Amra's Sicht
Es war schon nacht.
Emina schlief schon den ganzen Tag aber ich konnte keine Ruhe finden.
Was macht Mama nur? Wo ist sie oder.. lebt sie noch?Naida's Sicht
Wir saßen in einer großen Lagerhalle über mehrere Stunden, es war ganz außen in irgendeinem Wald, hier hört dich niemand schreien.
Der weg hier her war schrecklich, es war ganz warm und die Sonne schien direkt auf uns, es war ein kleiner Landweg und die Stadt sah man schon lange nicht mehr, wir liefen in einer Reihe, die bewaffneten Männer neben, vor und hinter uns.
Ich sah Emina überhaupt nicht mehr.Doch dann lief ein Mädchen vor einen Bewaffneten Mann und warf sich auf die Knie „Bitte lasst uns in ruhe, bitte lasst uns gehen ich bin Schwanger und ich kann das nicht mehr" er sah sie nur an, wir blieben stehen und sahen wie sie ihn anflehte, wir wollten ihr helfen aber niemand kam um ihr zu helfen.
Er packte sie an den Haaren, hob sie hoch und warf sie dann mit schwung ins Gras, ich stellte mir nur vor wie es meine Amra oder Emina sein könnte und da hielt mich gar nichts mehr.Ich lief zu ihr und half ihr hoch, der Mann kam auf mich zu, packte mich und sie und brachte uns wieder in die Reihe. Es wirkte wie als gäbe es kein Ende, ich war aber froh, das wir noch lebten.
Nun saßen wir in der Halle, das schwangere Mädchen, nicht älter als 20, lag mit ihrem Kopf auf meinem Schoß. Ich hatte Angst wie noch nie in meinem Leben, ich wusste nichtmal wo Emina und Amra waren. Amra sah ich gar nicht mehr. Es kamen 2 Männer hinein, der eine war sehr groß und kräftig, in der Hand eine Pistole, in der Uniform sah er sehr gefährlich aus. Der neben ihm war etwas kleiner als er, seine Silhouette kam mir aber sehr bekannt vor.
„Radoslav.." murmelte ich leise, was wenn er kam um mich zu holen?Er kam langsam auf mich zu „Schön dich zu sehen Naida.." sagte er „Sie kommt mit mir" sagte er zu dem anderen. Vorsichtig nahm ich den Kopf von dem Mädchen und legte ihn auf eine Decke die neben mir lag.
Ich stand auf und sah ihm in die Augen, seine eiskalten Augen die mir wärme gaben.
Er nahm mich am Arm und lief mit mir aus der Halle und setzte mich ins Auto „Bringst du mich nachhause?" fragte ich ihn, er sah mich nur an und lachte, ich fragte mich warum er lachte, es war eine ganz normale Frage.
„Sei lieber dankbar das ich dich da raushole" mein Herz schlug so schnell „Warum, was passiert hier?" fragte ich mit zittriger Stimme „Paar Frauen lassen wir am leben die anderen sind nicht wichtig, wir brauchen halt paar die für uns arbeiten" erklärte er und fuhr los.
In mir war so viel Adrenalin, was passierte hier?Ich versuchte die Tür eines fahrenden Autos zu öffnen, aber sie war verschlossen „Lass mich sofort raus!" schrie ich und haute gegen die Scheibe.
Er versuchte mich zu packen, mich festzuheben aber er konnte nicht.
Ich schrie und sprang, haute mit meinem Ellbogen ans Fenster um es kaputt zu machen aber es funktionierte nicht.
Er hielt an, packte mich „Ich bringe dich in Sicherheit! Also beruhige dich!" schrie er.
Ich fing an zu weinen, vor wut, angst und mitleid „Ich glaube dir nicht!" schrie ich zurück und weinte wie verrückt, er nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen, aber das einzige was mich hätte beruhigen können wäre Freiheit.Wir zwei in einem Auto, mitten im Wald auf einem kleinen Feldweg, niemand der mir hätte helfen können.
Emina's Sicht
Langsam kam ich wieder zu mir, ich lag auf unserer Couch und draußen war es schon Stockdunkel.
Ich war erleichtert zuhause zu sein und nicht irgendwo anders.
Ich sah rüber und Amra schlief auf einem Sessel.
Sie wirkte so erschöpft.„Amra.." flüsterte ich, sie hörte mich nicht „Amra.." flüsterte ich etwas lauter, wieder nichts.
Ich setzte mich auf und sah sie an, nahm ein Kissen und warf es auf sie „Bist du taub geworden" rief ich ihr zu.
Sie zuckte und sah mich an „Zumindest bist du wach" murmelte sie und warf das Kissen zurück.
Ich lachte und sie auch, seit langem mal wieder, wie damals.
„Wo is mama?" fragte sie mich, ich sah nur nach unten „Sie war im anderen Wagen, ich hätte nie gedacht das ich das tun würde" sie lachte kurz „Du bist so dickköpfig, wie Papa" sagte sie.Es war so eine komische Stimmung, wir saßen in unserem Wohnzimmer aber es fühlte sich so an als wäre es ein anderes Haus. Kein Licht brannte, die Nachrichten liefen nicht und die Heizung war kalt.
Mama war weg und niemand wusste wo sie und die anderen waren, lebten sie überhaupt?
Die Vorstellung war einfach nur schlimm.Amra kam auf mich zu „Wir finden Mama bald" sagte sie und nahm meine Hand „Vielleicht bringen sie Mama auch zurück?" fügte sie hinzu mit einem kleinen Lächeln.
Doch dann, wie ein Blitz, schoss jemand unser Fenster kaputt.
Amra und ich erschraken, sie packte mich und zog mich von der Couch hinunter.
Wir krochen in unser Flur und setzten uns an eine Vitrine.
Sie hielt mich fest an sich.
Dann schossen sie weiter auf unser Haus.
Wir beide haben so laut geschrien das uns fast die ganze Straße gehört hat.
Dann hörten wir wir jemand die Treppen hoch kam, es waren mehrere.
Amra sprang auf, rannte in die Küche und holte ein Messer „Emina, geh in dein Zimmer!"
„Nein ich helfe dir!" „Emina bitte!"
Dann klopfte es.
„Amr-" sie hielt mir den Mund zu und sagte ich soll ruhig sein.
Was würde nun passieren?Amra's Sicht
„Wer ist Da?!" rief ich „Wir sind es, wir sind nicht die Cetniks" rief ein Mann zurück.
„Wir haben selber Waffen, wie könnt ihr das beweisen?" fragte ich, meine Herz schlug schneller mit jedem Atemzug.
„Amra, ich weiß das du hier wohnst, erinnerst du dich nicht? Ich bin es, Admir Hodzic!"
Admir.. er war meine erste große Liebe in der 6. Klasse.
Ich sah zu Emina, sie zu mir.
Langsam lief ich zur Tür und öffnete sie.
Es war tatsächlich Admir..
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ONCE UPON A TIME IN BOSNIA
Ficción históricaDie 22 Jährige Amra Muslimović ist Studentin, mit ihrer Mutter und Schwester lebt sie zusammen in Sarajevo, der Hauptstadt Bosniens. Bald ist sie mit ihrem Studium fertig und kann anfangen als Ärztin zu arbeiten. Was sie bisher nicht weiß das ihr sc...