Kapitel 2

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Kapitel 2

"Ich verstehe nicht, wie du so motiviert sein kannst. Sag mir deinem Trick, Hermine!"

Zusammen mit Harry, Ron, Ginny, Luna und Neville ging Hermine am Ende des ersten Tages, der zwar noch ohne richtigen Unterricht war, zurück zum Griffindorgemeinschaftsraum. Der Tag war gefüllt gewesen mit Essen, sich mit neuen Schülern unterhalten, sich vorstellen, sich den neuen Lehrern vorstellen und ähnlichem draufgegangen. Da Harry der Retter war, wurde die kleine Gruppe des Öfteren aufgehalten. Auch die weitern Fünf waren nicht gerade unbekannt. Ginny war schließlich seine Freundin, Ron sein bester Freund ebenso Hermine. Luna half in der ersten Reihe gegen die Todesser zu kämpfen und Neville hatte eine Killerschlage getötet. Nein, sie waren allesamt definitiv nicht unbekannt.

"Da gibt’s keinen Trick. Und selbst wenn, würde ich ihn zuerst auf ein Patent anmelden lassen.", sagte Hermine lachend und knuffte Ginny in die Seite. Kichernd sprang die Weasley einige Zentimeter von ihrer Freundin weg. Um gleich sich gleich darauf in einer innigen Umarmung mit Harry zu befinden.

Grinsend drückte er der Rotschopf einen Kuss auf die Wange. "Du schaffst das schon Gin."

"Nicht, wenn du mich immer so ablenkst! Bei Merlin, das wird schwer dieses Jahr. Zusammen mit Harry in einer Klasse! Ich werde mich nie konzentrieren können!", murrte Ginny und wand sich aus den Armen ihres Freundes. Harry begann zu lachen, während Ginny demonstrativ weiter weg von ihm ging. Hermine fand die beiden einfach nur süß zusammen. Und sie taten einander gut.

"Mine" Neville holte auf und ging nun neben Hermine. "Weißt du schon wer zweiter Schulsprecher ist?"

Sie seufzte. "Nein. Ich werde es wohl er heute bei der Versammlung herausfinden."

Sie sah auf die kleine Armbanduhr, diejenige, die sie von Ron nach dem Krieg geschenkt bekommen hatte. Es war eine filligrane, mit Ranken verzierte Uhr, deren Ziffernblatt rosa schimmerte. Ein handgefertigtes Einzelstück, das ihr sehr viel bedeutete.

"Ich muss mich beeilen. Sie fängt in einer halben Stunde an, in dem kleinen Raum hinter der großen Halle an." Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. "Leute? Ich muss euch jetzt alleine lassen. Die Versammlung ruft."

Von Ginny und Harry kam ein lachendes "Okay." Da sie gerade dabei waren sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Neville nickte lächelnd und drückte Hermine kurz.

"Bis dann, Mine." Ron kam auf sie zu. In dem letzten Jahr hatte er Muskeln zugelegt, sich die Haare gekürzt, und nun trug er die Schuluniform nicht mehr strikt nach den Regeln, sondern hatte seine Krawatte locker lässig umgebunden. Er kam auch viel leichter daher, nicht so verkrampft und plump wie vor wenigen Jahren. Er sah gut aus, männlich.

Hermine stellte sich auf die Zehenspitzen und stahl sich einen kurzen Kuss. Jedes Mal, wenn sie sich küssten, stand sie unter Strom, sie bekam eine Gänsehaut und schauderte leicht. Auch das hatte Ron gelernt. Doch dieses Mal war es anders, sie war froh darüber, als der Kuss endete.

Als sie ihn losließ lächelte sie. "Bis dann."

Dann drehte Hermine sich um, und bog leichten Schrittes bei dem Korridor links ab.

Sie ließ die kleine Gruppe hinter sich.

Hermine durchquerte lächelnd die Große Halle. Die Tische wurden gerade von den Hauselfen Hogwarts gedeckt. Genau verteilten sie Besteck, Teller, Becher und Servietten nebeneinander. Das Gedeck glänzte Silber für due Slytherins, golden für die Gryffindors, schwarz für Hufflepuff und für Ravenclaw gab es bronzene Teller und Besteck. Es war das Festgedeck der Schule. Professor McGonnagal ließ es nur für besondere Feierlichkeiten decken lassen, dass hatte sie Hermine verraten. Heute war der letzte Abend, bevor das richtige neue Schuljahr beginnen sollte und schon die ganze Zeit die sie hier war, wurde darüber getuschelt, welche neuen Lehrer nach Hogwarts kommen sollten. Natürlich wusste Hermine schon einige. Es war ihre Pflicht, als Schulsprecherin, einige der Lehrer zu begrüßen. Manche andere hatte wohl der Schulsprecher schon willkommen geheißen.

Hermine näherte sich langsam der Türe, hinter der das Treffen stattfinden sollte. Nur die beiden Schulsprecher, die Vertrauensschüler und Hauslehrer (wobei diese dann gingen) waren dazu eingeladen.

Selbstbewusst klopfte sie an der schweren Holztüre und schritt dann, ohne auf eine Antwort zu warten, durch durch einen Spalt. Sie hob den Kopf an, um größer und autoritärer zu wirken, was allerdings nicht nötig war.

In dem kleinem Raum stand in der Mitte ein großer runder Tisch, auf dem ein Kerzenhalter brannte. Auf der linken Seite befand sich ein Kamin, in dem ein kleines Feuer knisterte.

Der Tisch war schon gefüllt. Nur noch zwei Plätze waren frei. Zwei Stühle, die einen samtroten Bezug hatten, den andere nicht bekamen.

Er muss für die Schulsprecher sein, dachte Hermine logisch. Alle anderen Schüler und Schülerinnen waren ein oder zwei Jahre jünger als sie selbst, und bei manchen konnte sie die altbekannte Vertrauensschülerbrosche glitzern sehen. Auch erkannte sie Flitwick hinter zwei Ravenclaw-Schülern sehen. Professor Slughorn flänzte sich auf einem Stuhl hinter den beiden Slytherin-Vertrauenschülern herum, wobei einer Blaise Zabini war, was Hermine wunderte. War er nicht schon zu alt dafür?

Professor Sprout redete gerade mit ihren beiden Schützlingen, und Professor McGonagal stand mit verschränkten Armen hinter den beiden freien Sesseln. Als sie Hermine erblickte hellte sich ihre Mine auf.

"Miss Granger, wie gut das Sie jetzt hier sind. Dann müssen wir nur noch auf ihren Kollegen warten." Die Professorin, die zeitgleich Schulleiterin ist, zeigte auf die beiden freien Plätze. "Setzen Sie sich bitte."

Hermine nickte brav und ließ sich mehr oder weniger plum auf ihren zugewisenen Platz fallen. Eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht, die sie schnell wegstricht. Gerade als sie sich die anderen Gesichter ansehen wollte, ging die Türe erneut auf.

Hermine stieß die Luft aus ihren Lungen. Warum war sie nicht eher drauf kommen können? Jemand, der Hogwarts wie seine Westentasche kennt. Jemand der im Krieg geholfen hat. Kein Gryffindor, wegen den Slytherin. Jemand, der Autorität beweist und hart durchgreifen kann. Jemand, der wie Hermine intelligent ist, um Pläne durchzudenken.

Sie war so dumm. So dumm. Sie hätte es schon eher wissen müssen.

Mit selbstbewussten Schritten, erhobenen Hauptes betritt der zweite Schulsprecher den Raum. Die aschblonden Haare waren kürzer, die grauen Augen stechender und kälter. Die Körperhaltung arroganter, die Muskeln mehr. Die Haut blasser, das Grinsen dreckiger, denn je.

Der Eisprinz von Slytherin.

Draco Malfoy.

Lonely Hearts [Dramione-Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt