Kapitel 11

82 11 0
                                    

Jayden

Heute war der letzte Trainingstag von Nairi und mir. Sie hatte an Muskeln aufgebaut, durch ihre Eigenheiten als Fremde hatte sie schneller welche bekommen, als Menschenfrauen und  sich insgesamt enorm verbessert. Wir schauten uns tief in die Augen und ich nickte leicht. Sie lächelte und stürmte auf mich zu, durch ihre Geschwindigkeit überrumpelte sie mich und wir fielen beide zu Boden. Dort packte ich ihre Arme und verhinderte so, dass sie mich mit diesen schlagen konnte. Jedoch hatte ich die Beine vergessen, sie trat mich fest und schien auszublenden, dass ich ihr Freund war. Was ich jetzt auch tun müsste, ausblenden, dass ich sie liebte, sonst würde mir das noch in die Quere kommen. Also ließ ich sie los und als sie aufstehen wollte, mit dem Rücken zu mir gewandt, erster Fehler, stieß ich sie hart in den Rücken, so dass sie auf den Boden knallte. Schnell setzte ich mich auf sie drauf und packte ihren Hals. Ich wollte meinen Griff schon lockern, als sie sich drehte und sie auf mir drauf saß. Schließlich schlug sie einmal mit der flachen Hand auf meinen Brustkorb, was mir die Luft auspresste. Irgendwie breitete sich Stolz in mir aus, zwar machte sie mich im Moment ziemlich fertig, aber all das hatte ich ihr beigebracht. Irgendwie musste ich grinsen, riss mich dann aber wieder zusammen, als sie meinen Hals umklammert hatte. Ich sah schon, wie sie leicht aufgab, der Druck wurde schwächer, zweiter Fehler, also packte ich etwas ungelenk ihre Handgelenke und löste sie mit einem Ruck. Erstaunt sah sie mich an, aber ich schlug ihr einmal tief in den Bauch, was sie kurz auf keuchen ließ und packte ihren Kopf und drehte ihn leicht zur Seite, so als wolle ich ihr das Genick brechen. Ihr Widerstand ließ kurze Zeit später nach und flüsterte: „Tot, meine Liebe.“ Dann küsste ich sie und ließ sie los. Wir erhoben uns beide und ich trank erst mal etwas aus meinem Wasser, während mich Nairi beobachtete.

Ich starrte etwas unentschlossen auf meine schuhlosen Füße und meinte dann schließlich zu ihr: „Du hast dich wirklich verbessert und bist auch stärker geworden. Ich bin echt stolz auf dich.“

Ein leichtes Lächeln erhellte ihr Gesicht und ließ sie strahlen, was mich auch grinsen ließ.
„Wir...chrm... ich glaube wir sollten Sora holen, geplant haben wir ja schon alles und dann könnten wir uns heute Abend auf den Weg machen.“, sagte ich nach einer Weile und sie nickte zögerlich.

Während Nairi sich also auf den Weg zu unseren anderen Teammitgliedern machte, suchte ich Nummer 1 und stand schließlich vor seiner metallisch glänzenden Tür. Ich hob meine Hand und klopfte laut und deutlich. Nichts, keine Antwort. Nach kurzer Zeit des Wartens pochte ich wieder und diesmal hörte ich ein „Herein!“.

Das Zimmer von Nummer 1 war chaotisch. Obwohl das nur das Arbeitszimmer war, wie ich daran erkennen konnte, dass hier kein Bett stand, war der Boden übersäht von Papier. Am Fußboden lagen Papierbögen und man sah einen roten Teppich kaum mehr. Die Wände waren voll gehängt mir irgendwelchen Fotografien von Slums oder Laboren, sowie Karten und ein einzelnes dunkelbraunes Gewehr. Der ebenfalls braune Schreibtisch schien förmlich zusammen zu brechen, durch seine Last. Darauf lagen nicht nur Blätter, sondern auch Waffen, Bücher und Essen. Völlig ruhig saß Nummer 1 hinter seinem Tisch auf einem ledernen Stuhl. Er blickte mich kühl und fuhr sich durch seine, schon leicht angegrauten, Haare, dann bedeutete er mir, mich zu setzten. Ich kämpfte mich durch die Unordnung, vorsichtig darauf bedacht, auf nichts drauf zu treten, was mir aber nicht sonderlich gut gelang und ließ mich dann auf einen hölzernen Stuhl, mit Polsterung, fallen.

Unter den SternenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt