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Taehyung:

"Taehyung-Oppaa!!" hörte ich einige Mädchen rufen, und schüchtern lächelte ich einfach in ihre Richtung. Oppa. Ich mochte es nicht, so genannt zu werden. Allerdings hörte ich die vielen Fans, die sich freuten mich wieder mit den anderen zu sehen. Heute hatten wir ein kleines Fanmeeting.

Mein Blick ging zu meinen Bandmitgliedern, und blieb wie so oft in den letzten Tagen schon bei Jungkook hängen. Nachdem er mir deutlich klar gemacht hatte, dass wir nicht besonders gut miteinander klar gekommen waren, hatte ich ein wenig Abstand zu ihm genommen. Auch wenn ich den Kuss und sein Liebesgeständnis nicht vergessen konnte, versuchte ich einfach mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr der dunkelhaarige meine Gedanken beherrschte. Und das änderte sich auch nicht, während wir uns zur Garderobe bewegten. 

Jimin lief wie immer neben mir und bedachte mich mit einem wachsamen Blick. Er war wirklich stets um mich besorgt, und um ehrlich zu sein nervte es mich ein wenig. Doch ich verstand ihn. Immerhin war ich lange im Koma und hatte noch immer mit der großen Gedächtnislücke zu kämpfen. Apropos Gedächtnislücke. Jungkook lief vor uns, und ich konnte mich selbst dabei erwischen, wie ich ihm direkt auf den Hintern starrte. Stumm liefen wir dann weiter zu den Vans, nachdem wir uns umgezogen hatten, während ich endlich den Blick von dem Arsch vor mir nehmen konnte. Wortwörtlich. Denn anders als die übrigen Member bemühte sich Jungkook nicht wirklich darum, dass ich mich wieder wohl in der Gruppe fühlte.

Bei jedem Auftritt brachte er so viel Abstand wie möglich zwischen uns und mied jeglichen Blickkontakt. Aber um ehrlich zu sein wurde mir das langsam zu blöd, da ich das dumpfe Gefühl hatte, dass es falsch war. Dass wir uns eigentlich viel näher standen, als er es mir zu glauben vermag. Traurig schaute ich zu Boden.

///FLASHBACK///

Lachend schaute ich zu Jungkook, während er versuchte sich gegen die Ramen durchzusetzen, die anscheinend gerade zu gewinnen schienen. Kopfschüttelnd ging ich zu ihm und half ihm dabei, die wohl sehr schwer zu öffnende Packung zu öffnen.

Der Jüngere schmollte nur und bedankte sich leise. Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa und schauten die nächste Folge unseres K-Dramas, nachdem ich die große Kuscheldecke über uns gelegt hatte. "Glaubst du echt, dass er ihr das verzeihen wird?" fragte Kookie, bevor er sich eine Hand voll Popcorn in den Mund stopfte. Die Protagonistin hatte ihren Freund mit ihrem Ex-Freund betrogen.

"Wenn du jemanden liebst, dann verzeihst du alles." überlegte ich kurz, aber gab ihm dann meine ehrliche Meinung. Jungkook nickte nur und schien zu überlegen. "Ich würde meinen Partner niemals so verletzen.." sprach er, und schmollte wieder, was einfach viel zu süß aussah. Lächelnd lehnte ich mich an Jungkook, der einfach seinen Arm um mich legte und mich näher zu sich zog. Ich liebe es, mit ihm zu kuscheln. Seine Nähe, die Wärme die er mir gab, und die Liebe, die er in mir auslöste.

Ja, ich war verdammt nochmal verliebt in unseren Maknae. Kookie hatte mir schon vor langer Zeit mein Herz gestohlen, und ich war nicht einmal traurig darüber. Denn er würde mich nie verletzen, auch wenn er nie von meinen Gefühlen erfährt. Müde kuschelte ich mich noch näher an die Halsbeuge des Mannes, der mir sanft über den Rücken strich. Für mich war es einfach unsere eigene kleine Welt, in der ich jede einzelne Sekunde genoss.

///FLASHBACK ENDE///

Seufzend ließ ich mich auf einen der hinteren Plätze im Van sinken und schaute aus dem Fenster. Meinen Gedanken nachhängend beachtete ich nicht, wie sich jemand neben mich setzte, und schloss einfach meine Augen. Ich war müde, sehr müde.

Jungkook:

Als ich in den Van einstieg, war nur noch der Platz hinten frei, auf den ich mich auch ohne weiteres setzte. Kurz stockte ich, als ich erkannte, dass es Tae war, der dort sah. Ohne etwas zu sagen schaute ich aus dem Fenster, und hoffte einfach dass er nicht wieder das Gespräch mit mir suchen würde.

Natürlich tat es mir leid, dass ich ihn immer wieder ablehnte. Doch ich nahm mir die Anweisung des Arztes wirklich zu Herzen. Taehyung wollte mich anscheinend vergessen, also war es vielleicht wirklich besser so, wie es nun war. Zumindest war es sein Kopf, der für ihn gehandelt hatte. Und wer war ich, mich ihm nun aufzudrängen? Ihm zu erzählen, dass mein gesamter Körper, mein Herz und mein kompletter Verstand sich nach seiner Nähe verzehrte?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Gewicht auf meiner Schulter bemerkte, und drehte meinen Kopf in die Richtung. Taehyung hatte sich an mich gelehnt und schien zu schlafen. Absolut überfordert mit der Situation schaute ich nach vorne, und traf den Blick von Jimin, der mich auch überrascht musterte. Mein Körper handelte instinktiv und ich drückte Tae einen sanften Kuss auf den Kopf, da ich mir sicher, dass er schlief. "Jungkook.." flüsterte Jimin, und mir war bewusst, dass er mich ermahnen wollte. Mir war bewusst, dass ich mich auch jetzt zusammen reißen musste. "Bitte, Jimin." flehte ich ihn schon fast an. Bitte, lasst mir doch diesen Moment. So legte ich meinen Kopf auf den von Tae, und genoss einfach die Nähe, die mir so unglaublich fehlte.

Die Autofahrt war meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei. Als wir vor unserem Dorm ankamen, wies mich Namjoon an Taehyung zu wecken, und ich konnte mir einen sanften Kuss auf seine blauen Haare nicht verkneifen, fuhr ihm noch sanft über die Wange, bewunderte seine Schönheit. Warum nur musste das Schicksal uns solche Steine in den Weg legen?"Tae, aufwachen." flüsterte ich, und rüttelte leicht an ihm. Verschlafen öffnete er seine Augen und blickte mir entgegen. Wie früher in unserer eigenen Welt konnte ich seinem Blick nicht entkommen und so verharrten wir eine gewisse Zeit.

"Kommt ihr beiden? Wie immer mit euch.." hörte ich Hobi von draußen lachen, und musste selbst grinsen, bevor ich als erster aus dem Auto stieg. Taehyung folgte mir schnell und wir gingen wieder schweigend die letzten Meter nach Hause. Mein Herz schlug noch immer unfassbar schnell, und kurzerhand rannte ich fast in mein Zimmer, um mich zu beruhigen. Fast hätte ich ihn einfach in meine Arme genommen, ihn einfach an mich gedrückt und dem Flehen meines Körpers nach seiner Nähe nachzugeben.

Das eben war einfach wie früher. Als hätte es diesen Unfall nicht gegeben. Und mal wieder rannen mir die Tränen über meine Wangen, während ich mich an der Wand anlehnte und mich langsam an dieser hinabgleiten ließ. Warum war ich nur so schwach? Durch mein Schluchzen merkte ich nicht, wie meine Zimmertür geöffnet wurde, und jemand hereinkam. Erst als sich zwei Arme um meinen Körper schlangen und ich an eine starke Brust gezogen wurde, den wohl schönsten Duft den ich je kennen lernen durfte einatmete, wurde mir klar dass ich nicht mehr alleine war. "Ich bin da, Kookie." flüsterte Taehyung mir entgegen, und ich schlang meine Arme um ihn.

Mein Herz setzte aus, als er mir sanft über den Rücken strich. Doch im nächsten Moment zerbrach es, da er niemals verstehen würde, warum ich so empfand wie ich es nun tat. Er könnte niemals verstehen, warum mein Herz brach. "Alles wird gut, ich bin bei dir." sagte er nur, und ich wusste wirklich nicht, wie ich so einen wundervollen Menschen wie ihn in meinem Leben verdient hatte.

"Jungkook, du kannst mir viel erzählen. Aber dass wir nur Mitbewohner sind.. Mein Herz sagt mir, dass du mir viel wichtiger bist.. Also bitte, hör auf mich immer von dir wegzuschieben, magst du mich etwa nicht? Irre ich mich?" fragte er, und ich sah ihm nun ins Gesicht. Taehyungs wunderschöne Augen waren mit Tränen gefüllt und ich konnte nicht anders, als ihm über die Wangen zu streichen, die Tränen ebbten aber nicht ab. "TaeTae..." sagte ich nur und er schüttelte nur leicht den Kopf. "Bitte, Jungkook. Bitte sag mir, was bin ich für dich?" fragte er mich, und mein Herz stockte wieder.

Angel  ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt