❧vierunddreißig

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》Ich denke mal, dass du mir nicht verraten willst, wo wir hinfahren, oder?《, sage ich zu ihm, nachdem wir in sein Auto gestiegen sind.

》Natürlich nicht.《, antwortet er amüsiert. Er stellt noch kurz meine, sowie auch seine, Sitzheizung an, ehe wir auch schon losfahren und ich gespannt durch's Fenster in den bereits dunklen Himmel gucke.

Wir fahren einige Zeit durch die Stadt, bis wir in einem etwas abseits gelegenen Gewerbeviertel von Köln halten.

Vor uns steht ein großes Gebäude, welches zu einer IT Firma gehört und in sämtlichen, perfekt harmonierenden Farben beleuchtet ist. Das Gebäude sieht sehr modern und ansprechend aus und generell scheint das Grundstück sehr groß zu sein.

Mein irritierter Blick schweift rüber zu Julian, welcher sich gerade eine Cap überzieht. Noch bevor ich überhaupt etwas sagen kann, kommt er zu Wort: 》Zieh schonmal deine Mütze und deinen Schal an.《

Während wir sein Auto verlassen, ziehe ich mir somit die Mütze über, welche aus grauer Wolle gestrickt ist und oben drauf einen schwarzen Bommel hat. Den ebenso grauen Schal streife ich mir um den Hals und beobachte währenddessen wie immer mehr Autos auf den Parkplatz fahren.

Julian hält mir, mit einem Lächeln, seine Hand hin, um mir zu signalisieren, dass wir losgehen können. Freudig lege ich meine Hand in seine und laufe anschließend los.

Wir müssen kurz eine Straße überqueren, bis wir auf dem Gelände der IT Firma angekommen sind. Doch anstatt in das Gebäude hineinzugehen, folgen wir den anderen Menschen, welche durch ein Tor in eine Art Garten eintreten.

Sofort weiten sich meine Augen, als ich ein großes Zelt wahrehme, welches mit sämtlichen Lichterketten beschmückt ist. Ein kleiner Weg führt uns bis zum Eingang des Zeltes, aus dem bereits Weihnachtslieder ertönen.

Wir treten hinein und vor uns erstreckt sich eine große Eisfläche auf dem sowohl Kinder, als auch sämtliche Paare Eislaufen. Der Boden drumherum ist komplett mit Holz ausgelegt und alles ist sehr weihnachtlich dekoriert. Neben den Stand, an dem man sich die Schlittschuhe abholen kann, stehen noch weitere kleinere Holzhütten, um sich ein warmes Getränk, oder eine schnelle Mahlzeit zu kaufen.

》Gehen wir jetzt wirklich Eislaufen?《, frage ich Julian erfreut und drücke seine Hand instinktiv fester.

Er nickt lediglich mit einem Lächeln im Gesicht und läuft mit mir zum Stand, um uns zwei Paar Schlittschuhe zu besorgen.

Ich wippe schon die ganze Zeit, wie ein kleines Kind, auf und ab und kann es gar nicht abwarten endlich auf's Eis zu gehen.

》Ich habe mir ja schon gedacht, dass du dich freuen würdest, aber mit so einer Reaktion habe ich dann doch nicht gerechnet.《, entgegnet mir Julian mit einem amüsierten Lachen, als wir uns gerade die Schlittschuhe überziehen.

》Ich bin in Frankfurt, früher im Winter, immer Schlittschuh gefahren. Ich bin gespannt, ob ich es überhaupt noch kann. Das ist bestimmt schon sechs Jahre her, als ich das letzte mal auf dem Eis stand.《, antworte ich ihm und stehe bereits von der Bank auf, wo wir uns kurz hingesetzt haben.

》Ich hoffe mal, dass du es noch kannst, denn ich kann es nicht.《, erwidert Julian und steht anschließend ebenfalls auf und gemeinsam laufen wir, wie Pinguine, zum Eingang der Eisfläche, da sich das Laufen auf Schlittschuhen doch als schwieriger erweist, als ich es in Erinnerung gehabt habe.

》Jetzt erzähl mir nicht, du bist noch nie Eisgelaufen.《, sage ich zu ihm und setze vorsichtig den ersten Fuß auf das Eis. Zunächst halte ich mich noch an der Bande fest, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen.

» Just a kiss « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt