❧zweiunddreißig

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》Ich möchte dir aber gerne noch etwas zeigen.《, sein Blick wandert kurz zu mir rüber, wobei er sich ein Lächeln nicht unterdrücken kann.

Und kurz darauf biegt er schon in die nächste, von Straßenlaternen beleuchtete, Straße ein.

Interessiert schaue ich mich um, doch nehme erstmal nichts anderes als normale Wohnhäuser wahr, bis sich schließlich ein großes Parkhaus vor uns erstreckt. Mein irritierter Blick schweift rüber zu Julian, der sich mittlerweile eine Cap übergezogen hat. Erneut fangen seine Mundwinkel an sich zu heben. Wir fahren einige Etagen im Parkhaus nach Oben, bis wir schließlich auf dem Parckdeck angekommen sind.

Ein leises 》Wow.《, kommt  mir von den Lippen, nachdem ich die Autotür hinter mir geschlossen habe.

》Hier komme ich immer her, wenn ich mal eine Auszeit brauche.《, entgegenet er mir und geht bis zur Absperrung des Decks vor. Ich hingegen bleibe noch kurz am Auto stehen und lasse meinen Blick schweifen.

Vor uns erstreckt sich Köln in all seiner Fülle und die Lichter der Nacht lassen die Stadt gerade zu strahlen. Zwar hatten wir eben im Restaurant mindestens eine genauso schöne Aussicht, jedoch hat dies hier etwas besonderes. Vielleicht auch etwas magisches.

Ich gehe rüber zu Julian und lehne mich, genauso wie er, ebenfalls an das Geländer. Eine Weile stehen wir einfach nur da und blicken auf den in Lichter gehüllten Dom, bis ich das Wort ergreife.

》Danke nochmal. Der Abend war wirklich schön.《, ich muster ihn, wobei sein Blick sich kurz mit meinem verhakt.

》Ich fands auch sehr schön.《, erneut tritt eine kurze Stille zwischen uns ein, wobei wir einfach auf die vielen Dächer Kölns blicken.

Ich schweife ein wenig in die Nostalgie ab und überlege, wie kurios meine momentane Situation doch ist. Von einem einfachen Abend, an dem ich mit meinen Freundinnen feiern gewesen bin, hinweg über die Sache zwischen Claire und Julian, bis hin zu dem Punkt, dass ich jetzt schließlich mit ihm hier stehe und diesen romantischen Moment gerade zu aufsauge.

》Was grinst du denn so?《, fragt er mich und erst jetzt bemerke ich, dass sich tatsächlich ein breites Grinsen auf meine Lippen geschlichen hat.

》Ich bin momentan einfach super glücklich.《, gebe ich ehrlich zurück. 》Ich hätte mir bis vor ein paar Monaten nicht mal ansatzweise vorstellen können, dass ich, nach der Trennung von meinem Ex-Freund, noch einmal so einen Typen wie dich kennenlernen dürfte.《, seine Augen fangen an zu leuchten. 》Du bist schon längst nicht mehr nur irgendeine Person in meinem Leben, Julian. Ich weiß nicht was das zwischen uns ist, aber ich möchte auf gar keinen Fall, dass es endet.《

Er überbrückt die Distanz zwischen uns und legt seine Arme um meine Hüfte, wobei er sein Kinn auf meinem Kopf abstützt. Instinktiv lege ich meine Hände auf seine und genieße das angenehme Kribbeln, welches mich durchfährt.

》Ich weiß, dass ich einen sehr großen Fehler gemacht habe und das habe ich mir selbst auch noch nicht so ganz verziehen. Jedoch bin ich wirklich dankbar, dass du mir die ganze Sache verzeihen konntest, obwohl das nicht selbstverständlich gewesen ist.《, ich merke wie sein Atem meine Kopfhautstreicht. 》Ich weiß nicht, wie oft du das schon von jemandem gehört hast, aber du bist definitiv nicht wie die anderen, Tessa.《

Ich ziehe irritierend meine Augenbrauen zusammen. 》Wie meinst du das?《

》Egal mit wem ich mich in den vergangenen Jahren alles getroffen habe, niemand war so aufgeschlossen und herzlich, wie du. Geschweige denn so lustig.《, ich merke wie meine Wangen sich leicht anfangen rosa zu färben. 》Wäre es komisch, wenn ich dich jetzt küssen würde?《, fragt Julian stumpf, was mich auflachen lässt.

Ich befreie mich aus unserer Haltung und drehe mich zu ihm um.

》Nächstes mal bitte ein wenig romantischer.《, entgegene ich ihm und stütze meine Hände an seiner Brust ab, während seine nun an meiner Hüfte verweilen.

》Ich finde ich habe eigentlich ganz süße Sachen gesagt.《, antwortet er Schulter zuckend und beugt sich darauf zu mir herunter.

Ich schließe mit einem Grinsen meine Augen und stelle mich auf meine Zehnspitzen, um schließlich auch die letzten Zentimeter zwischen uns zu überbrücken.

Ohne groß zu überlegen gebe ich mich ihm völlig hin, wodurch meine Knie anfangen weich zu werden. Ich merke, wie Julian mich noch näher zu sich zieht, sodass meine Körper nun vollständig gegen seinen gelehnt ist und kein Blatt mehr zwischen uns passen würde.

Nach eine gefühlt viel zu kurzen Zeit löst er sich wieder von mir und ich merke, wie mein Körper immernoch im siebten Himmel schwebt.

》Ich glaube ich sollte dich so langsam mal nach hause fahren.《, sagt er schließlich, was mich ein wenig schmollen lässt, doch ich weiß selbst, dass es schon ziemlich spät ist. 》Aber eine Sache noch.《, er löst seine Hände von meiner Hüfte und sofort spüre ich wieder die kalte Luft an dieser Stelle. Er holt sein Handy aus seiner Hosentasche und drückt es mir darauf in die Hand. 》Mach mal ein Foto.《

Sofort öffne ich seine Kamera und strecke meinen Arm aus, sodass wir beide auf das Bild passen, jedoch muss sich Julian ein wenig bücken, damit ich seinen Kopf nicht abschneide. Zuerst lächeln wir beide normal in Kamera, bis ich meinen Kopf zu Seite drehe und Julian einen Kuss auf die Wange gebe. Danach gebe ich ihm das Handy wieder mit der Bemerkung mir die Fotos zu schicken.

Wir beide steigen wieder in sein Auto und er fährt mich darauf zurück zu meiner Wohnung. Auf der Fahrt singen wir wieder lauthals zu sämtlichen Liedern mit, bis er schließlich vor dem Gebäude hällt, indem sich meine Wohnung befindet.

Kurz überlege ich, ob ich ihn noch einmal küssen, oder lieber nur eine Umarmung geben soll, doch die Entscheidung wird mir angenommen, als sich Julian bereits vorlehnt und mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gibt, was mir sofort wieder ein Lächeln beschert.

》Danke noch einmal für den Abend. Ruf mich in der Woche mal an, wenn du gerade Zeit hast.《, entgegne ich ihm, als ich gerade aussteige.

》Mach ich.《, ich winke ihm noch zu, ehe er auch schon losfährt.

Ich schaue seinem Auto noch solange hinterher, bis es schließlich komplett verschwunden ist.

Überglücklich und die Situation noch nicht so ganz begreifend lasse ich mich schließlich auf mein Bett fallen. Sofort hole ich mein Handy hervor und wähle die Nummer von Sophia.

Es ist zwar mitten in der Nacht aber sie nimmt trotzdem relativ schnell ab. Ohne, dass sie auch nur ansatzweise zu Wort kommen kann, fange ich direkt an zu reden: 》Tut mir Leid, dass ich dich so spät noch anrufe, aber ich muss einfach jemanden davon erzählen.《 und unmittelbar darauf fange ich schon an bis in das kleinste Detail ihr von meinem Date mit Julian zu berichten.

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Kurze Bemerkung am Rande: ich bin super Stolz auf mich, dass ich es endlich mal geschafft habe ein Kapitel unter 1200 Wörtern zu schreiben. (Es hat nämlich nur 1115 Wörter 🤓)

Ich weiß nicht, wie lange diese Geschichte noch dauern wird, aber ich schätze es werden nicht mehr allzu viele Kapitel sein. Immerhin geht die Story auch schon über dreißig Kapitel haha

Euer Tipp für Atletico gegen Leverkusen?
Ich sag 1:2 für die Werkself 🖤❤

See you ♡

» Just a kiss « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt