Lonely Hearts [Dramione-Fanfiction]

Kapitel 1

Hey, hier ist das erste Kapitel :D Ich hoffe es gefällt euch, auch, wenn noch nicht viel passiert ^^

Liebe Grüße <3

Hermine's Schritte hallten über den leeren Korridor. An den Wänden hingen Fackeln und ließen den Gang in orangenen Licht flackern. Noch immer konnte sie die Auswirkungen des Krieges erkennen. Die abgewetzten Wände, der abgetretene Steinboden, der zum Teil noch beschädigt war. Die Portraits die teilweise noch nicht an ihren gewohnten Platz zurückgekehrt waren.

Hermine hatte ihre Bücher unter den linken Arm geklemmt. Ihre Haare flogen nach hinten, durch die beträchtliche Geschwindigkeit, mit der sie durch Hogwarts eilte. Sie hatte ihre lange Mähne nur mit einer einfachen Spange zurück gehalten, sodass es natürlich wirkte. Die Hogwarts-Uniform, mit dem Gryffindor-Wappen, kam ihr so vertraut vor, obwohl sie sie erst seit wenigen Tagen wieder trug. Tatsächlich waren zwei Jahre vergangen, als sie das letzte Mal in dem Gewand durch Hogwarts eilte. Ihr letztes, ihr Siebtes Jahr, hatte sie zusammen mit Harry und Ron, auf der Suche nach Horkruxen Voldemort's und der Schlacht gegen Todesser verbracht. Es hatte ihre Kraft ausgelaugt, sie Mühe gekostet und auch ihre Beziehung mit Ron hatte viel durchmachen müssen. Doch nun war sie wieder hier, um ihr Siebtes Jahr in Hogwarts nachzuholen. Alle diejenigen, die wollten, konnten zurückkehren und noch ein Jahr lernen, bevor sie in das harte Berufsleben mussten. Mehr als zwei Drittel der ehemaligen Siebtklässler hatten sich dazu entschieden.

So waren dieses Jahr noch mehr Schüler als sonst in Hogwarts. Aber dennoch, herrschte keine strenge Kontrolle. Viel mehr waren alle lockerer, ja fast, entspannt. Die Lehrer waren im letzten Jahr ebenfalls an die Grenzen ihrer Kräfte gegangen und so ließ selbst Professor McGonnagal etwas nach. Nicht das es Hermine etwas ausmachte - viel mehr malte sie sich schon die vielen Stunden aus, in denen sie bis tief in die Nacht im Gryffindor-Gemeinschaftsraum sitzen, lesen, Kürbissaft und heißen Tee trinken, konnte. Außerdem konnten sie und Ron ihre Beziehung etwas auffrischen. Sie würde Zeit mit Harry verbringen, zusammen mit Luna lernen und mit Ginny kichernde Mädchengespräche führen. Ja, dieses Jahr würde alles perfekt werden, da war sich Hermine sicher.

So sicher wie sie diesen Gang herunter lief, leicht abwesend ihr bekannte Schüler grüßte und in einen Hopser lauf verfiel. Sie ging über die Treppen, Richtung Gryffindor-Quartier. Nicht mal mehr nach vorne sehen musste sie, sie kannte den Weg schließlich auswendig.

"Hermine. Meine Liebe." Die Gryffindor kam vor dem Portrait der fetten Dame zum Stehen. Hermine lächelte.

"Zitronendrops.", sagte Hermine lächelnd. Es war Harry's Idee gewesen, das Passwort Dumbledore's, als Passwort für die Gryffindors zu nehmen.

"Schönen Abend noch.", grunzte die Dame und machte den Weg frei zum Gemeinschaftsraum. Niemand befand sich drinnen. Es war schon nach halb Zwölf und vermutlich alle schliefen schon. Niemand war mehr unterwegs gewesen, wie Hermine.

Hermine ging zu der Treppe die in den Mädchenschlafsaaltrakt führte und stieg dann nach oben in dem ersten Stock. Die dritte Türe von rechts, im ersten Stock ist ihr Zimmer. Hermine öffnet die Türe und versucht mit ihrem Rücken diese aufzudrücken um in den Raum zu schlüpfen.

"Mine! Warte mal, ich helfe dir." Nur zu gut kannte Hermine diese Stimme. Und erst der dazugehörende feuerrote Haarschopf der ihr wirbelnd die Türe öffnete. Ginny grinste ihre Freundin an, als diese an ihr vorbei ging und erstmal die Bücher auf ihrer Kommode drapierte. Die Weasley sah älter aus, als vor einem Jahr. Sie war gewachsen, hatte Muskeln zugelegt und war nicht mehr Ron's kleine Schwester, die man beschützen musste. Sie hatte gelernt sich selbst zu verteidigen und zu kämpfen. Ihre einzige Lebensenergie in der dunklen Zeit, war Harry. Hermine wollte sich nicht ausmalen wie Ginny ohne ihn ausgesehen hätte.

"Danke Gin.", murmelte Hermine und beäugte den leicht wackeligen Stapel Bücher skeptisch. Hergott! Sie hatte ja so viel zum Nachlernen!

"Gerne." Ginny schwang sich auf ihr weiches Bett und sah ihre Freundin an.

"Echt, Mine, ich versteh nicht, warum du jetzt schon wieder lernen willst!", sagte die Weasley. "Das müssen wir doch noch das ganze Jahr lang."

Hermine setzte sich zu ihr, wuschelte ihr durch die Haare und grinste. "Damit du jemanden hast, der dir deine Hausaufgaben machen kann."

Ginny würde dieses Jahr zusammen mit ihr, Harry und Ron in eine Klasse gehen. Ginny konnte ihr sechstes Jahr in den Ferien abschließen (natürlich mit Hermine's Hilfe) und so machte sie mit anderen fleißigen Gleichaltrigen, zusammen mit den Wiederholern das 7. Schuljahr.

"Stimmt." Sie grinste. Dann wurde sie ernst. "Aber Mine, du bist auch noch Schulsprecherin. Wird dir das nicht zu viel?"

Hermine winkte ab. "Ach was."

Sie war zur Schulsprecherin nicht ohne Grund gekürt worden. Es gab zwei, wie jedes Jahr. Doch dieses Mal sollte nur jemand Schulsprecher werden, der sich mehr als sehr gut in Hogwarts auskannte, und auch beim Kampf geholfen hatte. Zurzeit wusste Hermine noch nicht, wer der männliche Sprecher war. Vielleicht war es ja Harry oder Ron oder Neville. Aber sie glaubte nicht. Zwei Gryffindors? Die Slytherins würden rebellieren. Sie musste sich wohl noch bis morgen gedulden müssen, wo die erste Schulsprecher- und Vertrauensschüler-Versammlung war.

"Bei Merlin! Wenn du vor Anstrengung umkippst, weist du ich hatte Recht!" Ginny kicherte leise. "Ich geh mich mal fertig machen. Kommst du mit?"

Geistesabwesend nickte Hermine leicht und erhob sich dann nach ihrer Freundin um im Badezimmer zu verschwinden.

Was, wenn Ginny Recht hatte und es ihr einfach zu viel wurde?

Ach, Quatsch! Sie war mit Todessern fertiggeworden. Hatte an Harry's Seite gegen den dunkelsten Magier aller Zeiten gekämpft. Horkruxe zerstört. War im Ministerium eingebrochen. Auf Testralen geritten. Und mehr. Sie hatte wohl gleich nach Harry die meisten Schulregeln gebrochen! Und jetzt. Jetzt hatte sie Angst davor an Überanstrengung bewusstlos zu werden!

Kopfschüttelnd kam sie aus dem Bad, frisch gewaschen, und schlüpfte aus ihrer Uniform um sich kurz darauf ihr Nachthemd überzustülpen.

Hermine krabbelte unter ihre Decke.

"Nacht, Gin.", sagte sie.

"Nacht, Mine.", gab Ginny zurück und erlosch das Licht.

Hermine drehte sich zu Seite und starrte gebannt in die Dunkelheit.

Sie machte sich zu viele Sorgen. Viel zu viele.

Sie schaffte das. Sie war Hermine Granger!

Doch auch, als sie in den Schlaf sank, wirbelten ihr noch immer wirre Gedanken durch den Kopf.