2. Teil
Als ich am nächsten Morgen meine Kajüte verließ war die Stimmung bedrückt, auch wenn es mir zuerst nicht auffallen wollte. Meine Hände in den Bauchtaschen meines Hoodies vergraben, ging ich langsam in den Aufenthaltsraum der Death und setzt mich an meinen Platz, bevor Bepo mir etwas zumessen mitbrachte. ,,Weißt du wo Law ist?", mein Blick blieb an dem Mink hängen und ich bemerkte dass ihn irgendetwas bedrückte, auch wenn er es nicht zugeben wollte. ,,Nein, ich habe ihn heute Morgen auch noch nicht gesehen. Entschuldigung.", Bepo trat nervös von einem Bein aufs andere und versuchte bewusst unseren Blickkontakt zu vermeiden, also versuchte ich mich meinem Essen zu widmen. ,,Ist schon okey. Danke Bepo." Nachdem der Eisbär wieder verschwunden war, bemerkte ich erst das ich alleine am Tisch saß. Hatte ich wirklich so lange geschlafen?
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Nach meinem einsamen Essen entschied ich mich doch dazu meinen Captian aufzusuchen, auch wenn ich nicht vorhatte ihm von meiner Abreise zu erzählen, zumindest jetzt noch nicht. Ich würde ihn lediglich fragen, wie meine Chancen standen. Immerhin war er Arzt und solche Fälle nimmt er prinzipiell auch immer sehr professionell, doch irgendwie sprachen seine ausgedrückten Gefühle gestern, für das genaue Gegenteil. Also, vielleicht suchte ich ihn auch einfach nur auf, weil mein Herz wieder ein wenig mehr Hoffnung geschöpft hatte. Ich seufzte leise. Ihn und die Crew zu verlassen, wenn auch vielleicht nicht für immer, war die richtige Entscheidung. So musste ich ihn wenigstens beim nächsten Landgang nicht wieder mit irgendwelchem Frauen sehen, die soviel besser aussahen als ich.Am Ende des Gangs blieb ich erst noch ein paar Sekunden vor seiner Kajüte stehen, bevor ich leise klopfte. Ich wusste nicht wieso ich so nervös war, doch ich hatte einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. ,,Herein.", seine monotone Stimme war deutlich hinter der Holztür zu verstehen und ich versuchte ein letztes Mal tief durchzuatmen, ehe ich seine Kajütentür öffnete. ,,Law? Kann ich kurz mit dir reden?", die Tür fiel hinter mir wieder ins Schloss, bevor ich etwas verloren im Raum rumstand und nur den Rücken meines Captians betrachten konnte, welcher mir gegenüber am Schreibtisch saß. ,,Klar. Worum gehts?", er drehte sich Nichteinmal zu mir um, sondern fuhr sich nur durch die rabenschwarzen Haare. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Plüschmütze auf seinem Bett lag.
,,Wieso warst du nicht beim Essen?", ich biss mir schnell auf die Zunge. Toll, dass war eigentlich nicht das was ich fragen wollte, aber auch nicht der beste Weg um eine Konversation anzufangen. ,,Ich hatte keinen Hunger, ganz einfach. Wenn es nur das war, was du wissen wolltest, kannst du ja wieder gehen. Ich hatte das Gefühl, seine Ton war so scharf, wie die Klinge seines Schwertes selbst, doch ich versuchte standhaft zu bleiben. ,,Naja, also eigentlich... Eigentlich...", ein letztes Mal schluckte ich trocken und sah weiter auf die Kapuze seines Pullovers. ,,Wie stehen meine Chancen für eine Heilung?", ich sah wie er in seine Bewegung stoppte und sein Stuhl sich langsam zu mi drehte, doch auch wenn er es nun konnte, schaute er mich nicht an. ,,Wieso willst du das wissen?" Ja, wieso wollte ich das eigentlich wissen? ,,Ich...keine Ahnung, es hat mich einfach interessiert. Aber es ist behandelbar oder?", er nickte leicht und ich hatte das Gefühl als würde mir ein Stein vom Herzen fallen. ,,Ich werde dich aber nicht behandeln.", seine Worte durchschnitten die kurze Stille und meine Mund klappte auf. Bitte was?!
,,Aber...Aber wieso denn nicht? Law, du bist Chirug und der beste Arzt den ich kenne. Wenn einer eine Behandlungsmethode findet, dann du." ,,Und das fällt dir jetzt erst ein?", den Blick den er mir schenkte war eiskalt und ich hatte wirklich das Gefühl, mein Herz würde für eine Sekunde aussetzten. ,,Wie bitte?" ,,Na dein Gespräch gestern. Denkst du ich bin blöd oder was?!" Mein Mund blieb verschlossen und ich richtete meinen Blick auf den Boden. ,,Aber..." ,,Nein, kein aber! Ich denken du und deine Freunde haben gestern deutlich gemacht, dass das alles meine Schuld ist und dich lieber die Ärzte auf dem Schiff deines Zwillingsbruders behandeln sollten, als ich. So toll kann mein Medizinisches Können als nicht sein, spar dir das Schleimen also." Mittlerweile hatte sich Law erhoben und war mit lauter Stimme auf mich zugegangen, weswegen ich gezwungen war an die Kajütentür zurückzuweichen. ,,Es tut m...." ,,Spar dir das!", sein grauen Augen durchbohrten mich schon fast und ich verfluchte es, dass ich zu ihm hochschauen musste, jedoch war mein Kopf auch das einzige was ich noch bewegen konnte, denn der Rest wurde von meinem Captian gerade gegen das Holz der Tür gedrückt.
Würde er mich nicht gerade anschreien, wäre mir diese Situation wohl schon lange unangenehm, doch so hatte ich erst einmal andere Probleme.Schwer atmend stützte er sich mit einem Arm an der Wand ab und ich traute mich langsam wieder ordentlich zu atmen. Mein Blick huschte über sein Gesicht. ,,Law?", meine Stimme klang leise, doch ich wusste das ich nicht lauter reden musste, er hatte mich genau verstanden. ,,Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es sich anfühlt zu wissen, dass die Person, welche du liebst, verletzt ist und du selbst daran Schuld bist.", sein Gesichtsausdruck wich ins Traurige und zum erstenmal sah ich den wirklichen Mann, welcher mein Captian war. Ein einfacher 25-jähriger Mann, der seine Familie so wie seinen Ziehvater verloren hatte, und dessen einziges Ziel es war, seinen Mörder zu töten. ,,Law...", meine Augen füllten sich langsam mit Tränen und vorsichtig legte ich eine Hand an seine Wange. ,,Du bist nicht alleine, und das weißt du. Deine Crew..ich...würden dir bis ans Ende der Welt folgen, solange bis du alle deine Träume erfüllt hast.." ,,Nein. Du nicht!", sein Blick wurde wieder deutlicher und ich bildete mir ein, er würde sich kurz gegen meine Berührungen lehnen. ,,Du wirst zu deinem Bruder gehen. Lass dich von den Ärzten dort behandeln. Sie werden die gleichen Chancen einer Heilung bei dir hervorrufen können, wie ich es könnte." Ein trauriges Lächeln fand den Weg auf seine Lippen und er fuhr mir sanft durch die Haare. Mir fehlten die Worte.
,,Aber...warum?" ,,Du hattest dich schon entschieden, als du den Worten des Phönix zugestimmt hast. Ich werde es nicht weiter hinterfragen, und du auch nicht. Das hier wird nicht unser Ende sein, doch vielleicht ist es jetzt erst einmal besser, wenn wir getrennte Wege gehen." Die Tränen flossen langsam meine Wangen herab und ich konnte meinen Blick nicht von seinen Augen abwenden, also umspielte das gleiche traurige Lächeln meine Lippen. Ich verstand was er meinte. ,,Versprich, dass du auf mich wartest." ,,Versprochen", sein Lächeln wurde Ein wenig ehrlicher und er küsste mich sanft. Mein Kopf setzte aus und ich krallte mich mit einer Hand in seine Haare.
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Die Zeiten danach waren hart. Während Law und ich die letzten 24 Stunden noch gemeinsam nutzen, wurde ich am nächsten Tag schon von Marco abgeholt und zurück zu meinem Bruder gebracht. So tränenreich auch der Abschied bei der Heartpiratenbande war, desto fröhlicher war er es bei meinem Zwillingsbruder.Doch trotzenalldem saß ich nun 2 Jahre später hier, auf dem Rücken von Chopper, und auf dem Weg zu den Ruinen des Schloss Odens. Der Tod meines Bruders hatte mich schwer getroffen und so wurde Marco zur letzten Stütze in meinem Leben, doch als die Insel Zou angegriffen und der Katzenmink Nekomamushi ihn aufsuchte, entschied ich mich dazu meinen anderen Bruder Ruffy zu begleiten und zu Law zurückzukehren. Ich bin ehrlich, mich mit Big Mom anzulegen und auf dem Weg nach Wano Kuni fast zu ertrinken, stand nicht auf meinem Plan, doch so etwas chaotisches ist man einfach gewöhnt, wenn man schon länger in der Gesellschaft meines kleinen Bruders lebt. Trotzdem hatte es Marco, mit der Hilfe seiner Teufelskräfte, über die letzten Monate geschafft, meinen Herzfehler zu korrigieren, sodass ich wieder normal leben konnte. Auf meinen Rückkehr zu Law freute ich mich also umso mehr, denn ich wusste das er stärker geworden war und Doflamingo zum Glück Geschichte war, doch mich beschlich auch die Angst wie nun unser Verhältnis sein würde.
Von der Gruppe angekoppelt saß ich auf dem höchsten Punkt der Ruine und lies meinen Blick über die Landschaft streifen, ehe ich spürte wie sich jemand neben mich setzte. Als ich den Schwarzhaarigen neben mir erblickte, musste ich fast grinsen, denn er sah noch besser aus als ich es in Erinnerung hatte und das erinnerte mich wieder an alles, weswegen ich diesen Mann liebte und auch nie damit aufgehört hat. ,,Ist es so wie du es dir vorgestellt hast?" ich wendet meinen Blick nicht von seinem Seitenprofil ab und beobachtete, wie er sich über die Lippen leckte ehe er Antwortete. ,,Unser Wiedersehen? E ist definitiv besser, als ich es mir je vorgestellt habe.", er drehte lächelnd seinen Kopf zu mir, bevor er eine Hand unter mein Kinn legte und mich sanft küsste. Hinter uns ging die Sonne unter und ich hörte wie Sanji Ruffy durch den Wald jagte, doch das war mir alles egal.
Ich war bei ihm. Das war der Ort, wo ich hingehörte.
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Anime Oneshot
Short StoryAnime Oneshots :) Start: 2019 End: - Last Upgrade: 02.2023 Slow Upgrades Character x reader Character x character