Erstes Treffen

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Das erste Mal sah ich dich in der großen Halle.

Alle Schüler standen zusammen, waren nervös und schauten sich um.

Du nicht. Du warst ganz cool, hast dich lässig mit deinen Freunden unterhalten und die meiste Zeit über gelächelt. Ich habe dich  dafür ein bisschen bewundert.

Mein Name wurde aufgerufen, ich saß vorne und dein Lächeln war verschwunden. Ich habe es deiner wachsenden Nervosität zugeschrieben, erst viel später verstanden, was es wirklich zu bedeuten hatte.

Natürlich habe ich gehofft, dass du dich zu uns setzen würdest und wir zu Freunden werden.

Das Schicksal hatte anderes mit uns vor.

Auch, als du am anderen Ende der Halle deinen Platz gefunden hattest, konnte ich nicht aufhören, dich anzustarren. Ich war wie besessen von deinem Anblick.

Wieso ? Ja, das ist eine sehr gute Frage.

Die anderen unterhielten sich über alles Mögliche. Quidditch,  ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht mal was das ist, Gemeinschaftsräume und Essen.

Aber ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden.

Erst, nachdem ich mehrfach von einem der älteren Schüler angesprochen wurde, fing ich an zu essen und die anderen auszufragen.

Mein Blick ? Richtig, der hing allein an dir.

Und einer der Schüler, heute weiß ich, dass es Dean war, der folgte meinem Blick und erklärte dich mir. Ich weiß noch genau, was er zu mir sagte.

,,Draco Malfoy".

Und ich habe mich furchtbar erschrocken, weil er mich ansprach und weil er meinem Blick gefolgt hat und weil ich jetzt seinen Namen wusste. Und Dean sprach weiter.

,,Er ist faszinierend. Ziemlich reich, und seine Eltern haben  Einfluss. Waren früher Todesser, aber nachdem Voldemort aufgehalten wurde, haben die sich irgendwie rein gewaschen. Sind jetzt ziemlich beliebt und angesehen. So kann es gehen im Leben".

Und ich konnte meinen Blick von dir lösen und unterhielt mich weiter mit Dean. In ihm habe ich, gleich nach Ron,  meinen ersten Freund in Hogwarts gefunden, dank dir.

Er erzählte mir von seinem Bruder, durch den er alles über die Malfoys wusste. Überraschenderweise kannte er auch meinen Namen schon, weil ich der Junge war, der lebt.

Und während er so erzählte, da lag mein Blick dann plötzlich wieder auf dir. Und du hast gelacht und mit deinem Sitznachbarn gesprochen. Und dann hast du plötzlich mich angeschaut, für mich hat die Welt für eine Sekunde angehalten, und dein Lächeln verschwand.

Ich habe nicht verstanden, wieso du mich so ernst gemustert hast.

Aber woher denn auch ? Erzähle mir, woher hätte ich das wissen sollen ?

Du hast mir Vorwürfe gemacht, mich ausgeschlossen und beleidigt. Und ich habe dir verziehen, wir wissen beide wieso. Aber den Grund, den kannte ich damals nicht.

Und du hast mir wehgetan. Wer hätte das übersehen können ?

Und trotzdem, ich habe dir verziehen.

Drarry OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt