27. 06. XXXX

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Ich strich mir meine strohigen Locken aus meiner Stirn. Schweiß  hatte sich dort gebildet, sodass sie nass waren. Doch es war mir egal. Stumpf ging ich einfach weiter, ließ die Sonne auf mich nieder prallen.

Denn das war gerade einfach alles egal. Ich war einfach nur noch am laufen. Es war das einzige, was gerade bei mir zällte. Das einzige, was mich ohne zu stoppen weiter brachte. Das einzige, was mich erfüllte. Egal wie sehr ich stoppen wollte, meine Beine trugen mich von selbst weiter.

Schwer atmete ich. Meine Zunge war trocken und fühlte sich pellzig an. Mit einer einfachen bewegung wischte ich mir den schweiß von der Stirn. Ich war durstig und würde einfach nur gerne ein schluck Wasser haben.

"Nix da!", hechelte ich zu mir selbst. Denn ich war unterwegs, zu meinem Lieblingsort. Ich musste einfach in ruhe nach denken. Die ganze Zeit hatte ich mich von meinen Gefühlen nur leiten lassen. Zuhause war ich nicht für mich allein. Außerdem, bei so gutem Wetter draußen zu sein, tat mir eh mal gut.

Die ganze Zeit über war ich sauer auf Tim gewesen.  Hatte den Kontakt zu ihm vermieden, viel mehr abgebrochen. Ich kann nicht verleugnen das es mir nicht nicht gut getan hatte. Doch jetzt, ich weiß auch nicht. Ich blicke hoch in den Wolkenlosen Himmel und murmelle vor mich hin "Warum ist alles nur so komplieziert?".

War es von mir richtig so zu handeln? Aber er hatte mich verletzt. Hat sachen gesagt, die hatten gesessen. Das war mehr als nur ins Schwarze getroffen gewesen. Was er getan hatte, war aber auch einfach unakzeptabel. Nein. Ich möchte wirklich erstmal nicht mit diesen Menschen zutun haben. Das geht einfach immer noch nicht.

Endlich erreiche ich, naja, mehr oder weniger, mein Lieblingsort. Der Ausblick ist schön, soviel steht fest. Ich lasse mich nieder. Mein Handy ist zwar stumm, doch durch meine Kopfhörer dringt laute Musik, die ich einfach nur durchlaufen ließ. Ich lasse mich auf den Boden nieder und die umgebung auf mich wirken.

Meine Gedanken fangen wie von selbst an zu rasen. Ich lasse den letzen Monat Revue passieren. Lasse alles zu, was sich angestaut hatte. Der Damm brach. Die Tränen fliesen. Ich schreie. Halte meinen Kopf gestüzt in meinen Händen. Außer mir ist hier niemand. Mir geht es so dreckig auf einamal und ich verstehe garnicht mehr was mit mir los ist. "Warum bin ich nicht mehr so Glücklich? Ich dachte mir geht es gut...", zitterte meine Stimme, als ich leise meine Gedanken aussprach.

"Was ist mit mir... Ich verstehe es nicht mehr und es tut mir so weh. Alles tut so weh.", flüsstere ich erstickt von meinen Tränen. Lasse mich auf die seite fallen und blicke in den Himmel. Ich bin verletzt. Mich verletzt wie das alles gerade einfach ist. Wie Tim einfach gerade ist. Ich würde zu gerne von ihm wissen, was jetzt in ihm vorgeht. Mir tut es so weh, das kein Kontakt mehr herscht.

Sorgen machen sich in mir breit, wie ein Virus. Schnifend wisch ich mir die Tränen weg, die immer wieder kehren. Es tut so unendlich weh. Ich habe eine klafende wunde in meienem Herzen. Nein, es ist viel mehr ein Loch. Ich vermisse die Zeit davor. Mich blagt nun das Schlechtegewissen, das schwerer wiegt als ein Auto.

Ich möchte einfach nur noch alles zurückdrehen, mir eine Schelle verpassen, meinem Selbst sagen wie dumm es isst und das ich alles bereuen werde. Doch so funktioniert das alles einfacah nicht. Ich werde müde, bin einfach nur noch erschöpft. Es ist mir alles mehr als zu viel.

Es ist wie eine wilde Achterbahnfahrt, die einfach kein Ende nehmen möchte. "Kann das alles nicht einfach endlich mal aufhören?", frage ich mich, "Ich will nicht mehr". Da waren sie, die üblichen Gedanken. Die, die mir sagen das alles kein Sinn mehr macht.  Das es gerade einfach besser wäre, wenn ich tot wäre. Niemand weiß das ich solche Gedanken habe. Doch sie sind immer da.

Egal was ich tue. Sie verfolgen mich, wie mein eigener Schatten. Ich schließe die Augen, lausche der Musik und lasse die Tränen einfach laufen. Alles wird langsam ließer, nimmt abstand von mir und entfernt sich von mir, als wäre es ganz weit weg. Plötzlich höre ich nichts mehr und werde ins tiefe nichts aus Schwarz gezogen, das mich vertraut begrüst, umhüllt und mich kuschelig in sich aufnimmt. Als würde es seine Arme um mich schlingen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2020 ⏰

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