Die Überraschung (Katsuki & Izuku)

(3)

Katsuki POV

Ich saß neben Kirishima in einer Bar, als Deku mir das Bild aus der Badewanne schickte. Es waren noch andere unserer Freunde hier, die auf der Tanzfläche hinter uns tanzten und sich gegenseitig filmten. Doch war mir das egal. Denn was mich mehr interessierte war die Tatsache, dass der Griff um die Bierflasche stärker und meine Hose enger wurde, als ich daran dachte, wie er gerade in der Badewanne saß. Dann zog ich meine Unterlippe zwischen die Zähne und biss leicht drauf.

Ich vermisse dich.

Meine Güte, er wusste gar nicht wie sehr ich ihn vermisste. Seit gefühlten Jahren konnte ich ihn nicht mehr richtig spüren und das machte mich wahnsinnig. „Bro, warum bist du nicht bei deinem Ehemann?" fragte mich mein bester Freund. Er hatte schon einige Drinks intus und konnte nicht mehr klar denken. „Weil du mich dazu gedrängt hast, mit dir ein Bier trinken zu gehen. Du hast mir doch vorgeworfen, ich mache zu wenig mit dir", erwiderte ich schwach. Natürlich wollte ich bei ihm sein, ich liebte ihn mehr als alles andere in meinem Leben. Deshalb arbeitete ich so viel für ihn. Und ich hoffte so sehr, dass ihm meine Überraschung gefallen wird. Seit Monaten riss ich mir den Arsch dafür auf, kam jeden Tag müde heim. Mir war inzwischen so gut wie alles egal, solange ich es endlich schaffte, die Überraschung fertig zu stellen. Deku sollte all das zurückbekommen, was er mir jeden Tag gab. Wir kannten uns seit Kindertagen und haben eine schwere Zeit zusammen gehabt. Dunkle Erinnerungen durchfluteten mich, als ich an die Zeit in der Mittelschule zurückdachte, in der ich ihn gemobbt hatte. Nur weil ich zu feige war, mir meine Gefühle zu ihm einzugestehen. Um die Bilder loszuwerden, trank ich von meinem Bier. „Ich glaube du weißt nicht, was ich gemeint habe. Er ist dein Ehemann-" „Du weißt genau warum" unterbrach ich ihn. Es herrschten einige Minuten Stille. „Doch bist trotzdem bei mir", fing er an. „Es ist Samstagabend und du bist hier bei mir, anstatt bei deinem Mann." Er trank noch einen Schluck und drehte sich schließlich zu mir um. Ich schaute ihn von der Seite an und wollte gerade etwas erwidern, als er plötzlich mein Gesicht nahm und seine Lippen gegen meine presste. Ich riss erschrocken die Augen auf und stieß ihn von mir. „Was zur Hölle sollte das denn werden?" „Ich mag dich sehr Katsuki. Schon sehr lange und ich wollte es dir immer sagen, aber ich wusste nicht, wie du reagieren würdest." „Und dann küsst du mich einfach? Ich bin verheiratet und ich liebe Izuku!" „Ja, natürlich. Es tut mir leid" erwiderte er traurig und schaute betrübt zu Boden. Schnell stand ich auf und verließ die Bar.

Ich war noch immer aufgebracht, als ich die Tür unseres Hauses öffnete. Zu viele Gedanken schwirrten mir im Kopf herum, die ich nicht schaffte loszuwerden. Zur Ablenkung setzte ich mich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Deku hatte mich wohl nicht bemerkt, oder er schlief schon. Trotzdem bekam ich bei dem Gedanken ein mulmiges Gefühl. Als hätte ich etwas Wichtiges vergessen. Nach einiger Zeit fielen mir die Augen zu.

Mein Kopf schreckte hoch und plötzlich war ich wieder wach. Mein Nacken schmerzte und ich wollte endlich aus meinen Klamotten heraus, weshalb ich den TV ausschaltete und ins Schlafzimmer schlich. Das Bett war leer und sah unberührt aus. Eigentlich sollte es mich beunruhigen, doch konnte ich vor Müdigkeit keinen klaren Gedanken mehr fassen und schlief sofort ein, als ich mich unter die Decke legte. Irgendwas hatte ich übersehen.