C H A P T E R 2

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Raven's P.O.V.

Nun stehe ich also auf dem Campus und versuche herauszufinden, in welcher Richtung sich mein Wohnheim befindet. Nach weiteren 10 Minuten, gab ich es auf und setzte mich unter einen Baum. Aus meiner Tasche holte ich mein Lieblingsbuch "Friedhof der Kuscheltiere" von Stephen King heraus und begann zu lesen. Komisch nicht wahr? Ihr hättet euch jetzt gedacht, dass ich mich zu Romanzen oder dergleichen hingezogen fühle. Dem ist jedoch nicht so. Meine Liebe gehört einzig und allein dem Horror- und Thrillergenre. Dadurch fühle ich mich meinem Dad etwas näher, denn dieser war Feuer und Flamme für Stephen Kings Werke. Etwas, was wohl auf mich abgefärbt hat.

Ich musste wohl eine ganze Weile dort verweilt haben, denn als ich meinen Blick hob, sah ich den Mond, der anscheinend den Platz der Sonne eingenommen hatte.

Wo bin ich denn in letzter Zeit mit meinen Gedanken?

Ich rappelte mich auf, klopfte mir den Staub von der Hose und schlug einen von den vielen Wegen ein, in der Hoffnung mein Wohnheim zu finden, denn außer mir, sah ich weit und breit keine Menschenseele auf dem Campus.

Komisch, wo sind denn alle?

Ich schlenderte durch die Gegend und versuchte so gut es geht nach Zivilisation Ausschau zu halten. Nach zehn Minuten taten mir schon meine Arme vom ganzen schleppen weh, jedoch ließ ich mir nichts anmerken und ging weiter. Nach einer gefüllten Ewigkeiten konnte ich die Umrisse eines Gebäudes worauf Dormitory stand erblicken. Nichtswissend hievte ich meinen Koffer durch die große Glastür und schlenderte durch die Gänge.

310.. 311.. 312.. 313.. Da ist es ja! 314

Ich zupfte meine Bluse zurecht, richtete mich auf und klopfte drei Mal, da ich vergessen hatte in die Administration zu gehen, um meinen Schlüssel abzuholen.

Ich verweilte ziemlich lange vor der verschlossenen Tür und da sie sich nicht regte, klopfte ich nochmal.. und nochmal.. und nochmal..

Ich stand eine gefüllte Ewigkeit vor dieser Tür und gab allmählich jegliche Hoffnung auf und wollte auf dem Absatz kehrt machen, als sich die Tür mit einem Knarren öffnete.

"Was willst du?"

Doch anstatt von meiner Zimmergenossin begrüßt zu werden, blickte ich in das Gesicht von einem Jungen, der mich sichtlich genervt musterte.

Eisblaue Augen.

Das war das Erste, was ich zu sehen bekam. Ich habe solch eine Farbe noch nie gesehen. Und eines muss ich mir, wenn auch nicht gerne, eingestehen: Es war faszinierend.

"Ich weiß nicht wieso keiner mich für eine Sekunde alleine lassen kann..", sagte der Unbekannte in einem herablassenden Ton.

Ich glaube ich schaute ziemlich verdutzt denn mein Gegenüber hob eine Augenbraue und musterte mich argwöhnisch.

"Hat dir keiner gesagt, wie unhöflich es ist jemanden anzustarren?", fragte er mich.

Als ich jedoch noch immer keinen Mucks von mir gab, wurde er noch ungeduldiger und genervter.

"Bist du taub? Stumm? Kannst du mir antworten? Meine Geduld ist bald wirklich zu Ende. Ich habe besseres zu tun als mich mit kleinen Mädchen zu unterhalten. Also sag was auch immer mir du zu sagen hast und das so schnell es geht. Und dann tu mir einen Gefallen und geh, denn ich würde es bevorzugen, das du mich nicht mehr störst.", sagte er und musterte mich mit einem abwertenden Blick.

Er hatte rabenschwarzes Haar, welches ein guter Kontrast zu seinen hellen Augen war. Da er ein eng anliegendes weißes T-Shirt anhatte, welches sich an seinen Körper wie eine zweite Haut schmiegte, konnte man nicht nur seinen gut definierten Körper sehen, sondern auch die zahlreichen Tattoos, die seine Arme schmückten. Außerdem war er groß. Ziemlich groß. Was einen sehr einschüchtern kann, vor allem wenn man gerade einen Meter sechzig groß war.

There is a First Time for Everything.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt