❧neunundzwanzig

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Mit leichten Kopfschmerzen und einem etwas mulmigen Gefühl öffne ich träge meine Augen.

Doch meine Müdigkeit verfliegt schnell, als mir die Umgebung, in welcher ich mich befinde, nicht wirklich bekannt vor kommt.

Es ist ein relativ großes Zimmer, welches hauptsächlich im schwarz-weiß Stiel gehalten ist.

Ich bin immernoch irritiert, bis ich schließlich eine Fritz-Walter Medaille an der Wand hängen sehen.

Meinte Julian nicht mal, dass er so eine Medaille verliehen bekommen hat?

Sofort schellt mein Blick auf die andere Seite des Bettes und tatsächlich liegt dort ein schlafender Julian.

Sofort schießen mir wieder sämtliche Erinnerungen von gestern Abend in den Kopf.

Nachdem wir den Weg zu meiner Wohnung nicht gefunden haben, sind wir an der Rhein Promenade gelandet und haben uns geküsst.

》Scheiße.《, murmel ich zu mir selber und blicke etwas hilflos auf Julian.

Es ist genau die Situation eingetreten, welche ich mir schon lange erträumt habe, doch trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen.

Ich sitze mittlerweile hellwach und kerzengerade in seinem Bett. Meine Klamotten von gestern habe ich immernoch an.

Anscheined haben wir auch nachher den Weg zu meiner Wohnung nicht gefunden und sind somit kurzerhand zu Julian gegangen und ich bin darauf einfach in sein Bett gefallen und eingeschlafen.

Ich überlege noch eine ganze Weile, ob das von gestern wirklich echt gewesen ist, oder ob Julian nur aus der Emotion und dem Alkohol heraus gehandelt hat.

Ich seufze einmal, doch werde darauf aus meiner Starre gerissen.

》Über was denkst du nach?《, kommt es auf einmal von der anderen Seite des Bettes.

Mein Kopf schellt erneut in diese Richtung und dort sitzt nun Julian, öberkörperfrei, leicht an das Kopfteil des Bettes gelehnt. Seine Haare sind komplett durcheinander und genrell sieht er sehr verschlafen aus.

》Ich weiß nicht.《, gebe ich etwas unsicher von mir und wende mein Blick schnell wieder von ihm ab, da mir die Situation doch etwas unangenehm ist.

》Ist es wegen gestern?《, fragt er überraschend offen und ich gebe ihm lediglich mit einem leichten Nicken zu verstehen, dass dies der Fall ist.

》Möchtest du darüber reden?《, fragt er darauf.

Ich drehe mich wieder in seine Richtung, jedoch lasse ich meinen Blick diesmal auf meine Hände gerichtet.

》Es ist schwierig, Julian.《, gebe ich ihm ehrlich zu verstehen. 》Ich habe dir gerade erst die Sache mit Claire verzeihen können und schon kommst du mit so einer Aktion. Außerdem weiß ich nicht, ob es vielleicht nur am Alkohol gelegen hat.《

Er gibt einen leisen Seufzer von sich und richtet sich danach komplett auf und rutscht ein wenig zu mir herüber, sodass er eine Hand von mir nehmen kann und sanft in die seine legt.

Ich starre kurz auf unsere Hände, welche ineinander liegen und genieße das kurze Kribblen, welches mich durchfährt, wende meinen Blick darauf aber schnell wieder ab.

》Vielleicht habe ich etwas zu voreilig gehandelt, aber ich denke ganz sicher nicht mehr an Claire.《, entgegnet er mir und bricht dabei keinmal den Augenkontakt ab. 》Tessa, das musst du mir wirklich glauben.《

》Ich glaube dir ja auch.《, antworte ich ihm. 》Aber ich weiß nicht, ob es so gut für uns ist, wenn wir das jetzt alles so überstürzen.《

》Dann habe ich einen Vorschlag.《, sein Grinsen wird breiter und ich gucke ihm fragend an. 》Wie wäre es, wenn wir uns am Wochende zum Kaffee trinken treffen.《

Auflachend antworte ich ihm: 》So als Date?《

》So als Date!《, gibt er motiviert zurück.

》Oke. Meinetwegen, aber nur, wenn es jetzt endlich etwas zu frühstücken gibt. Es ist nämlich schön elf Uhr.《, ich richte meinen Finger bedrohlich auf ihn.

》Einverstanden.《, darauf lässt er meine Hand los und steht aus dem Bett auf. Immernoch öberkörperfrei geht er zur Tür hinaus, bleibt jedoch im Türrahmen stehen und dreht sich noch einmal um. 》Wenn du dir etwas anderes anziehen möchtest, liegen ganz links in meinem Schrank Tshirts oder Pullis und eins rechts daneben müssten irgendwo die Jogging Hosen sein. Kannst dir gerne etwas davon nehmen.《, darauf höre ich nur noch seine Schritte, wie er die Treppe runterläuft.

》Ach, Julian.《, murmel ich belustigt zu mir selbst und gehe anschließend zu der ganz linken Tür seines Schrankes.

Schnell nehme ich mir einen schwarzen Nike Hoodie von einem der Stapel und öffne kurz darauf schon die Schranktür, welche links daneben ist, und nehme mir ebenfalls eine schwarze Jogging Hose.

Meine Klamotten von gestern ziehe ich aus und schmeiße diese lediglich auf Julians Bett.

Den Hoodie und die Jogging Hose ziehe ich mir darauf schnell über und obwohl beide Sachen mir viel zu groß sind, sind sie echt bequem.

Damit mir die Hose nicht herunter rutscht, mache ich einen extra strammen Knoten in die zwei Bänder, welche in dem Bund sind.

Darauf gehe ich ebenfalls aus dem Zimmer und anschließend die Treppe hinunter, wo Julian bereits in der Küche steht.

》Die Sachen stehen dir gut.《, ist das erste, was er zu mir sagt, nachdem er mich in seinen, viel zu großen Sachen, gesehen hat und hat dabei ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen trägt.

》Ist nur ein bisschen zu groß, aber sonst passen sie perfekt.《, ergänze ich ironisch.》Soll ich dir helfen?《, frage ich, als er gerade ein Ei in die Pfanne schlägt.

》Wenn du möchtest, könntest du schonmal Teller und so auf den Tisch stellen. Die sind in einen von den Schränken.《, er deutet kurz auf die, an der Wand angebrachten, Schränke.

Ich gehe um die kleine Kücheninsel herum und hole zwei Teller heraus, welche ich anschließend auf den Tisch stelle.

Die Tassen befinden sich direkt in dem Schrank daneben und auch bei dem Besteck muss ich nicht lange suchen.

》Ich hoffe deine Spiegeleier sind lecker.《, entgegne ich ihm, nachdem ich alles auf den kleinen Tisch gestellt habe.

》Jannis sagt immer, meine Spiegeleier seien die Besten. Also schätze ich mal, dass die schmecken.《, er hebt die Pfanne von dem Herd und macht jeweils ein Spiegelei auf jeden Teller.

Ich setze mich darauf an den Tisch und Julian kommt nur kurz später ebenfalls dazu.

》Na dann. Hoffe ich mal, dass dein Spiegelei schmeckt.《, anschließend nehme ich das Besteck in die Hände und schneide mir ein Stück ab.

》Oh mein Gott. Das schmeckt ja richtig gut. Wie machst du das?《, frage ich Julian mit einem sehr überraschten Gesichtsausdruck.

Er muss jedoch einfach nur anfangen zu lachen, wo ich sofort mit einsteige. 》Ein guter Koch verrät nie sein Rezept.《, entgegnet er mir und zwinkert dabei kurz.

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Ich glaube die Qualität von meinen Kapiteln nimmt immer mehr ab. Am liebsten würde ich wieder zwei Kapitel jede Woche veröffentlichen und nicht nur eins jede zweite Woche, aber leider geht es nicht anders 😅

Ich wollte mich noch einmal für die ganzen lieben Glückwünsche zu meinem Geburtstag bei euch bedanken. Ich hab mich sehr gefreut 💗💗

Was hört ihr eigentlich so am liebsten für Musik?

Ich liebe ja Post Malone (vorallem das neue Album ist richtig gut), ansonsten auch sehr gerne Raf Camora oder Loredana.

See you ♡

» Just a kiss « Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt