o6.

1.9K 149 15
                                    

 Heute war der Tag, an dem Taehyung entlassen werden würde. Jimin und Yoongi waren ihn abholen gefahren, während Seokjin und Hobi zusammen in der Küche werkelten. Eigentlich hatte sich Namjoon gemeldet, doch Jin hatte ihn aus der Küche geworfen, da blieb dann nur noch Hoseok. Ich hatte mich den ganzen Tag über schon in meinem Zimmer verbarrikadiert. Niemand störte mich, und wenn es doch jemand wagte, ignorierte ich ihn. In der letzten Woche hatten wir noch frei, da auch unser Chef ein einsehen hatte. Allerdings sollte es nach diesem Wochenende wieder ganz normal weiter gehen. Auch wenn Taehyung erstmal nicht mit auf der Bühne auftreten sollte, da würden wir erstmal schauen wie seine Kondition ist.

Selbstverständlich hatten die Jungs ihn jeden Tag besucht, ich allerdings blieb lieber zu Hause. Diesen Blick von ihm, wie er mich wie einen Fremden bedachte, das hielt ich nicht aus. Doch genau das war ich für ihn - ein Fremder. Seufzend öffnete ich meinen Laptop, nur um durch alte Fotos von uns zu Scrollen.

Den Fans hatten wir zwar mitgeteilt, dass es Taehyung besser ging, aber dass er unter einer Amnesie litt, behielten wir für uns. Deshalb war es auch nicht weiter schlimm, wenn ich ein Foto von uns postete. Das tat ich in letzter Zeit öfter, aber die Member taten es mir einfach gleich, sodass es nicht sonderlich auffiel. Das Foto heute war einen Tag vor Tae's Unfall entstanden. Wir waren Abends noch Essen gewesen und hatten uns eine Pizza geteilt. Breit grinsend schauten wir in die Kamera, während Tae ein Stück Pizza im Mund hatte.

"Jungkook! Komm runter, Tae wird gleich da sein!" rief mir von unten Namjoon entgegen, und ich machte mich wirklich auf den Weg zur Tür. Doch ein letzter Blick in den Spiegel ließ mich inne halten. In Jogginghose und einem weiten Shirt wollte ich Tae nicht begegnen. Schnell zog ich mir eine enge Jeans und einen weiten dunkelblauen Pullover an. Meine Haare wuschelte ich einmal durcheinander, da war gerade eh jegliche Hoffnung verloren. Ich hatte meine Haare schon lange nicht mehr geschnitten, dementsprechend waren sie auch wirklich ein ganzes Stück länger als sonst, aber mir gefiel es. Gerade, als ich die Stufen ins Wohnzimmer runter ging, hörte ich wie sich ein Schlüssel in der Haustür drehte, und mit einem lauten "Wir sind da!" blieb ich stehen, und schaute gespannt zur Tür.

Zuerst kam Yoongi rein, und stellte die Tasche von Tae auf den Boden, ging dann weiter in die Küche ohne mich zu bemerken. Dann hörte ich auch schon das Lachen, welches ich viel zu lange vermisst hatte. Jimin und Tae kamen rein, während Jimin seinen Arm um die Schulter von Tae gelegt hatte. "Bin mir sicher, Seokjinnie hat schon das Essen fertig!" freute sich Tae und klatschte sich in die Hände. Da fing sein Blick den meinen auf, und er blieb abrupt stehen, sodass Jimin auch stehen blieb.

"Jungkook! Komm es gibt sicher gleich Essen!" meinte Jiminie nur, und Tae und ich starrten uns nur weiter an. Seufzend machte ich die letzten Schritte die Treppe runter. Kurzerhand ging ich auf Taehyung zu und kratzte jeglichen Mut zusammen. Ich musste einfach einmal nicht nur an mich denken, sondern das tun was am besten für ihn war.

"Jungkook." meinte ich nur zu ihm und hielt ihm die Hand hin. Doch Tae ergriff sie kurz danach. "Taehyung." antwortete er mir. "Aber, das weißt du ja." lächelte er nur, und ich wusste jetzt nicht, ob das gut oder schlecht war. Stumm nickte ich einfach nur und lief an den beiden vorbei in die Küche, um mich an den reichlich gefüllten Esstisch zu setzen. So genossen wir einfach die Zeit, und die Jungs unterhielten sich mit Taehyung, im Gegensatz zu mir. Ich schwieg. Der Arzt war recht deutlich. Ich sollte ihn zu nichts zwingen, das könnte unbekannte Folgen für ihn haben, und ihn zu beschützen war mir wichtiger, als mein dummes Herz, welches immer weiter zerbrach, zu beachten.~///FLASHBACK///"Also, ich bin mir sicher, dass du den Part noch besser kannst, probier es einfach nochmal!" sprach ich zu Tae, der schmollend vor mir saß und den Text in der Hand hielt."Kookie.. ich schaffe die hohe Note nicht. Die Leute haben Recht, ich bin kein guter Sänger.. Du solltest das Lied einfach für mich singen." murmelte er, und ich streckte schon meine Arme nach ihm aus. "Ah, Taehyungie. Red nicht so einen Unsinn. Du musst es eifnach versuchen, du kannst das. Wir beide wissen, dass deine Spannweite viel größer ist als die Leute denken. Zeig es ihnen!" antwortete ich ihm, während ich ihm durch die Haare fuhr.

Angel  ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt