Like a dog

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„Was weist du über die Ghostrider?"

Ich spüre die erwartungsvollen Blicke der Teenager auf mir liegen

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Ich spüre die erwartungsvollen Blicke der Teenager auf mir liegen. Ein nervöses Kribbeln zieht sich durch meinen gesamten Körper und kalter Angstschweiß bildet sich auf meiner Stirn. Dank Scott und Stiles habe ich fast alle Informationen, die auch sie über die Reiter haben. Doch dank den Ghostrider wissen die Teenager nicht, dass mein Wissen eigentlich von ihnen selbst kommt. In diesem Moment kommt es mir zu Gute und ich glaube meine Lüge vorerst aufrecht erhalten zu können.
„Ich weiß, dass die Ghostrider mit einem Unwetter kommen. Dass sie Menschen auslöschen, ihre Seelen rauben und erst dann aufhören, wenn sie eine ganze Stadt ausgelöscht haben," ich hole tief Luft und ignoriere die erstaunten Blicke meiner Freunde, „Sie jagen die, die sie sehen können und schon bald wird ganz Beacon Hills sie sehen."

„Woher weist du das alles?"
Stiles klingt ehrlich überrascht. Er hat seine Augen weit aufgerissen, wodurch das Braun seiner Iris heller wirkt. Die Leberflecken in seinem Gesicht scheinen dadurch markanter und einzelne Strähnen seiner dunklen Haare fallen ihm wirr ins Gesicht. Ich kann Scott ansehen, dass er dieselbe Frage stellen wollte und für wenige Sekunden vergesse ich meine Situation.
Ich möchte den Teenagern die Wahrheit sagen, beiße mir im letzten Moment jedoch stoppend auf die Unterlippe. Dann schließe ich für wenige Sekunden die Augen, halte dann den Blickkontakt zu Stiles aufrecht und antworte mit einer ruhigen Stimme: „Riders on the storm."
Ich sehe wie Lydias Blick augenblicklich zu Stiles schwenkt und er seine Augen nahezu sofort zu Lydia wandern lässt. Die beiden tauschen einen kurzen Blick und ich sehe, dass sie den Titel des Liedes wieder erkennen. Aber es waren ja auch sie, die vor wenigen Tagen in einer stürmischen Nacht das Rätsel über die Ghostrider mit dem alten Lied von Jim Morrison lösen konnten. Nur durch sie konnten wir herausfinden, was seit Monaten Beacon Hills zu verändern versuchte.

„Das ist ja alles schön und gut, aber das erklärt noch immer nicht woher du von uns, von Scott wusstest."
Dieser Einwand kommt von Malia, die sich während meiner Zusammenfassung in die Mitte des Raumes bewegt hat. Sie hat der Zimmertüre den Rücken zugekehrt und drängelt sich in diesem Moment vor Scott und Stiles. Ihre schulterlangen Haare wippen noch leicht hin und her und ihre Augen sind leicht zusammengekniffen. Ich sehe, dass sie ihre Muskeln angespannt hat und den Kiefer zusammenbeißt. Ich habe das ungute Gefühl, dass sie kurz davor ist sich zu verwandeln, wie ich es schon einmal - unfreiwillig - bei Scott mitansehen musste. Mein Blick schweift besorgt zu Malias Händen, die zu Fäusten geballt an ihrem Körper herabhängen.

„Malia!"
Scott scheint dieselbe Befürchtung zu haben. Er spricht direkt mit dem Mädchen und ein warnender Unterton schwingt in seiner Stimme mit. Er tritt neben sie und wirft ihr einen kurzen Blick zu. Obwohl ich Scott nun schon länger kenne, als ich ihn nicht kenne, ist mir sein Verhalten schleierhaft. Ich erinnere mich wage daran, dass er der Alpha des Rudels ist. Doch was genau das alles bedeutet, habe ich nie hinterfragt.
In diesem Moment glaube ich ein leises, unterschwelliges Knurren aus Malias Richtung zu hören, bevor sich das Mädchen widerwillig von mir wegdreht und aufgebracht aus dem Zimmer stürmt. Ihre Schritte hallen durch den Raum und keiner wagt es, auch nur ein Geräusch von sich zu geben. Die schmale Türe fällt hinter ihr lautklirrend ins Schloss und ich zucke unter dem lauten Geräusch zusammen.

Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Scott einen kurzen Blick mit Stiles tauscht, bevor sich dieser mit einem leichten Kopfschütteln an seinen Freunden vorbeidrückt und seiner Freundin besorgt nacheilt. Im Gegensatz zu Malia lässt er die Türe jedoch nicht wütend zurück ins Schloss fallen. Stattdessen lässt er sie sachte zurück in den Türrahmen schwenken und verschwindet mit dem leisen Klickgeräusch aus meinem Blickfeld.
Ich starre dem Teenager schweigend nach, unsicher was ich von seinem Abgang halten soll. Ich fühle mich in seiner Abwesenheit etwas unwohler, als hätten sich meine Chancen ins Negative verschoben. Der fremde Teenager beobachtet mich noch immer aufmerksam, während Lydia noch verunsichert über Sympathie oder Antipathie scheint. Nur Scott scheine ich mit meiner Geschichte schon einigermaßen überzeugt zu haben.

„Wie hast du uns gefunden?"
Es ist überraschenderweise Scott der diese Frage stellt und unter seiner ruhigen Stimme zucke ich leicht zusammen. Seine Frage klingt forschend und plötzlich bezweifele ich meine eigenen Einschätzung. Obwohl ich den Teenager schon so lange kenne, habe ich in diesem Moment das Gefühl vor einem Fremden zu stehen. Ich hätte nie erwartet, dass gerade Scott diese misstrauische Frage stellen würde. „Äh...," mir wird schnell klar, dass ich eine gute Ausrede brauche. Eine, die logisch klingt aber nicht ausgedacht. Eine, die sich nicht überprüfen lässt und mir doch das Vertrauen der Teenager zusichert.
Kalter Schweiß steht auf meiner Stirn und ich spüre eine unangenehm Hitzewelle aufkommen. Panik verursacht das nervöse Kribbeln in meinem Bauch und gerade als ich drohe unter den wartenden Blicken der Freunde zusammen zurechenbar, huscht ein Gedanke in meinen Kopf...und mit ihm die perfekte Ausrede.

„Derek."
Während ich den Namen ausspreche, beobachte ich erneut die Reaktionen der Teenager. Scott scheint überrascht. Er hebt die Augenbrauen, mustert mich mit großen Augen. Auch Lydia steht die Überraschung ins Gesicht geschrieben und selbst der fremde Junge zieht angesichts meiner Aussage leicht die Augenbrauen in Richtung Haaransatz.
„Derek Hale?" fragt Scott in diesem Moment mit schräg gelegten Kopf nach und mustert mich dabei ausgiebig. Ich kann mir vorstellen, dass er in diesem Moment nach meinem Herzschlag lauscht. Dass er dadurch versucht herauszufinden ob ich Lüge. Doch in dieser Sekunde hole ich tief Luft und dann geht mir die Ausrede ganz leicht über die Lippen.

„Er hat mir schon vor einiger Zeit deine Nummer gegeben und mir gesagt, wo ich dich finden kann," ich richte meinen Blick auf Scotts braune Augen, „Falls ich deine Hilfe brauchen sollte."
Ich weiß dass meine Ausrede genial ist. Scott vertraut Derek. Lydia vertraut ihm. Selbst Stiles scheint dem jungen Mann mit dem grimmigen Gesichtsausdruck etwas abzugewinnen können. Ich habe Derek Hale erst wenige Male getroffen. Er ist nicht der sympathischer Kerl, meint es aber gut. Ich weiß, dass er mir in meiner Situation helfen würde. Sowohl meiner echten, als auch in meiner ausgedachten. Doch vor allem weiß ich, dass er momentan untergetaucht ist. Weder Scott noch Stiles können ihn erreichen und in diesem Moment bin ich froh, dass mir Stiles diese Information vor wenigen Tagen mehr als einmal vorgejammert hatte.

„Und du kennst Derek weil,..."
„Wir werden dir helfen."

Der fremde Teenager macht einen Schritt nach vorne und steht bereits nach wenigen Sekunden neben Scott. Dieser wirft dem Jungen einen überraschten Blick zu und erneut sehe ich, wie sich seine Körpersprache verändert sobald sich der brünette Fremde nähert und sich an dem Gespräch beteiligt. Scott fängt an seine Muskeln anzuspannen. Seine Augenbrauen ziehen sich minimal zusammen und ich kann selbst die Verspannung in seinem Kiefer erkennen. Der fremde Junge muss ihm alles andere als sympathisch sein.
Und ich frage mich, warum der Fremde in diesem Moment Partei für mich ergreift.

„Halt dich da raus," zischt Scott mit einer ruhigen Stimme und einem strengen Blick in die Richtung des Teenagers. „Ich dachte ihr würdet jedem helfen," der Junge klingt fast schon höhnisch als er den Satz ausspricht und aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Lydia einen besorgten Schritt auf Scott zumachen möchte. Dieser hat sich in er Zwischenzeit noch mehr verspannt und starrt den Teenager aufmerksam an. Ich fühle mich unwohl. Ein eisiger Schauer läuft über meinen Rücken und ich kann nicht verhindern, dass sich mir die Frage stellt, wieso Scott den fremden Jungen so distanziert gegenüber steht.

„Wir helfen jedem," beteiligt sich nun auch Lydia im Gespräch. Sie macht einen energetischen Schritt auf Scott und den Jungen zu, wodurch ihre Haare wild um ihren Kopf wirbeln. Sie stemmt die Hände in die Hüfte und wirft dem fremden Jungen einen kurzen Blick. Dann dreht sie sich zu mir, nimmt Blickkontakt auf und sagt mir selbstbewusster Stimme: „Wir helfen dir."

Psychotic  [Teen Wolf FF ~ Theo Raeken]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt