Ich versuchte zuerst Will anzurufen, doch er ging nicht an sein Handy. Dann versuchte ich Ava zu erreichen, aber auch sie ging nicht ran. Zuletzt rief ich Zach an. Er war der einzige, der sich meldete und ich war ihm von ganzem Herzen dankbar.
Es regnete inzwischen immer heftiger und ich war komplett nass, als Zach mich mit seinem Auto abholen kam.
Da er so sehr regnete, stieg er nicht aus, sondern machte die Beifahrersitztür von innen auf.
"Steig ein" rief er.
Da ich am Straßenrand stand und er mitten auf dem Weg geparkt war, rannte ich schnell zu seinem Auto und schloss die Tür.
Er fuhr los.
"Soll ich dich irgendwo bestimmtes absetzen?" fragte Zach.
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht nach Hause. Will schien mal wieder mächtig wütend auf mich zu sein und seine schlechte Laune konnte ich nur schlecht ertragen. Ich hasste sie.
"Nach Hause?" fragte Zach und sprach genau das aus, was ich nicht wollte.
"Nein" sagte ich entschlossen und schloss meine Augen. Mir war es ziemlich egal wo Zach mich absetzen würde. Ich wollte einfach nur nicht nach Hause. Und Ava schien auch sauer auf mich zu sein. Bei ihr wäre ich warscheinlich überhaupt nicht willkommen.
Zach stöhnt auf. Sagt aber nichts.
Er fährt weiter, während wir schweigen. Mir ist erst klar wohin wir fahren, als wir in seine Straße abbiegen. Sein Haus stand am Ende der Straße.
Ich war nicht oft bei Zach gewesen. Nur ein, zwei Male. Aber dann auch nur um schnell etwas zu holen.
"Danke" murmele ich leise und weiß insgeheim, dass ich gehofft habe, dass er mich zu ihm nach Hause fahren würde.
Er wusste, dass ich darauf anspielte, dass er mich zu sich nach Hause gebracht hat. Daraufhin schwieg er.
Sein Auto parkte in der kleinen Garage, die seine Familie besaßen. Zach war war nicht besonders reich und er war stolz auf was er hatte.
Da es für mich ungewohnt war in seinem Haus zu sein, schmiss ich nicht sofort auf das Sofa, dass eigentlich in meiner Lage eigentlich ziemlich einladend aussah.
"Fühl dich wie zuhause" murmelte er.
Es wunderte mich, dass er mich immer noch nicht gefragt hatte, was zwischen mir und Trenton geschehen war. Er schien zu verstehen, dass ich meine Ruhe brauchte. Auf der anderen Seite wollte ich aber wirklich loswerden, was passiert war.
Nachdem wir uns im Wohnzimmer gemütlich gemacht haben, machte ich den ersten Schritt. "Wusstest du von Wills Wette?" fragte ich und er schien mich zu verstehen, denn er schaute schlagartig auf den Boden.
"Ich hätte es mir denken können, dass Trenton es dir erzählen würde" sagte er so leise, dass ich dachte, dass es vielleicht nicht für meine Ohren gedacht war. "Ja" sagte er dann ein wenig lauter. "Und es tut mir leid, dass ich dir es nicht erzählt habe. Ich dachte nur, dass es einen Grund geben würde, warum Will es dir bis heute nicht erzählt hat."
"Er wollte mich warscheinlich aus dem ganzen heraushalten" mutmaßte ich.
"Das ist wohl das Warscheinlichste."
Ich hatte das Gefühl, dass ich gleich durchdrehe. "Ich muss mit ihm reden und er geht nicht an sein Handy ran, weil er weiß, dass ich es bin und er ist sauer auf mich. Kannst du mir deins leihen?" In meinem ganzem Gedanken-Wirrwarr konnte ich keine ordentliche Sätze sagen.
"Wusstest du, dass die Welt viel besser wäre, wenn Menschen nicht handeln würden, solange sie wütend oder betrunken sind?" fragte er.
"Ich bin nicht betrunken" keifte ich.
"Aber wütend" konterte Zach.
Darauf erwiderte ich nichts. Er hatte wahrscheinlich recht, doch ich hatte einfach das Gefühl aufgrund der Informationen die Trenton mir gegeben hatte zu platzen. Als wäre ich ein Wasserballon in der zu viel Wasser gefüllt wurde.
"Ich werde dir mein Handy nicht geben" schiebt Zach hinterher, als würde ich ein Puzzel aus zwei Teilen nicht zusammenkriegen.
"Das ist mir klar" fauche ich. Während ich versuche mich innerlich zu beruhigen, holt sich Zach ein Glas Orangensaft aus der Küche.
Ich ziehe irritiert die Augenbrauen in die Höhe. "Bist du ein Kleinkind?" frage ich ihn.
"Nein, aber ich mag Orangensaft" meinte er.
Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal Orangensaft getrunken hatte. Versteht mich nicht falsch. Ich trinke Orangensaft nicht nicht, weil ich fand dass zu viele Kalorien drinnen waren, sondern einfach nur, weil ich es komisch fand Orangensaft zu trinken. Ich hatte es nie wirklich gemocht. Aber im selben Moment wird mir klar, warum er Orangensaft trank: weil er mich damit ablenken wollte. Guter Schachzug!
"Aber ich muss Will doch auf irgendeine Weise helfen."
Zach stöhnt auf. "Sieh es ein. Will möchte keine Hilfe."
"Er möchte keine Hilfe von Trenton" korrigiere ich ihn. "Aber das heißt nicht, dass er keine Hilfe von mir möchte."
"Ich würde mich an deiner Stelle erstmal mit meinen eigenen Problemen kümmern. Du hast warscheinlich ziemlich viel Stress."
"Erinnere mich nicht" sage ich genervt und kneife meine Augen zusammen. "Will hasst mich, Ava hasst mich und Trenton..." ich stocke. Ich wollte erst gar nicht daran denken was wir angerichtet hatten.
"Will hat dir jedes Mal bis jetzt vergeben. Du musst ihm nur ein bisschen Zeit geben. Und hast du Ava überhaupt gesehen, nachdem du es mit Trenton 'öffentlich' gemacht hast?"
Ich schüttele den Kopf.
"Siehst du. Vielleicht ist sie gar nicht sauer auf dich."
Ich schnaube und zeige ihm den Vogel. "Ich habe Ava monatelang verschwiegen, dass ich Trenton liebe. Es ist ein unausgesprochener Mädchen-Kodex sich so etwas zu sagen."
Zach sieht mich stirnrunzelnd an und fängt an zu lachen. "Ihr habt sie nicht mehr alle" presst er zwischen seinem Lachen hervor.
Ich verdrehe die Augen und will mein Handy herausholen, aber Zach kommt mir zuvor und schlägt es mir aus der Hand. "Ich weiß ja nicht, was Mädchen bei Stress und Liebeskummer machen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr da nicht anfängt zu zocken."
"Wenn du meine beste Freundin in meiner Not ersetzen willst, dann musst du dich jetzt auf schnulzige Filme einlassen" sage ich und grinse.
"Eins halte ich sicher aus" sagt er und grinst zurück.
* * *
Am Ende des Abends haben wir 3 Filme geschaut, wobei Zach während jedem Film eingeschlafen ist. Ich musste ihn jedes Mal wecken. Natürlich wollte er den Held spielen und hat gesagt, dass er noch eins schaffte, obwohl ich wusste, dass es ihn langweilte quälte ich ihn noch durch 2 weitere Filme.
Als es dann spät wurde und Zach mir erklärte, dass seine Eltern im Urlaub wären und ich bei ihnen schlafen könnte nahm ich es dankend an.
Er nahm es sich es noch zu seiner Aufgabe mindestens Will zu sagen, dass ich bei ihm übernachtete. Ih war in dem Moment dankbar, dass ich jemanden wie Zach kannte. Er rettete mir gerade wirklich den Arsch.
DU LIEST GERADE
Drive Fast | ✓
Teen FictionTrenton Hastings ist so ziemlich das Gegenteil von einem Good Boy. Er fährt illegale Autorennen und hat einen Ruf der ihm vorauseilt. Sein Name ist ein Begriff für alle. Als Cara Lou die Schule wechselt, will sie einfach nur ein ruhiges Jahr und ha...