Das Haus war brechend voll. Aber um ehrlich zu sein hatte ich es so erwartet. Deans Party war immer gut besucht. Zu gut sogar, meines Erachtens.
Aus dem Haus dröhnte der Bass der Musik zu uns ins Auto.
Der vordere Teil des Gartens war voll von flirtenden Paaren."Ich glaube ich werde heute Abend nach Hause laufen müssen" murmelte ich. Ich erwartete nicht, dass irgendeiner mich am Freitag vor 24 Uhr nach Hause fahren würde. Sie würden alle bis 4 Uhr Nachts bleiben und dann bei Dean im Wohnzimmer übernachten.
Um 13 Uhr Mittags würden die ersten aufwachen und einen riesen Kater haben.Ich hatte all das letztes Jahr erlebt.
Nur war ich verheult aufgewacht.
An die trockenen Tränen, die an meiner Wange klebten, konnte ich mich sogar jetzt noch erinnern.Ich nahm mir fest vor heute Abend keinen Alkohol zu trinken.
Stattdessen würde ich mir vielleicht eine Cola gönnen.Wir stiegen aus dem Auto aus.
Ich war immer noch stocksauer auf Will und hatte mit ihm während der Fahrt kein einziges Wort gesprochen.Während ich auf das Haus zulief sah ich schon die ersten betrunkene auf mich zutorkeln und mir Tequila unter die Nase halten. Sie forderten mich auf es zu trinken. Ich lächelte und verneinte. Sie zogen schnurstracks ab und suchten jemand anderes, den sie nerven konnten.
Ich war mir sicher, dass ihr Abend vor Mitternacht über dem Klo enden würde.Ich verzog bei diesen Gedanken angeekelt den Mund und betrat das Haus.
Es war voll und stickig. Der Schweißgeruch hing in der Luft. Ich konnte kaum atmen. Ich wusste nicht, wie ich den Abend so überleben würde.
Die Musik war das einzig gute hier. Ich setzte mich an die Bar und bestellte eine Cola. Langsam begann ich mit dem Fuß im Takt zu wippen und summte leise mit.
"Na?" Ich zuckte bei einer Stimme hinter mir, die aus dem Nichts kam zusammen.
Ich drehte mich um und blickte in Deans Gesicht. Der Dean, der die Party schmiss. Er war hübsch, aber nicht mein Typ. Ganz der Sunnyboy halt.
"Gefällt dir die Party" fragte er mich und setzte ein charmantes Grinsen auf.
"Hmm." Ich überlegte ob es sich lohnte die Wahrheit zu sagen, denn die Wahrheit wäre: Nein, nein und nochmals nein.
"Ja, ich finds ganz nett.""Wo ist deine Freundin Ava?" Hatte er es auf Ava abgesehen? Weil wenn ja, hoffte ich, dass Ava ihn auch abstoßend finden würde.
"Sie hat sich bei der Haustür verabschiedet." Sie hat sich eigentlich noch nicht einmal verabschiedet. Sie war untergetaucht und ich hatte sie nie wieder gesehen. Ava machte es bei jeder Party so und langsam hatte ich mich damit abgefunden.
"Oh schade. Aber dafür habe ich jetzt deine Gesellschaft." Vielleicht legte er es wirklich darauf an mich rumzukriegen. Aber ich hatte noch nicht mal ein Tröpfchen Alkohol zu mir genommen und ich bezweifelte nicht, dass ich stockbetrunken ihn auch ablehnen würde.
Man sollte mich falsch verstehen. Dean war ein netter Kerl, aber irgendwie ganz und gar nicht mein Typ.
"Trinkst du gerne Cola oder hältst du dich von Alkohol fern" fragte er und zeigte auf meine Flasche Cola vor mir.
"Ich mag Alkohol nicht" sagte ich und drehte meinen Kopf weg. Ich schaute in die Menge und versuchte jemanden ausfindig zu machen, den ich kannte und zu dem ich gehen konnte, wenn mir Dean zu viel wurde. Ich wurde aber enttäuscht. Gott hatte meine Gebete diesmal nicht erhört und so drehte ich mich ergeben wieder zu Dean.
"Du solltest mal Bier probieren. Das schmeckt besonders gut."
Ich schüttelte den Kopf. "Sorry Dean, aber ich trinke kein Alkohol."
"Wie wärs mit einer Bowle. Alle mögen Bowle. Vorallem Erdbeerbowle schmeckt gut."
Ich mochte Erdbeerbowle. Eigentlich liebte ich sie, aber ich trank sie nicht, weil es mich dazu brachte für einen Abend süchtig nach diesem Teil zu werden.
"Nein, danke" lehne ich ab, aber Dean beachtete meine Worte nicht.
"Zwei mal Erdbeerbowle" rief er dem Barkeeper zu. Ich vermute, weil er der Gastgeber ist, ging er als VIP Person durch. Wir bekamen die Drinks nach nicht einmal 15 Sekunden.
Vorsichtig nippte ich an der Bowle und warf alle meine Vorsätze für heute Abend in den Bach.
Dir Bowle war lecker. Und ich meinte es so. Ich hatte den Geschmack vom letzten Jahr vermisst.
"Na siehst du, du trinkst doch Alkohol" sagte er lächelnd.
"Nur weil du mich gezwungen hast" antwortete ich energisch und gab ihm die Schuld für mein Versagen.
Dean lachte und trank ein paar Schlucke aus seinem Becher.
"Du siehst heute echt berauschend aus."
"Ähm danke" erwiderte ich. Es war aber eher eine Frage. Wer benutzte heute noch das Wort berauschend?
"Kein Ding."
Kein Ding? Wie bitte?
Nachdem ich mein Becher geleert hatte, griff Dean zu etwas Stärkerem. Ich wusste nicht, was es war, aber ich spürte wie es schnell in mein Blut überging. Und irgendwie erleichterte es mich unheimlich .
Ich spürte, wie ich ein wenig lockerer wurde und bei Deans Witzen sogar zu lachen begann. Die Party war irgendwie lustiger, nachdem ich das Zeug zu mir genommen hatte.
Alle schienen lockerer zu sein.
"Willst du mit mir tanzen gehen" fragte Dean und ich blickte zu ihm.
"Ich kann nicht tanzen" sage ich grinsend und schüttelte meinen Kopf.
"Doch. Jeder kann. Und ich glaube du kannst am Besten von allen tanzen." Okay, jetzt flirtete er endgültig mit mir. Verrückt dieser Typ.
"Genau" lache ich ironisch.
Dean zog meine Hand zur Tanzfläche. Ich folgte ihm bereitwillig. Am Anfang war ich ein wenig steif, aber dann kam ich richtig in Fahrt und tanzte mit Deab. Vielleicht nicht auf die sexy Art und Weise, wie alle um mich herum, aber es war ein Anfang.
Ich wurde von hinten angetippt und sah Zach.
Ich schmiss mich auf ihn und umarmte ihn. "Heeey" sagte ich und zog das 'e' dabei in die Länge.
"Dein Bruder sucht dich" sagte er mit ernster Stimme.
"Mein Bruder?" frage ich ungläubig nach und lachte. "Mein Bruder kann mir gestohlen bleiben."
Mir keimten die Erinnerungen wieder auf von vor der Party und ich nahm einer vorbeigehenden Kellnerin einen Glas ab und kippte die brennende Flüssigkeit meinen Rachen herunter. Warum hatte Dean eigentlich Kellner im Haus? War ja auch egal.
Es tat gut und ich vergaß für 2 Sekunden Will, als Zach wieder mit mir sprach. Er nahm das kleine Gläschen aus meiner Hand und wollte mich von der Tanzfläche führen, als Dean nach Zachs Hand griff und mich an sich heranzog.
"Bleib ruhig, Mann. Ihr geschieht schon nichts."
Ich gluckste. "Wenn du Will siehst, dann richte ihm aus, er solle selber nach mir schauen und nicht einer seiner Gefolgsleute nach mir schicken."
"Ich bin nicht einer seiner Gefolgsleute, Cara" sagte Zach gefasst.
"Pscht. Ich muss dir was sagen Zach" sagte ich so laut, dass nur Dean und Zach es hören konnten. Dann formte ich meine Hände um meine Lippen, um sie wie ein trichterförmiger Lautsprecher fungieren zu lassen. Ich erhebe meine Stimme: "Wir werden jetzt alle eine Runde 'Ich habe noch nie' spielen."
Zachs Augen weiteten sich. Die Menge grölte. Und ich wollte mich umdrehen um Plastik Becher zu holen.
Zachs Hand umgriff mein Handgelenk. "Cara" sagte er mahnend, doch ich hörte ihm nicht mehr zu.
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Drive Fast | ✓
Teen FictionTrenton Hastings ist so ziemlich das Gegenteil von einem Good Boy. Er fährt illegale Autorennen und hat einen Ruf der ihm vorauseilt. Sein Name ist ein Begriff für alle. Als Cara Lou die Schule wechselt, will sie einfach nur ein ruhiges Jahr und ha...