward zuckte mit den Schultern und kam auf mich zu. Ich hüpfte im Huckepackstil auf seinen Rücken.
Dann setzte sich Edward in Bewegung und lief aus dem Spielhaus.
„Wirf die Blumen, Bella!“, rief Alice. Ich warf sie sofort über meine Schultern und sah wie Alice sie von der versammelten Gruppe fing.
Edward lief solange, bis wir die Hintertür erreicht hatten.
Draußen hatte es aufgehört zu regnen. Er ließ mich von seinem Rücken hinunter und ich ergriff seine Hand und wir rannten zu einer Rutsche. Es war noch immer nass, weswegen wir beide nur auf einem kleinen Fleck unter der Rutsche sitzen konnten ohne nass zu werden.
„Bella, was ist eine Hochzeitsreise?“, fragte Edward.
„Ich weiß nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Wir beide kicherten.
„So, jetzt sind wir also verheiratet“, sinnierte Edward.
„Yup.“
„Das ist gut. Ich liebe dich Bella“, sagte er, was mich zum erröten brachte.
„Ich liebe dich Edward“, antwortete ich. Dann kam Frau McDonald nach draußen gerannt.
„Edward und Isabella“, schimpfte sie. „Was macht ihr hier?“, fragte sie.
„Wir sind auf unserer Hochzeitsreise“, antwortete ich mit einem Grinsen. Frau McDonald lachte.
„Ach ja?“
„Yup“, antwortete Edward: „Wir haben gerade geheiratet.
„Ach ist das nicht süß“, sagte sie, immer noch kichernd. „Nun dann sollten die zwei frisch Verheirateten wieder mit hineingehen.“ Sie nahm uns bei der Hand und führte uns wieder hinein.
„Wie waren deine Flitterwochen, Bella?“, fragte Alice, als wir wieder hineinkamen.
„Kurz“, antwortete ich. Sie lachte. Der Gong ertönte plötzlich, als Signal, das die Schule zu Ende war und wir nach Hause gehen konnten.
Ich sah Papa an der Tür stehen. Er winkte. Ich lief auf ihn zu.
„Was hast du denn da an Bells?“, fragte er mit einem Kichern.
„Ein Kleid“, antwortete ich.
„Wie kommt es, dass du ein Kleid anziehst Schatz?“, fragte er.
„Ich habe heute geheiratet“, verkündete ich stolz. Ich sah Carlisle Cullen mit Alice und Edward an den Händen näher kommen.
„Das hast du?“, fragte Charlie lachend. „Für wen?“
„Für Edward“, verkündete ich. Edward nickte zustimmend.
„Hast du das gehört Carlisle? Die beiden sind Verheiratet“, sagte Charlie zu Carlisle, welcher auch lachte.
„Ich wusste es schon immer, dass die Beiden am Ende zusammenfinden“, antwortete Carlisle. Er zerzauste Edwards Haar.
„Heißt das, dass ich und Edward jetzt auch Mama und Papa sind?“ fragte ich Charlie Verwirrt. Sein Gesicht wurde blass, doch dann begannen er und Carlisle zu lachen.
„Erst wenn du dreißig bist, Bella“, sagte er, immer noch glucksend. Ich rannte zu Edward und nahm seine Hand.
„Ich werde immer Edward wollen“, gewährleistete ich. Edward warf mir sein schiefes Grinsen zu und drückte meine Hand: „Für immer.“
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When We Were Young
FanfictionEdward und Bella waren von klein auf befreundet. Was passiert, wenn sie älter werden? Wird aus ihrer Freundschaft vielleicht mehr? Storys von ihrer Kindheit bis hin zum Teenageralter und dem Erwachsenenleben. ExB AH