Kapitel 35

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Kapitel 35

*Andy's PoV*

Und hier bin ich wieder angelangt. Draußen. Irgendwo im Nirgendwo. Erinnert ihr euch an so eine Situation? Ja? Ich auch. Die Show in London. Bevor das alles passierte. Aber diesmal hatte ich was Warmes an, ich hatte mein Inhalator dabei. Ich war nicht kurz vorm Verbluten. Ich war alles andere als das. Ich fragte mich was Rye machte. War er auch am Weinen. War er allein? Hatte er gerade Spaß? Wo ist er? Wahrscheinlich wieder mit irgendwem. Vielleicht mit einem Typen, vielleicht mit einer Frau. Aber eins weiß ich. Ich werde ihm so oder so wieder verzeihen. Und das ist das was mich am meisten traurig macht. Natürlich. Ich kann ihm nicht böse sein. Ich konnte einfach nicht. Ich will aber auch nicht. Er verletzt mich immer und ich lasse es über mich ergehen. Was bin ich. Sollte ich vielleicht zurück? Wow. Gute Idee Andy. Ich ging also wieder zurück zu unserem Hotel, welches ich jetzt wusste und ging rein. Dort klopfte ich an meiner Tür aber niemand machte auf. Rye isst wahrscheinlich oder so, weil Rye und ich Zimmerpartner sind. Ich nahm also meinen eigenen Schlüssel und ging rein. Was ich da sah ließ mich einfach nur erschaudern. Ryan, auf irgendeinem Typen, namens „Matthew". Beide stöhnend. Als Matthew mich sah deckte er sich schnell zu und Ryans Kopf schnellte zu mir. Ich spürte wie ich schön komplett am Weinen war, und ich spürte auch, dass ich kurz vorm zusammenbrechen war, also nickte ich nur, während Rye's Augen einer Untertasse gleichten. Ich drehte mich um und ging einfach. Er rief meinen Namen aber ich machte die Tür nur ganz langsam zu und ging einfach. Es war wie, als wären meine Emotionen wie weggespült. Ich spürte nichts. Es fühlte sich so an, als wäre ich taub. Mein ganzes Leben zog einfach an mir vorbei. Ich merkte wie mich jemand festhielt und mein Namen sagte doch es hörte sich an als wäre dieser jemand einer Dimension von mir entfernt. Ich merkte wie ich geschüttelt wurde, aber bei mir passierte alles wie in Zeitlupe. Wie, als wäre es einfach nur ein Film, aber nein. Es war echt. Erst jetzt kam der Schmerz und alles um mich herum wurde Schärfer. „Hey, Andy!" ich schaute dem Jenigen in die Augen, wer das sagte, und sah in seine wunderschönen Reh-braunen Augen. Sie hatten diesen wunderschönen Glanz in ihnen. „Fass...mich...nicht....an" zischte ich und riss mich los, nur um wieder, so ruhig wie davor wegzugehen. Das Leben war wie davor. Alles eilte, alles war zu spüren, doch ich spürte nur Schmerz. Höllische Schmerzen in meiner Brust, in meinen Lungen, in meinem Kopf, in meinen Beinen. Alles schmerzte, war aber im selben Moment auch einfach nur taub. Erst als ich raus war und die kalte Nachtluft meinen Körper berührte, konnte ich normal denken. Ich nahm mein Handy und rief die erst Nummer an, die mir einfiel. Jack. „Hey Andy, was gibt's?" ich schluchzte und erwiderte: „Wo bist du?". Er antwortete schnell: „Im Hotel. Andy, was ist passiert, wo bist du?". „Ich bin draußen, vor dem Hotel. Kannst du bitte kommen?!" zwang ich heraus, ehe mein Handy auf dem Boden fiel und ich auf meine Knie viel und einfach nur anfing zu weinen. Kurz darauf spürte ich zwei Arme, die mich hochzogen und mich einfach nur hielten. Jack... „Andy, was ist passiert?" fragte er voller Sorge. „Komm, du bist kalt, lass uns einfach in mein Zimmer gehen. Brook redet dann mit Rye. Komm". Er half mir hoch und wir gingen zu den Aufzügen, weil er gemerkt hatte, dass ich seelisch und Körperlich keine Kraft mehr hatte, mich immer und immer wieder mit ihm abzufinden. Ich hatte keine Kraft die Treppen hochzulaufen und dann noch zu deren Zimmer. Es ist eins weiter von uns- seinem Zimmer. Wir fuhren also hoch und er sperrte die Tür auf und schon kam mir ein Brook entgegen und umarmte mich fest, was dazu führte das ich wieder weiter weinte und einfach alles los ließ. „Er...war...doch...selber...schuld..." meinte ich zwischen Schluchzer. „Er...hat...diese...beschissene...Story...hochgeladen...". Ich schluckte und versuchte mich zu beruhigen. „Was ist passiert?" fragte Jack nochmal. „Ich war draußen in der Hoffnung dass er sich beruhigt. Nach 2 Stunden dachte ich wir können eine normale Konversation führen. Ich hatte die Hoffnung dass alles besser werden könnte. Ich hatte die Hoffnung dass wir vielleicht schon so weit sind, dass wir das nicht so machen. Aber da lag ich falsch. Ich bin in unser Zimmer gekommen und habe ihn da gesehen...mit..." und schon überkam mich die nächste Welle des Weinens. „...er lag da auf einem....Junge...und er...er hat seinen Namen...ge...gestöhnt...und sie...sie waren nackt...aufeinander..." und dann schluchzte ich nur noch und rollte mich auf dem Bett ein ich weinte einfach weiter. Ich hörte wie Jacklyn versuchten mir beruhigende Wörter einzuflüstern wie 'es wird schon wieder' oder 'er hat bestimmt eine Erklärung'. Was gibt es für eine Erklärung fürs Fremdgehen. Vor kurzem war alles noch gut. Wir lagen gemütlich auf einem Bett in einer Villa unter einer Seidendecke. Und jetzt? Jetzt streiten wir wegen einem Kuss. Ich werde ihm doch das alles sowieso verzeihen, aber er darf nicht sehen wie sehr es mich beeinflusst. Ich darf ihn nicht verlieren. Er ist einfach eine besondere Person für mich und ich weiß dass er Schluss machen würde, würde mir das Herz brechen. Aber macht er das nicht immer mit dem was er mir antut? Nein! Ich darf so nicht denken. Wenn wir Schluss machen wird es die Band beeinflussen und ich will nicht das wichtigste was mir noch geblieben ist auch verlieren. Auf das habe ich echt kein Bock. „Ich sollte zu Rye" meinte ich nach einiger Zeit, wann ich mich beruhigt hatte. Sie schauten mich nur geschockt an, dass ich einfach so aufstehe und einfach so weggehe und sie allein lasse. Tja. Ich ging also zu meinem Zimmer, wo die Tür gerade aufging und dieser 'Matthew' seinen Weg nach draußen bahnte. „Hey, ich wollte mich bei dir-" versuchte er mit mir zu reden aber ich unterbrach ihn mit den Worten: „Lass gut sein. Du bist nicht der/die erst, wirst auch nicht der letzte sein". Er sah mich geschockt an und meinte: „Warum bist du dann noch mit ihm zusammen? Ich meinte er verletzt dich, nicht wahr? Also lass es doch einfach sein und mach dein eigenes Ding. Er liebt dich aber wirklich. Rede einfach mit ihm" „Ich brauch keine Beziehungstipps" sagte ich kalt und ging ins Zimmer rein und schlug ihm die Tür vor der Nase zu, bevor er noch etwas falsches sagen konnte. Beziehungsweise, überhaupt noch etwas sagen konnte. Ich spürte Rye's Blick auf mir. Ich ging einfach an ihm vorbei ohne ihn anzuschauen. Wir wissen beide dass ich ihm verzeihen werde weil ich ihn liebe. Sehr sogar...Ich holte mir Anziehsachen aus meinem Koffer, naja, Anziehsachen. Ich nahm mir ein Schlabberhoodie und ging damit ins Bad, duschte mich und zog den Pulli an. Rye war verschwunden oder so, war mir auch egal. Natürlich hatte er mich verletzt. Mehr als das. Er hat mir wieder alles gebrochen in mir drin. Ich hatte das Gefühl als sollte ich es wieder machen. Diese scharfe Klinge in meiner Handyhülle. Die Vorstellung wie sie über meine Haut gleitet. Wie dieser Angenehme Schmerz durch mein Körper fließt und Stromschläge überall auslöst. NEIN! Ich werde es bereuen wenn ich es wieder mache. Ich legte mich unter die Decke. Das ganze Bett roch nach ihm. Es roch nicht nach Rye es roch nach ihm. Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte zu schlafen. Ich merkte wie mir Tränen runter liefen und ab und zu schluchzte ich scherzerfüllt, aber als ich hörte, dass Rye die Tür öffnete und sich zu mir legte weinte ich stumm ins Kissen. Ich spürte zwei starke Arme um mich was mich zum zusammen zucken brachte. Er zog sich zu mir als ich auf einmal etwas auf meiner Haut spürte. An meinem Becken. Ich riss die Augen auf und sprang so schnell wie möglich aus dem Bett. Er schaute mich erst komisch an, aber ich schaute auf mich runter, und tatsächlich. Da war einfach Sperma an meiner Haut. Von diesem Typen. Noch mehr Tränen bahnten sich den Weg runter und ich merkte wie er versuchte etwas zu sagen. Ich ging ins Bad und duschte nochmal. Ich nahm mir ein Schwamm und rubbelte, kratzte, juckte an der Stelle wo sein Sperma war. Ich fühlte mich immer noch nicht sauber, also nahm ich einfach Shampoo und tat es mir genau dahin. Es war alles aufgekratzt, unter meinen Nägeln konnte ich die Haut spüren, die ich mir runtergerissen hatte. Doch ich machte weiter. Ich sah einfach nur rot und kratzte dieses Shampoo in meine Wunde. Ich kratzte immer mehr. Erst nach einer Ewigkeit, wo ich spürte dass diese Kraft, dieser Adrenalinschub, den ich hatte, vorbei war, merkte ich den Schmerz. Ich reibte immer noch das Shampoo rein und langsam fing es an richtig weh zu tun und zu brennen. Ich rutschte an der Wand runter und weinte still in meine Ellbogen, die ich mir auf meine Knie verkreuzt hingelegt hatte. Ich spürte dass es immer mehr zu brennen begann. Ich stand also auf und ging langsam, in langsamen Bewegungen nach oben. Ich stützte mich an der Wand ab, während ich den Duschkopf nehme und mir direkt in die Wunde damit spritzte. Ich zischte, biss mir aber dann auf die Zunge. Ich darf nicht zeigen was Rye mit mir macht, sonst macht er Schluss. Ich darf nicht zugeben dass er mich verletzt. Es würde der Band schaden, und die Band ist alles was ich hab. Ich ging aus der Dusche und suchte den Erste-Hilfe-Kasten und ich fand ihn auch schnell. Ich machte ein verbannt um meine Hüfte und zog mir mein Pulli wieder an. Es sah fast gar nicht so aus als hätte ich geweint und das finde ich gut. Ich ging zurück ins Bett, darauf aufgepasst so viel Abstand wie möglich zwischen mich und Rye zu bringen. Ich lag also in dem Bett, in dem mein Freund Sex mit einem fremden hatte, neben ihm nachdem ich mich verdammt stark verletzt hatte und versuchte zu schlafen. Viel Spaß Fovvs. Ich versuchte echt zu schlafen, aber als ich dann im Halbschlaf war, klingelte mein Wecker. Scheiße. Ich muss aufstehen. „Noch 5 Minuten" murmelte Rye, doch ich ignorierte ihn, machte mein Wecker aus. Ich hatte eine harte Nacht hinter mir. Langsam, um die Wunde nicht wieder zum Bluten zu bringen, zog ich mir eine Hose an und war dann auch schon raus aus dem Zimmer. Unten angekommen war schon Blair und lächelte mich an, da ich und Rye immer die letzten sind. Wir begrüßten und dann kam auch schon Mickey, Brook und Jack, beide musterten mich besorgt. Sieht man mir den Schlafmangel so sehr an? Ich lächelte ihnen entgegen, obwohl es mir gerade einfach nur nach weinen war. Sie merkten natürlich das es ein falsches Lächeln war und Brook schaute traurig auf den Boden während Jack ihm sein Arm um die Schulter legte. „Andy, wo hast du deine große Liebe denn gelassen?" fragte Blair und lachte. Brooks Kopf schnellte nach oben und Jack zog die Luft scharf ein. In meinen Augen sammelten sich schon leicht die Tränen aber ich schluckte sie runter, schaute auf und sah, dass Mickey und Blair nicht verstanden, was hier los war. „Er meinte nur 5 Minuten" meinte ich schulterzuckend, und lächelte, obwohl man hörte wie meine Stimme zitterte.

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The last boy i've loved IROADTRIPTVIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt