Andreas' Sicht
Als ich nach unserer Show in Hannover wieder Backstage ging freute ich mich schon darauf Jules Stimme zu hören. Seitdem ich sie in Schweden besucht hatte verging kein Tag an dem wir nicht telefonierten. Ich vermisste sie wirklich sehr und die Tatsache, dass es noch vier Wochen dauern würde, bis sie wieder bei mir war machte mich nahezu verrückt. Ich war mir nun mehr als sicher, dass ich mit ihr zusammen sein wollte. Ich brauchte sie und wenn sie endlich wieder bei mir war, dann würde ich sie nicht mehr gehen lassen.
Grinsend beobachtet Chris mich, während er Henry in seinen Arm schaukelte und ich gab dem Kleinen einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mich auf das Sofa fallen ließ und mein Handy aus der Hosentasche zog. „Christian, hast du ihn schon wieder auf dem Arm?" hörte ich Greta, die gerade in unsere Garderobe kam und als mein Bruder sie unschuldig ansah, lachte ich laut drauf los, ehe ich Jules Nummer wählte und darauf wartete, dass sie abnahm. Anders als sonst tutete es einige Male und verwirrt nahm ich mein Handy vom Ohr, um sicher zu gehen, dass ich die richtige Nummer gewählt hatte. Doch auf dem Display stand groß „Jule" und verwundert hielt ich mir das Handy wieder ans Ohr. So lange, bis die Mailbox dran ging und dann legte ich verwirrt auf. „Geht sie nicht dran?" frage Chris verwundert, aber mit einem schelmischen Grinsen und verwirrt schüttelte ich den Kopf. „Nee.. komisch" befand ich und versuchte es gleich noch Mal, doch hatte ich wieder keinen Erfolg. „Sie geht nicht dran" stellte ich dann überflüssiger Weise fest und Chris legte grinsend den Kopf schief. „Sehr lustig, Bruder" meinte ich und legte mein Handy frustriert auf den Tisch vor mir. Jule ging sonst immer dran und ich hatte mich den ganzen Tag schon darauf gefreut ihre Stimme zu hören. Dass sie jetzt nicht dran ging war für mich tatsächlich wie ein kleiner Schlag in die Magengegend, vor allem da ich auch noch das glücklichste Paar der Welt mit ihrem Nachwuchs bei mir in der Garderobe hatte. Als dann mein Handy auf dem Tisch blinkte, fuhr ich schlagartig hoch und schaute nach, wer geschrieben hatte. Doch war es nur mein Bruder, der auf Grund meine Reaktion laut lachte. „Sie ist hier" las ich und sah ihn verwirrt an. „Was meinst du mit sie ist hier?!" fragte ich mit zusammengekniffenen Augen und das Grinsen von meinem Bruder wurde nur noch breiter. „Sie ist hier" wiederholte er noch ein Mal ganz langsam und deutete mit dem Kopf auf die Türe, da er immer noch Henry in seinem Arm hatte.
Und dann sprang ich auf und sprintete so schnell zur Türe, dass ich über meine eigenen Füße stolperte und mich gerade so am Türgriff abfangen konnte. Chris' Lachen nahm ich schon gar nicht mehr wahr, denn als ich die Türe öffnete traute ich meinen Augen kaum. Vor mir stand Jule, in einem blauen Sommerkleid und grinste mich einfach nur an. Perplex ließ ich die Türe los und hielt für einen Moment unbemerkt die Luft an. „Du bist hier" sagte ich, so als müsste ich es mir selber noch ein Mal erklären und Jule nickte schnell, während sie sich auf die Unterlippe biss. „Du hast mich wieder" sagte sie leise und dann ging ich einen Schritt auf sie zu, um sie feste in meine Arme zu schließen. Während ich meinen Griff um sie verstärkte, hob ich sie ein Mal kurz hoch, was sie leise lachen ließ und überglücklich löste ich mich ein wenig von ihr, um ihr in die Augen zu sehen. „Ich liebe dich, weißt du das?" fragte ich, während ich ihr Gesicht in beide Hände nahm und Jule nickte grinsend, ehe ich endlich unsere Lippen miteinander verschloss. Als wir uns voneinander lösten spürte ich ihre Hände an meiner Hüfte und glücklich grinste sie mich an. „Ich liebe dich auch" sagte sie, bevor ich sie erneut küsste und mich daraufhin nur schwer von ihr lösen konnte. Ich hatte schon längst alles um uns herum vergessen, doch als Jule an mir vorbei sah und ich ihre funkelnden Augen entdeckte wusste ich, dass sie wohl Greta und Henry gesehen haben musste. „Och Gott ist der klein.." bestätigte sie dann meine Vermutung, ehe sie meine Hüfte los ließ und auf Chris zuging. „Hey Jule, na wie gehts? Was war so los in den elf Monaten die wir uns nicht gesehen haben?" sprudelte Chris amüsiert drauf los, wohl wissend, dass er gerade komplett ignoriert wurde. „Baby.." sagte Jule und fuhr dem kleinen Henry vorsichtig über die Wange, während Chris mich nur Augenbrauen wackelnd ansah und ich leise lachte. „Hey" grinste Jule dann Chris an und er erwiderte ein keckes „Hey" ehe er auf Henry deutete und Jule kräftig nickte. „Oh ja, bitte" meinte sie und kurz darauf lag Henry in den Armen meiner Freundin, die ihn nicht aus den Augen ließ. Als kurz darauf Greta zu ihr kam waren wir Männer, jedenfalls diejenigen von uns, die älter als ein paar Monate waren, abgeschrieben und grinsend beobachteten wir unsere Frauen. „Jetzt ist alles perfekt" meinte Chris und legte den Arm um meine Schulter. Und auch wenn ich meinem Bruder ungerne Recht gab - in diesem Falle tat es definitiv sehr gerne.
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Nur noch ein Kapitel & dann ist die Geschichte zu Ende erzählt. 🥰
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