Naida's Sicht (Amra's Mutter)
—
Amra war mit ihrer Schwester bei deren Tante.
Und ich, ich war mal wieder allein.
Das war mir ziemlich unangenehm.
Aber diesen Abend wollte ich mich nicht in den Schlaf weinen.Ich lief in Amra's Zimmer und lief zu ihrer Fensterbank, dort hatte sie immer etwas Geld liegen.
Es fühlte sich falsch an, sehr sogar.
Aber heute wollte ich mich einbischen frei fühlen.
Ich nahm 10 JD (Jugoslawische Dinar)
und setzte mich an ihren Schminktisch.
Richtete meine Haare einbisschen zurecht, trug Schminke auf und zog mir schöne Klamotten an.
Schwarze Leggings, ein Blaues, ärmelloses Kleid.
Es ging mir bis zu den Knien.Heute beschloss ich einen schönen Abend zu haben, mein Leben zu genießen und meine Probleme hinter mir zu lassen.
Die Sonne ging unter und ich spazierte durch die Straßen von Sarajevo.
Es war warm aber kalt zugleich.
Es ging mir seit langem nicht so gut und seit langem fühlte ich mich auch nicht so frei wie jetzt.Vorne sah ich ein schlanken, blonden Polizisten sitzen.
Er machte ein sehr attraktiven Eindruck auf mich.
Seine Uniform war eng geschnitten, er rauchte und erzählte mit seinen Freunden.
Kurz blieb ich stehen und sah ihn an, er beachtete mich gar nicht.
Er sah zu seinen Freunden.
Langsam lief ich weiter und mein Blick fokussierte ihn immer noch.
Dann sah er doch rüber, seine eiskalten-blauen Augen sahen mich an.
Ich sah nur noch ihn, alles blieb stehen.
Es war komisch, sowas hab ich nur bei meinem letzten Mann gespürt aber diesmal fühlte es sich ganz anders an.Im Gesicht wurde ich ganz rot und warm, schnell drehte ich mich um und begab mich in die Bar.
Ein lächeln schmückte meine Lippen was so ein schönes Gefühl war.Ich drehte mich noch mal um, sah zur Tür mit der Hoffnung er würde jetzt kommen.
Durch die Tür, ich wollte ihn kennenlernen aber ansprechen konnte ich nicht.
Wie würde es mir gehen wenn er mich auslachen würde, oder seine Freunde?
Aber..es würde eh nicht klappen.
Was soll ich ihm sagen?
Ja, ich bin Arbeitslos und gehe in eine Bar und bezahle mit dem Geld meiner Tochter.
Will ein Mann sowas?Ich senkte meinen Kopf und ließ mich auf den nächsten Sitz fallen.
Mein Kopf tat weh, langsam lag ich meine Hand auf meine Stirn,
Ich brauchte so schnell wie möglich eine Tablette.Ich spürte jemanden neben mir, langsam sah ich auf, es war der Polizist.
Er sah tief in meine Augen "Was ist denn los?" Fragte er, ich schüttelte nur den Kopf "Das übliche, Kopfschmerzen" antwortete ich während ich mit meinen Schultern zuckte.
Er schmunzelte "Ich habe da so einen kleinen Trick" sagte er, stand auf und nahm meine Hand.
Verwirrt aber glücklich sah ich zu ihm.
"Na los.." murmelte er.
Vorsichtig stand ich auf und sah ihn immernoch in die Augen.
Auch wenn sie was eisiges ausstrahlten, wirkten sie warm.Er legte vorsichtig seine Hand auf meine Taille.
Ein langsamer und beruhigender Song fing an zu spielen.
Wir bewegten uns vorsichtig zum Takt.
Er flüsterte ab und zu den Text des Liedes in mein Ohr was mich ab und zu zum Lächeln brachte.Wir sahen uns beide an, verliebt.
Meine Kopfschmerzen waren verschwunden.Doch hätte ich gewusst was er in paar Tagen anstellen würde, wäre ich weggerannt...
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ONCE UPON A TIME IN BOSNIA
Ficción históricaDie 22 Jährige Amra Muslimović ist Studentin, mit ihrer Mutter und Schwester lebt sie zusammen in Sarajevo, der Hauptstadt Bosniens. Bald ist sie mit ihrem Studium fertig und kann anfangen als Ärztin zu arbeiten. Was sie bisher nicht weiß das ihr sc...