Fertig umgezogen und zusammengepackt trat ich aus dem Vereins- Gebäude in die kühle Dezemberluft. Der Parkplatz vor dem Hauptgebäude war nur spärlich beleuchtet und es war wunderschön dunkel und still. Ich atmete tief ein und sah nach oben zu den Sternen, die hier außerhalb der Stadt ziemlich gut zu sehen waren. Beim Ausatmen bildete sich eine kleine Wolke vor meinem Gesicht, so kalt war es schon in Europa. Endlich hatte ich ein bisschen Zeit für mich...das war mein letzter Job für dieses Jahr gewesen. Die letzten Wochen war ich jeden zweiten oder dritten Tag in einem anderen Land, oder sogar auf einem anderen Kontinent. Ich war nie länger als drei Nächte in einem Hotel geblieben und zu Hause war ich schon seit Monaten nicht mehr gewesen.
Bei dem Gedanken an zu Hause bekam ich direkt Heimweh, ich vermisste meinen Geburtsort und Heimatstadt Rio de Janeiro...Aber noch viel mehr vermisste ich meine Familie. Denn egal wie oft wir in der letzten Zeit telefoniert oder ge-Face-Timed hatten, ging mir ihre Nähe unglaublich ab. Die immer viel zu festen Umarmungen meiner Mutter, die feuchten Schmatzer meines Vaters und die schlechten Scherze meines Bruders. Ich begann zu schmunzeln...Meinen Bruder vermisste ich vermutlich sogar am meisten, was Sinn machte, denn er war mein Zwilling und die Person, die mir von allen auf der Welt am nächsten stand. Er hatte mich bis jetzt durch jede einzelne Lebensphase begleitet, war immer hinter mir gestanden und war sogar in unseren schlimmsten Feindesphasen mein bester Freund gewesen. Er war auch die einzige Person, die von Neymar's und meinem Kuss damals wusste.
Ich wurde von dem Zwischen der Schiebetüren aus meinen Gedanken gerissen und drehte mich erwartungsvoll um.
,,Soph, Dina und ich gehen noch was Essen. Kommst du alleine mit Ziza klar?'' verabschiedete Jo sich von mir, der einen Arm um Dina gelegt hatte und grade ebenfalls aus dem Gebäude kam, gefolgt von einigen Spielern. Aber keinem Neymar...
Ich nickte und setzte ein mattes Lächeln auf. Ich war nach diesem durchaus langen Tag einfach wirklich schon extrem erledigt... ,,Viel Spaß euch, ich hab eh noch was vor.'' Jo sah mich fragend an, interessierte sich aber nicht weiter dafür. Was gut war, ich würde ihm morgen in Ruhe alles erzählen- wenn es wirklich etwas zu erzählen gab und wenn wir die Zeit dafür hatten.Er winkte Ziza zu uns, der ein paar Meter entfernt von uns auftauchte und mir sofort meine Taschen abnahm, in der sich Trikots und Autogramme von der Mannschaft für meine Familie, eigentlich ausschließlich für meinen Bruder befanden. Die kleine Prinzessin würde ausrasten vor Freude....
Ziza hatte während des gesamten Shootings im Wagen gewartet, was er bei jedem Job machte. Er und ich redeten nicht sonderlich viel, trotzdem verstanden wir uns gut. Ich vertraute ihm blind, was denke ich angesichts der Tatsache, dass er mein Leben in seinen Händen trug, das Wichtigste war.
,,Sophie hat anscheinend noch was vor, aber ich mach jetzt Feierabend, ok?'' meinte Jo, Ziza nickte und warf mir ein kurzes Lächeln zu, was ich erwiderte. ,,Dann bringe ich Sie jetzt in Ihr Hotel, Miss Lancaster.'' ich sah kurz zu Jo und schluckte. ,,Ähm...ich hab allein noch was vor.'' lächelte ich Ziza unsicher an, der wieder nickte. ,,Dann fahre ich Ihr Gepäck schon mal ins Hotel und checke für Sie ein. Ich bin jederzeit erreichbar, wenn Sie mich brauchen.'' informierte er mich und drehte sich nach meiner stummen Zustimmung wieder um.,,Na gut, dann bis morgen. Meld dich, wenn du im Hotel bist.'' drückte Jo mich zum Abschied. ,,Ja, Dad.'' rollte ich mit den Augen und sah zu Dina, die mich auch noch einmal kurz drückte. ,,Hat mich wirklich gefreut, dich kennengelernt zu haben, ich bin mir sicher die Jungs werden in 10 Jahren noch von dir schwärmen.'' lachte sie und schmiegte sich wieder an Jo. Wann genau war das zwischen den beiden eigentlich passiert...? Ich beschloss nicht weiter über sie nachzudenken, da es mich nichts anging und ich es eigentlich auch nicht wissen wollte.
,,Na hoffentlich.'' lachte ich dann und winkte den beiden hinterher, die in Dinas Wagen stiegen. Okay, vielleicht wollte ich es doch wissen.
,,Ciao, Sophie. War echt toll dich kennenzulernen, vielleicht sieht man sich ja nochmal.'' kam es plötzlich von hinten von Kylian, zu dem ich mich überrascht umdrehte und dann breit angrinste.
,,Hat mich auch sehr gefreut. Und vielleicht schaff ich es ja zu eurem nächsten Spiel.'' grinste ich. ,,Cool, dann- bis dann.'' drückte auch er mich kurz und verschwand zu seinem Wagen. Genau in der Sekunde öffneten sich die Glastüren wieder und Neymar kam mit den restlichen Spielern raus.
DU LIEST GERADE
Eu te amo (Neymar FF)
FanfictionVor zwei Jahren hat die Karriere des jungen Models Sophie Lancaster erst so richtig begonnen und seitdem wird sie ständig von den bekanntesten Marken gebucht. Doch was wenn sie bei einem Shooting auf den charmanten, verdammt heißen und berühmten Fu...