❧einundzwanzig

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Julian und ich haben in den letzten zwei Wochen viel geschrieben. Er hat mir ständig von seinem Trip in Seattle berichtet und anschließend noch von dem Trainingslager in der Schweiz.

Ich wiederum habe ihm nur von der stressigen Uni und teilweise von meiner Arbeit im Cafè erzählt. Und obwohl ich grundsätzlich kein Fußball gucke, habe ich ihm versprochen mir den Supercup anzuschauen, wobei er zwar leider nicht spielen kann, aufgrund von Adduktoren Problemen, aber er hat mir geschworen, dass man ihn trozdem sehen wird.

Am Samstag Abend schalte ich somit pünktlich den Fernseher ein und gucke mir noch das Vorprogramm an, indem sowohl über den BVB, als auch über den FC Bayern berichtet wird.

Während ich so den Vorbericht schaue, merke ich, dass es alleine relativ langweilig ist. Somit entscheide ich mich spontan noch Claire anzurufen. Ich greife nach meinem Handy und wähle ihre Nummer. Nach kurzer Zeit nimmt sie schon ab:

》Hey Tessa. Alles in Ordnung bei dir?《, begrüßt sie mich, doch ich kann sie relativ schlecht verstehen, da ich sowohl Menschen reden, als auch Musik hören kann.

》Ja, alles perfekt. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du zusammen mit mir den Supercup gucken willst, aber du bist anscheindend schon unterwegs.《, gebe ich als Antwort zurück, wobei ich wahrscheinlich etwas enttäuscht klinge, da wir in den letzten Wochen nur sehr wenig unternommen haben. Selbst in der Uni bin ich ihr nur selten über den Weg gelaufen.

》Ach so, ähhh, ja. Ich bin gerade auf einer Party. Wir sehen uns aber bestimmt nochmal! Hast du sonst am Dienstag Zeit? Schreib mir dann am besten. Wir sehen uns Tessa. Tschau und schönen Abend noch.《, darauf höre ich auch schon das bekannte Tuten. Etwas verwirrt über das schnelle Auflegen schüttel ich kurz meinen Kopf, konzentriere mich aber wieder auf den Fernseher, als ich bemerke, dass die Spieler einlaufen.

Ich kenne zwar kaum jemanden, aber so ein paar bekannte Gesichter sind schon dabei, sowohl vom Training, bei dem ich gewesen bin, als auch von den paar WM oder EM Spiele, die ich gesehen habe. Zwar habe ich keine Ahnung, wie die alle heißen, aber das muss ich ja auch gar nicht. Solange ich weiß wie Julian aussieht, ist alles super.

Zu meinem eigenen Erstaunen langweile ich mich kein Stück während des Spiels, was sonst bisher immer der Fall gewesen ist. Die Partie ist echt spannend und ich erwische mich selbst, wie ich gerade zu für Dortmund mitfiebere. Wenn jetzt noch Julian mitspielen würde, würde ich die Mannschaft, beziehungsweise Julian, wahrscheinlich noch mehr anfeuern. Nur Schade, dass es nicht so ist.

Nach der ersten Halbzeit steht es noch 0:0, wobei beide Teams gute Chancen gehabt haben.

Ich stehe von meinem Sofa auf und mache mich schnellen Schrittes auf den Weg in die Küche, um mir ein paar Chips zu holen. Nachdem ich mir noche eine kleine Schüssel aus dem Schrank genommen habe, gehe ich zurück ins Wohnzimmer. Da gerade Nachrichten laufen, konzentriere ich mich auf mein Handy.

Als wieder zurück nach Dortmund geschaltet wird, packe ich mein Handy wieder zurück und höre erneut gebannt zu.

Der Schiedsrichter hat das Spiel gerade wieder angepfiffen und kaum später fällt auch schon das 1:0 für Dortmund. Ich bin gerade zu vom Sofa aufgesprungen, als der Ball im Tor gelandet ist.

Bis knapp zur siebzigsten Minuten hat Dortmund noch einige Chancen gehabt und man merkt, dass die Bayern immer mehr Fehler machen. Als Strafe kassieren sie dafür in der neunundsechsigsten Minute das 2:0. Erneut freue ich mich, wie ein kleines Kind und realisiere immer mehr, dass Dortmund wahrscheinlich gewinnen wird. Und Julian seinen ersten Pokal im neuen Verein in den Händen halten darf!

Und tatsächlich: Nach fünfundneunzig Minuten ist das Spiel zu Ende und Dortmund hat den Supercup gewonnen.

Ich schalte extra noch nicht um, da Julian mir versprochen hat, dass man ihn noch sehen wird. Meine Augen wandern ständig von der einen Ecke des Bildschirms zur anderen. Anfangs suche ich ihn vergebens, bis dort ein türkis farbener Pullover mit einer grauen Cap auf dem Rasen steht. Auch ohne sein Gesicht zu sehen, weiß ich, dass das Julian ist.

Als dann endlich die Siegerehrung ansteht, gehen alle Spieler auf die provisorisch aufgebaute Tribühne und meine Augen haften stetig an dem grellen Pulli. Er geht als einer der letzten hoch und absofort sehe ich ihn nicht mehr. Er hat sich hinter den ganzen Spielern gestellt und der Fokus der Kamera ist nun auf den Pokal gerichtet.

Der Kapitän nimmt den Pokal entgegen und nur kurze Zeit später hebt er diesen in die Höhe und alle fangen an zu jubeln, während gelb, silbernes Konfetti durch die Gegend fliegt.

Kurz wird ein Einschnitt in die jubelnde Fanmenge eingeblendet und mein Blick bleibt wie angewurzelt an einer Person hängen.

Doch so schnell die Szene gekommen ist, ist sie auch schon wieder verschwunden. Doch das was ich gesehen habe, reicht mir. Die Person habe ich eindeutig erkannt.

Schnell hole ich mein Handy und wähle die Nummer. Wie immer vernehme ich relativ schnell die mir altbekannte Stimme:

》Tessa? Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?《

》Wieso hast du mich angelogen, Claire?《

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Drama is on his way

Ich habe das Kapitel extra hier enden lassen, um die Spannung zu erhöhen höhö

Ich weiß nicht, was ich noch ergänzen soll, also hier ein neues Gedicht:
Ich liebe Schokolade
Aber nicht mit Marmelade
Chips sind auch sehr lecker
Bei denen ich auch nicht klecker
Hoffentlich mögt ihr meine Geschichte
Und auch ganz ohne Gewichte

#daswareinscheißgedicht

See you ♡

» Just a kiss « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt